Nudossi

Nudossi
Nudossi in der 200g-Packung

Nudossi ist der Markenname eines Haselnuss-Nougat-Brotaufstriches des Herstellers Sächsische und Dresdner Back- und Süßwaren (ehemals Vadossi), dessen Hauptprodukt es darstellt.

Nudossi wurde bereits zu Zeiten der DDR hergestellt. Nach der Wende wurde die Produktion eingestellt, nach einer mehrjährigen Pause im Frühjahr 1999 jedoch wieder aufgenommen. Die Bezeichnung „Ost-Nutella“ ist nur bedingt zutreffend, da die Zusammensetzung mittlerweile völlig anders ist als noch zu DDR-Zeiten und sich stark von Nutella und vergleichbaren Aufstrichen unterscheidet. Nudossi weist mit 36 % einen wesentlich höheren Haselnussanteil auf als etwa Nutella mit nur 13 %.

Vom gleichen Hersteller stammen weitere Brotaufstriche wie die Schokoladen-Nuss-Kokoscreme „Naschi“ und die Milch-Kakao-Creme „Nu Pagadi“ sowie Marzipanbrote, Baumkuchen, Christstollen und Oblaten.

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsstoffe

Zucker, Haselnüsse (36 %),[1] pflanzliche Fette (z. T. gehärtet), fettarmes Kakaopulver, Magermilchpulver, Lecithin, Aroma, Speisesalz. Energiegehalt: 100 Gramm haben 2218 kJ (531 kcal); 31 % Fette.

Hersteller

Friedrich Karl Lischka produzierte ab 1920 in Dresden-Plauen Gebäck und Tafelschokolade, 1924 zog er nach Kötzschenbroda, heute Stadtteil von Radebeul, um sein Unternehmen als Firma Vadossi mit anfangs 40 Mitarbeitern weiterzuführen. Seinen Neubau in der Fabrikstraße 4 ließ er sich durch den Baumeister Franz Jörissen errichten. Vadossi ging 1994 in Konkurs und wurde 1996 von der Sächsischen Spezialitäten Hartmann GbR übernommen, die seit 1999 wieder Nudossi produziert. Da die Banken 2005 keinen Kredit für die Rohstoffe der Weihnachtsproduktion gaben, musste sie die Produktion einstellen und am 25. Juli 2005 Insolvenz anmelden. Nachdem die Lieferanten die Vorfinanzierung übernommen hatten, wurde ab 8. August 2005 die Produktion wieder aufgenommen, die Mitarbeiter bezogen Insolvenzgeld. Im Jahr 2008 wurde die Insolvenz beendet und das Unternehmen unter dem Namen Sächsische und Dresdner Back- und Süßwaren GmbH & Co. KG weitergeführt.

Markengeschichte

Die Süßwarenfirma Vadossi in Radebeul überstand den Krieg mit leichten Gebäudeschäden und erfuhr keine Demontage durch die Siegermächte. Dies führte dazu, dass bereits im Juni 1945, mit einer Belegschaft von 50 Personen, die Süßwarenproduktion wieder anfuhr; die Belegschaft wuchs binnen weniger Jahre auf 240 Personen an. Unter staatlicher Beteiligung firmiert die Firma ab 1957 als Vadossi KG Schokoladen- und Zuckerwarenfabrik, neben z.B. Krokant, Toffees und Pralinen stellt sie Kakaoerzeugnisse her. Im Jahr 1970, dem Jahr des 50jährigen Firmenjubiläums, begann die Abfüllung von Nudossi. Dank der offiziellen Zuteilung Nudossis als ein Produkt, das nicht als Grundnahrungsmittel in den „normalen“ Kaufhallen zu erwerben war, sondern nur über die Delikat-Läden, weckte der Brotaufstrich Interesse. Der bereits erwähnte, deutlich höhere Nussanteil als in Nutella ist ursprünglich aus der Not geboren: In der DDR waren Haselnüsse leichter zu bekommen als künstliche Aromen. Im Jahre 1972 wurde die Firma – wie viele andere regionale Betriebe zuvor – zu einem Betriebsteil des in Dresden ansässigen VEB Elbflorenz, geführt als „Werk Vadossi“. Mit der Schließung des Kombinates „Elbflorenz“ 1991 wurde die Produktion von Nudossi eingestellt, die Anlagen verschrottet oder verkauft, 1994 wurde das Werk Vadossi liquidiert. Nachdem die ursprünglich in der DDR angemeldete Marke Nudossi erloschen war, meldete der Mitteldeutsche Rundfunk diese Marke im Sommer 1996 erneut an, neben Nuss-Nougat-Crème auch für Veranstaltungen, Rundfunksendungen und ähnliches (Deutsches Patent- und Markenamt, Registernummer/Aktenzeichen: 39632419.3). Im Frühjahr 1999 wurde die Marke geteilt und hinsichtlich der Nuss-Nougat-Crème an die Sächsische Spezialitäten Hartmann GbR verkauft.

Literatur

  • Frank Andert (Redaktion); Große Kreisstadt Radebeul. Stadtarchiv Radebeul (Hrsg.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. 2. Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9. 
  • Arnd Zschiesche, Oliver Carlo Errichiello: Nudossi: Der Osten auf dem Brot. In: Arnd Zschiesche, Oliver Carlo Errichiello (Hrsg.): Erfolgsgeheimnis Ost. Survival-Strategien der besten Marken – und was Manager daraus lernen können. Gabler, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-8349-1615-0, S. 144–149.

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Nudossi – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Arnd Zschiesche, Oliver Carlo Errichiello: Nudossi: Der Osten auf dem Brot. In: Arnd Zschiesche, Oliver Carlo Errichiello (Hrsg.): Erfolgsgeheimnis Ost. Survival-Strategien der besten Marken – und was Manager daraus lernen können. Gabler, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-8349-1615-0, S. 148 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).

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