- Sandoytunnel
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Der Sandoytunnel (Färöisch: Sandoyartunnilin) ist ein geplanter unterseeischer Tunnel für den Autoverkehr zwischen den Inseln Streymoy und Sandoy auf den Färöern. Mit 12 Kilometern Länge wäre er der weltweit längste seiner Art.
Der Tunnel würde den Ort Skopun auf Sandoy unter der Insel Hestur hindurch mit dem bisherigen Fährhafen Gamlarætt auf Streymoy verbinden.
Eine Machbarkeitsstudie für den Tunnel wurde 2004 in Auftrag gegeben. Am 27. April 2005 wurden vom nationalen Straßenbaubetrieb Landsverk Føroya dem Wirtschaftsministerium erste konkrete Ergebnisse vorgelegt:
- Kosten: 82 Millionen Euro (610 Millionen Färöische Kronen)
- Länge unter dem Meer: 12 Kilometer
- Bauzeit: 5-6 Jahre
Laut des Berichts vom April 2005 kann der Tunnel durch Mautzahlungen vollständig refinanziert werden.
Die Kosten würden sich um 90 Millionen Kronen (ca. 12 Millionen €) erhöhen, wenn die Fähre Smyril, die derzeit zwischen der Hauptstadt Tórshavn und der Südinsel Suðuroy verkehrt, nach der Fertigstellung des Tunnels nur mehr ab Sandur die Südinsel bedient. Dazu müsste die älteste Landstraße der Färöer zwischen Sandur und Skopun ausgebaut werden, um den zu erwartenden Durchreiseverkehr zu verkraften.
Nach der Inbetriebnahme des Norðoyatunnilin im April 2006, begann man im Mai mit den ersten konkreten Planungen. Zu diesem Zweck fand am 19. Mai ein erstes Treffen der politischen Parteien auf Sandoy statt, auf dem man sich auf folgende Argumente einigte:
- Bessere Verbindung für Wirtschaft, Fischtransport, Pendler, Schüler und andere.
- Der Tourismus würde bedeutend angekurbelt werden
- Die Einwohner von Suðuroy hätten viel öfter eine Fährverbindung mit dem Rest des Landes (wegen der kürzeren Route der Fähre)
- Bessere Möglichkeiten für die Stromversorgung. Man denkt über eine Hochspannungsleitung im Tunnel nach.
- In diesem Zusammenhang der Ausbau alternativer Energien, wie Wellenkraft- und Windkraftwerke, die von Sandoy aus den Rest des Landes versorgen könnten.
- Vorteile aus der Gewinnung des Abraums, der zu anderen Zwecken (z.B. dem Ausbau von Hafenanlagen) verwendet werden kann.
Falls der Tunnel nicht gebaut wird, droht:
- Die weitere Abwanderung und gesellschaftliche Verarmung der Inseln Sandoy und Suðuroy.
Ein anderer Aspekt wurde 2007 aufgeworfen: Die Bedrohung der färöischen Vogelwelt durch Ratten, die dann erst auf die Insel Sandoy gelangen würden, wo die Vögel bisher ungehindert von diesem Fressfeind brüten können. Zumindest müsse wirkungsvoll dafür gesorgt werden, dass eine Ratteninvasion bekämpft werden kann.[1]
Siehe auch
Weblinks
- Landsverk: Machbarkeitsstudie (PDF-Download, 12 Seiten auf Färöisch, Grafik und Tabellen; 350 kB)
- Faroese News Bulletin from the Faroese Radio - week 17: „Sandoy Tunnel will be the World’s longest under water Tunnel“ (auf Englisch)
Einzelnachweis
- ↑ portal.fo: Sandoyartunnilin ein hóttan ímóti fuglinum (Der Sandoytunnel ist eine Bedrohung für die Vögel), 17. April 2007
61.93682-6.8736Koordinaten: 61° 56′ 13″ N, 6° 52′ 25″ WKategorien:- Straßentunnel auf den Färöern
- Geplanter Tunnel
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