Nuclear Blast

Nuclear Blast
Nuclear Blast
Logo des Labels
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Aktive Jahre seit 1987
Gründer Markus Staiger
Sitz Donzdorf, Deutschland
Website www.nuclearblast.de
Labelcode LC 07027
Genre(s) Death Metal, Black Metal, Heavy Metal, Melodic Death Metal, Power Metal, Gothic Metal, Symphonic Metal, Thrash Metal, Folk Metal, Pagan Metal, Alternative Rock, Doom Metal, Hard Rock, Hardcore Punk

Nuclear Blast ist ein im Jahr 1987 von Markus Staiger gegründetes deutsches Musiklabel mit Sitz in Donzdorf.

Der Fokus des Labels liegt auf dem Bereich Heavy Metal, wobei vom Modern- über Power-, Thrash- und Death Metal bis zum Black Metal sämtliche Metal-Subgenres behandelt werden. Mit 90 Mitarbeitern am Standort Donzdorf, weiteren zehn Mitarbeitern in den USA, einem Leiter des Südamerika-Büros in Brasilien und über 100 Bands unter Vertrag, hat Nuclear Blast den Status des Weltmarktführers im Independent Heavy Metal-Bereich inne.

Inhaltsverzeichnis

Allgemein

Aktuell stehen bei Nuclear Blast 104 Bands unter Vertrag. Zu den derzeit erfolgreichsten Verpflichtungen zählen Accept, Anthrax, Avantasia, Blind Guardian, Dimmu Borgir, Doro, Edguy, Gotthard, HammerFall, Meshuggah, Nightwish, Testament und Sonata Arctica. Das Label verfügt zusätzlich über einen Mailorder-Versand und unter dem Namen Prophecies Publishing über einen eigenen Verlag, betreibt einen dem Firmengebäude in Donzdorf angegliederten Shop sowie adaptierte Shops in einigen deutschen Großstädten, und veröffentlicht quartalsweise das Musikmagazin „Blast!“ mit einer Auflage von 200.000 Stück.

Unternehmensgeschichte

Die Gründungsjahre (1987-1989)

Der gebürtige Donzdorfer Markus Staiger entdeckte bereits in früher Kindheit seine Begeisterung für Musik, woraus sich in Jugendjahren eine Vorliebe für Punk und Hardcore entwickelte, die ihn zur Gründung eines Fanzines mit dem Titel Graffiti bewegte. Darauf aufbauend folge der Betrieb eines kleinen Mailorders; in Anlehnung an die Lage des „Firmensitzes“ im eigenen Garten zuerst »Misthaufen Distribution«, später »Core« genannt. Nachdem Staiger im Jahr 1987 von einer USA-Reise, die er zur Vertiefung seiner Kenntnisse über die von ihm bevorzugte Musikszene angetreten hatte, zurückgekehrt war, fasste er den Entschluss, zusätzlich zum Mailorder ein Label ins Leben zu rufen, welches er, als Hommage an seine damalige Lieblingsband Blast, Nuclear Blast taufte. Im selben Jahr wurden mit dem US-Sampler »Senseless Death«, dem Condemned?-Album »Humanoid Or Biomechanoid« und dem Impulse Manslaughter-Debüt »Who Laughs Last…Laughs Alone« die ersten drei Alben herausgebracht. Ihnen folgten weitere Punk- und Hardcore-Veröffentlichungen, bis Ende der 80er durch das Signing der Grindcore-Band Righteous Pigs erstmals Genre-Neuland betreten wurde.

Durchbruch und der Weg nach oben (1990 – 1999)

Zu Beginn des neuen Jahrzehnts brachten die Veröffentlichungen der Alben von Atrocity, Master und Incubus vielfache Erwähnung in der Presse ein und führten Nuclear Blast zu internationaler Bekanntheit. Im Zuge des wachsenden Interesses an Death Metal, wurde der Bandkatalog um Gruppen wie Pungent Stench, Disharmonic Orchestra und Benediction erweitert. Auch der Mailorder-Bereich florierte, sodass Staiger Anfang der 90er Jahre zwei Festangestellte und einige Aushilfen beschäftigen konnte, obgleich sich die Firmenräume noch immer im Obergeschoss des Elternhauses befanden und die Geschäfte bis dato wenig Geld einbrachten. Der Durchbruch wurde in den Jahren 1993 und 1994 mithilfe der Signings von Hypocrisy, Dismember, Kataklysm, Therion und Amorphis erzielt. Infolge des großen Anklangs, den diese Bands in der Metal-Szene fanden, wuchs die Beschäftigtenzahl auf 15 Mitarbeiter; die Gründung einer Zweigstelle in den USA unter dem Namen Nuclear Blast America wurde möglich. »The Jester Race« und »Enthrone Darkness Triumphant« von In Flames bzw. Dimmu Borgir stellten zwei weitere Releases künftiger erfolgreicher Bands dar. 1995 wurde die erste Nuclear Blast-Festival-Tour mit Amorphis, Benediction, Dismember, Hypocrisy und Meshuggah gestartet. Im selben Jahr gelang Gorefest als erster Nuclear Blast-Band der Einstieg in die deutschen Top-100-Charts, als sie mit »Erase« Platz 82 belegten. Übertroffen wurde dieser Erfolg 1997 von fünf deutschen Chartplatzierungen in Folge, erzielt durch Therion, Dimmu Borgir, Crematory, In Flames und HammerFall. Letztgenannte stiegen mit dem Album »Glory To The Brave« auf Platz 38 ein, das für lange Zeit den Status des bestverkauften Nuclear Blast-Debüts innehatte. Ende des Jahres war die Mitarbeiterzahl auf 20 gestiegen und der 100-Seitige Mailorder-Katalog wurde quartalsweise in 50 Länder verschickt. 1998 stellten Hammerfall erneut einen Rekord auf, indem ihr Zweitwerk mit Platz 15 in den deutschen Media Control-Charts den vorläufig höchsten Charteinstieg der Firmengeschichte erreichte. Das weltweit errichtete Vertriebsnetz wurde durch die neuen technischen Möglichkeiten des Internets unterstützt; so konnten eine Website mit Informationen zu Bands des Labels und ein Online-Shop für weltweite Bestellungen der Mailorder-Produkte eingerichtet werden. Das Jahr 1999 brachte 14 Charteinstiege, weitere Aufstockungen des Personals und den damit einhergehenden Umzug innerhalb Donzdorfs in ein größeres Bürogebäude mit sich. Im angegliederten Shop konnten fortan CDs, Merchandise-Artikel und Konzertkarten sowie Tickets für andere regionale Veranstaltungen erstanden werden.

Erstes Gold (2000-2009)

Die erste große Auszeichnung für eine Band des Labels wurde Anfang 2000 erzielt: »Infinite« von Stratovarius wurde in Finnland mit Gold geehrt. Im Folgejahr musste die Musikwelt in Trauer den Verlust Chuck Schuldiners verkraften. Der Sänger und Gitarrist der US-amerikanischen Death Metal-Band Death, deren Album »The Sound Of Perseverance« 1998 über Nuclear Blast erschienen war, erlag am 13. Dezember 2001 seinem Krebsleiden. 2002 erreichten Manowar mit ´Warriors Of the World´ Platz 15 der Single-Charts, sowie Platz 2 mit dem dazugehörigen Album »Warriors Of The World United«, welches sich 25 Wochen lang in den deutschen Albencharts halten konnte und kurze Zeit später ebenfalls mit Gold ausgezeichnet wurde. Als weiterer Schritt zur Festigung der globalen Präsenz eröffnete Ende desselben Jahres das Südamerika-Büro Nuclear Blasts im brasilianischen Sao Paulo. Im Folgejahr verdreifachte sich der Firmenumsatz, wozu nicht zuletzt weitere hohe Charteinstiege und Auszeichnungen beitrugen. 2004 unterschrieben Nightwish einen Vertrag mit Nuclear Blast, die infolgedessen ihr Album »Once« herausbrachten und dafür nicht nur Platz 1 der Media Control Charts, sondern auch Platin-Auszeichnungen für über 250.000 verkaufte Exemplare in Deutschland und Finnland verbuchen konnten. Unter USA-Labelmanager Gerardo Martinez gelang es Nuclear Blast America, Dimmu Borgir als weltweit erste Black Metal-Band an der Ozzfest-Tour teilnehmen zu lassen. Zum 20-jährigen Jubiläum im Jahr 2007 konnten Sonata Arctica mit ihrem Album »Reckoning Night« Goldstatus in Finnland erreichen, und die Schweizer Hard Rock-Band Gotthard erhielt über die Sendung „SWR 3 Kopfhörer“ Airplay im kommerziellen Radiobereich – ein Erfolg, der beispielhaft für die stetig wachsende Akzeptanz härterer Musik im Mainstream und somit auch für den Bedeutungszuwachs Nuclear Blasts verstanden werden kann. Zur Feier des runden Label-Geburtstags fand in der Stuttgarter Schleyer-Halle das „20 Jahre Nuclear Blast“-Festival statt, in dessen Verlauf Blind Guardian, Dimmu Borgir, Edguy, Kataklysm und Subway To Sally auftraten. Anfang 2008 wurden Nightwish als beste internationale Band im Bereich Rock/Pop für den deutschen ECHO nominiert, den sie einige Monate später gewannen; überdies wurde ihnen ein Auftritt bei der Verleihungsshow ermöglicht. Subway To Sally entschieden zeitgleich den von Stefan Raab ins Leben gerufenen Bundesvision Song Contest für sich, bei welchem Rage im Folgejahr den dritten Platz belegen sollten. Auf der Frankfurter Musikmesse 2008 vom 12. bis 14. März präsentierte sich Nuclear Blast als erstes Plattenlabel in der Geschichte der Messe mit einem eigenen Stand. Subway To Sally erhielten Mitte April eine Goldauszeichnung für ihre über 20.000 Mal verkaufte DVD »Nackt« und Gotthard steuerten mit dem Re-Release ihres Songs ´Lift U Up´ den offiziellen Fansong des Gastgeber- und ihres Heimatlandes, der Schweiz, zur Fußball-EM 2008 bei. In Flames wurden 2009 in ihrem Heimatland Schweden sowohl mit dem P3-Award als bester Rock/Metal-Act als auch mit dem Swedish Metal Award als bester Death Metal-Act und für das beste Video ausgezeichnet; ihre Landsmänner von HammerFall erreichten mit »No Sacrifice, No Victory« drei Wochen nach Veröffentlichung Goldstatus. Im Laufe des Jahres werden zahlreiche weitere Bands unter Vertrag genommen, darunter Accept, Overkill, Symphony X, Rhapsody Of Fire, Unleashed, Immolation, Sabaton, Hardcore Superstar, Suffocation, Vader, Annotations Of An Autopsy und The 69 Eyes. Des Weiteren eröffnete unter dem Namen „Anstalt Records“ ein Sublabel, über welches Alben von Pitbull Terrorist und Milking The Goatmachine veröffentlicht wurden.

Weitere Erfolge (ab 2010)

Nuclear Blast starteten mit einer Doppelveröffentlichung ins neue Jahrzehnt und brachten gleichzeitig zwei neue Studioalben der Metal-Oper Avantasia heraus. Das neue Werk der italienischen Symphonic Metal-Band Rhapsody Of Fire stieg in 12 Ländern in die Verkaufscharts ein und für die finnische All-Girl-Band Indica wurde eine der größten Promotion-Kampagnen der Labelgeschichte mit zahlreichen TV- und Radioauftritten gestartet, was dazu führte, dass sich ihr Album »A Way Away« mehr als zwei Monate lang in den deutschen Charts hielt. Das etablierte Summer Breeze-Festival richtete erstmalig eine Nuclear Blast-Labelnacht ein, in der unter anderem Rage, Equilibrium, Unleashed und Suffocation spielten. Die Erfolge der Veröffentlichungen im Sommer und Herbst, unter anderem von Soilwork, Kataklysm, Accept, Amorphis, Dimmu Borgir und Therion, wurden am 5. Oktober vom Unfalltod des Gotthard-Frontmanns Steve Lee überschattet. Ende des Jahres wurde unter anderem das »25 Years In Rock« Live-Album plus DVD der „Metal-Queen“ Doro Pesch veröffentlicht und die Thrash Metal-Bands Destruction sowie Flotsam & Jetsam wurden erneut unter Vertrag genommen . 2011 kam zum 24-jährigen Bestehen des Labels der Videoclip-Sampler »Nuclear Blast Clips Vol.1« auf DVD und Blu-Ray heraus. Außerdem kehrte die Band Condemned?, deren Album »Humanoid Or Biomechanoid« im Jahr 1987 als zweite Veröffentlichung Nuclear Blasts erschienen war, mit dem Album »Condemned 2 Death« zum Label zurück. Biohazard, Decapitated, Forbidden, Graveyard, Hell, Municipal Waste und Sepultura konnten als neue Bands dazugewonnen werden. In der ersten Jahreshälfte zeichnete sich zudem durch die Untervertragnahme der Bands Tasters, We Came As Romans und Texas In July ab, dass das Label in Zukunft anstreben würde, den Bereich des Modern Metal speziell durch die Unterstützung junger Bands abzudecken.

Bands und Künstler

Aktuelle Bands und Künstler

Wichtige ehemalige Bands und Künstler

Weblinks

Einzelnachweise


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