- Nordkosovo
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Nordkosovo ist eine Region innerhalb des Kosovo.
Als Nordkosovo wird meist das Gebiet bezeichnet, das überwiegend von Serben bewohnt wird. Dies sind die Großgemeinden Leposavić (Лепосавић)/Leposaviq, Zvečan (Звечан)/Zveçan und Zubin Potok (Зубин Поток)/Zubin Potok. Daneben werden auch Teile der Großgemeinde Kosovska Mitrovica (Косовска Митровица)/Mitrovicë (Подујево)/Podujevë dazugerechnet. Es hat eine Fläche von etwa 1300 km² (ca. 12 % der Gesamtfläche des Kosovo) in dem etwa 50.000 Serben leben. Die drei serbischen Großgemeinden erklärten nach der Unabhängigkeitserklärung des kosovarischen Parlaments im Februar 2008, mit der Regierung in Priština nicht zusammenzuarbeiten, da sie die Erklärung nicht anerkennen und sich weiterhin als Bestandteil Serbiens betrachten. Am 28. Juni 2008, dem Vidovdan, gründeten Vertreter der vor allem im Nordkosovo lebenden serbischen Einwohner in Kosovska Mitrovica ein eigenes Parlament. Das Parlament wird von der UN-Verwaltung und anderen internationalen Organisationen nicht anerkannt. [1]
Eine andere Definition des Begriffs umfasst den Sektor des Kosovo, der von französischen KFOR-Einheiten als MNTF Nord verwaltet wird.
Topografisch wird Nordkosovo durch die Gebiete des Kopaonik-Gebirges nördlich des Amselfeldes (Kosovo Polje (Косово Поље)/Rrafshi i Kosoves) bestimmt.
Politische Entwicklung
Seit der Unabhängigkeit des Kosovo wurde die faktische Eigenständigkeit des Nordkosovo von KFOR und kosovarischen Behörden bislang weitgehend toleriert. Es mehren sich im Kosovo jedoch politische Stimmen, besonders ausgesprochen von der Vereinigung Vetëvendosje, die eine vollständige Eingliederung des Nordkosovo in den Staat Kosovo zur Not mit Polizeigewalt erzwingen wollen.[2]
Die deutsche Bundesregierung bekräftigte 2011 erneut ihre Haltung, dass Nordkosovo Teil der Republik Kosovo ist. Am 10. Juni 2011 gab der deutsche Außenminister Guido Westerwelle anlässlich eines Staatsbesuchs des kosovarischen Außenministers an, nach Ansicht der Bundesregierung stünde „die Landkarte auf dem westlichen Balkan fest“.[3]
Einzelnachweise
- ↑ Kosovos Serben bilden eigene Strukturen. In: NZZ Online, 29.Juni 2008
- ↑ FAZ: Wahlen im Kosovo - Die Stunde der Tabubrecher
- ↑ Auswärtiges Amt: Unterstützung und europäische Perspektive für Kosovo, abgerufen am 16. Juni 2011.
Weblinks
- Dominik Zaum: States of Conflict: A case study on statebuilding in Kosovo, Institute for Public Policy Research (IPPR), 23. Oktober 2009
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