- Norbert Schmid
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Norbert Schmid (* 1938 oder 1939; † 22. Oktober 1971 in Hamburg) war ein Hamburger Polizeibeamter, der beim Versuch der Festnahme von Mitgliedern der Rote Armee Fraktion (RAF) erschossen wurde.
Am frühen Morgen des 22. Oktober 1971 versuchten der 32-jährige Schmid und sein Kollege Heinz Lemke vor dem Alstertal-Einkaufszentrum in Hamburg-Poppenbüttel im Rahmen einer Zivilfahndung eine Verdächtige zu überprüfen; wie sich später herausstellte, handelte es sich dabei um Margrit Schiller. Diese entzog sich der Überprüfung und flüchtete. Es kam zu einer Verfolgung zu Fuß, in die sich auch die RAF-Mitglieder Gerhard Müller und Irmgard Möller einschalteten, die sich in der Nähe aufgehalten hatten und von den Polizisten nicht erkannt worden waren. Schusswaffen wurden eingesetzt, dabei wurde der Polizeibeamte Schmid tödlich getroffen.
Margrit Schiller wurde später am selben Tag festgenommen. Der tödliche Schuss stammte allerdings nicht aus ihrer Waffe, und der Beamte Lemke hatte einen Mann auf Schmid schießen sehen. Durch diese und weitere Hinweise wurde der Terrorist Müller als Todesschütze ausgemacht. Müller und Möller waren jedoch entkommen und wurden erst 1972 festgenommen. Auch Margrit Schiller bezichtigte später Müller der Tat.
Gerhard Müller wurde später Kronzeuge der Bundesanwaltschaft im sogenannten Stammheim-Prozess. Die Anklage wegen Mordes gegen ihn wurde fallengelassen. Nach dem Urteil des LG Hamburg vom 16. März 1976 hatte die Beweisaufnahme trotz schwerer Verdachtsmomente keine hinreichenden Beweise für die Täterschaft Müllers erbracht.
Norbert Schmid war die erste Person, die von der RAF getötet wurde. Im Hamburger Stadtteil Hamburg-Poppenbüttel wurde der Norbert-Schmid-Platz nach ihm benannt.
Literatur
- Stefan Aust: Der Baader-Meinhof-Komplex. erweiterte und aktualisierte Auflage, Hamburg 1997, ISBN 3442129532
- Sabine Rückert: Leben mit der RAF. In: Die Zeit. Nr 13/2007
Weblinks
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