Norðoyatunnilin

Norðoyatunnilin
Briefmarke des Postverk Føroya zur Eröffnung des Norðoyatunnilin.
Die Einfahrt von Leirvík aus

Der Norðoyatunnilin (Nordinseln-Tunnel) ist der längste Tunnel der Färöer. Er verbindet Leirvík auf Eysturoy mit Klaksvík auf Borðoy und verläuft unter der Meeresenge Leirvíksfjørður.

Der Tunnel befindet sich an seiner tiefsten Stelle 150 m unter dem Meeresspiegel und ist 6,3 km lang. Die Bauarbeiten begannen in Leirvík am 18. Dezember 2003 und in Klaksvík am 20. April 2004. Der Tunnel wurde am 25. Juni 2005 durchstochen und am 29. April 2006 dem Autoverkehr übergeben, drei Monate früher als geplant. Dieser Tag wurde als ein wichtiges Datum in der Geschichte der Färöer angesehen und entsprechend gefeiert.

Die Refinanzierung der geplanten 355 Millionen Kronen Baukosten geschieht durch Maut, die sogar etwas niedriger als der bisherige Fährpreis ist.

Durch den Tunnel erhofft man sich in Klaksvík einen wirtschaftlichen Aufschwung. Der Abraum von den Bauarbeiten wurde dort zur Landgewinnung in das Hafenbecken geschüttet. Auf dieser neuen Halbinsel soll ein Einkaufszentrum entstehen, wo man sich nicht nur Kunden von den Nordinseln, sondern auch von Eysturoy erhofft.

Gleichzeitig ermöglicht es der Tunnel, zu jeder Tages- und Nachtzeit zwischen den Nordinseln, den Hauptinseln Eysturoy und Stremoy sowie der Westinsel Vágar hin- und her zu fahren.

Der Nordinselntunnel ist nach dem Vágartunnel der zweite unterseeische Tunnel der Färöer. Nach seiner Fertigstellung ist geplant, mit dem Sandoytunnel zu beginnen.

Wie schon beim Vágartunnel ist auch beim Nordinselntunnel eine Aktiengesellschaft Bauherr, an der der färöische Staat den größten Anteil hat. Die Firma heißt Norðoyatunnilin pf. und hat ihren Sitz in Tórshavn.

Ein Linienbus von Strandfaraskip Landsins verbindet nun mehrmals täglich die beiden größten Städte Klaksvík und Tórshavn. Die Fahrtzeit beträgt auf den 70 km etwa 90 min. Die bisherige Fähre zwischen Leirvík und Klaksvík wurde am Tag der Tunneleröffnung eingestellt.

Die Tunnelmitte wurde innenarchitektonisch mit Beleuchtungsinstallationen von Tróndur Patursson ausgestattet und signalisiert dem Fahrer so, dass er die Hälfte der Strecke geschafft hat.

Die Maut wird vollautomatisch erhoben. Häufige Nutzer haben in der Regel eine 5er-, 10er- oder 20er-Karte, die sie hinter der Frontscheibe anbringen. Der Vorteil sind 20, 40 oder 50 % Rabatt auf den normalen Preis. Diese nicht übertragbaren Karten werden pro Durchfahrt per Funk erkannt und entsprechend entwertet. Es gibt auch ein Jahresabo, das in monatlichen Raten bezahlt wird. Dies lohnt sich ab sechs Durchfahrten im Monat. Alle anderen Benutzer müssen an einem Automaten vorbei fahren, aus dem sie einen Coupon ziehen, der bei der nächsten Tankstelle bezahlt werden muss. Der Tunnel ist kameraüberwacht, und die Kennzeichen werden registriert.

Eines der „sieben färöischen Wunder“

Zur Ólavsøka 2007 veranstaltete das färöische Fernsehen Sjónvarp Føroya einen landesweiten Wettbewerb über die „sieben färöischen Wunder“, bei dem die Zuschauer beliebige Vorschläge über besondere Bauten und andere Gegenstände machen konnten. Eine Rangfolge der acht Sieger (wegen Stimmengleichheit in einem Fall) wurde nicht bekannt gegeben, aber der Norðoyatunnilin gehört dazu. Die anderen sind das Kirchengestühl von Kirkjubøur, die Magnuskathedrale, die Christianskirkjan in Klaksvík, das Haus des Nordens, Tinganes, die erste Flagge der Färöer in der Kirche von Fámjin und der Sitz der Reichsombudsschaft auf den Färöern (die letzten beiden mit Stimmengleichheit).[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. portal.fo: Føroyingar hava valt síni undurverk („Die Färinger haben ihre Wunderwerke gewählt“), 28. Juli 2007
 Commons: Norðoyatunnilin – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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