- Oblate (Gebäck)
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Oblaten sind dünne Teigplatten, die aus ungesäuertem Mehlteig ohne Zusatz von Triebmitteln hergestellt werden. Sie werden wie Waffeln zwischen heißen Eisen gebacken und in runde oder rechteckige Stücke geschnitten.
Eigens hergestellte Oblaten werden in der Liturgie der westlichen christlichen Kirchen als Hostien verwendet, woher sie auch ihren Namen haben (lat. oblatus, ‚geopfert, dargebracht‘). In der Weihnachtsbäckerei dienen sie als Unterlage für Makronen und Lebkuchen und werden dann als Backoblaten bezeichnet. Unter Verwendung derselben Produktionstechnik werden auch Essoblaten, auch Esspapier genannt, hergestellt, welche durch ihre Farbe und ihr Aroma beliebte Kindersüßwaren geworden sind.
In Österreich sind bis 2010 Oblaten (Hostien, Esspapier, ...) nur in Sigmundsherberg hergestellt worden.
Berühmt sind daneben auch die Karlsbader Oblaten (bzw. „Karlovarské oplatky“, seit 2011 als geschützte geographische Angabe in der EU),[1][2] Varianten davon sind auch als „Kurbad Oblaten“ im Handel. Traditionell werden für diese Oblaten je zwei der sehr dünnen Platten mit etwa 18 cm Durchmesser mit einer Masse aus Zucker und Mandelsplittern (früher Karlsbader Sprudelsalz) zusammengeklebt. Heute existieren auch Formen mit anderen Größen und Füllungen (z. B. Schokolade), die teilweise auch aus mehreren Schichten bestehen.
Einen ungewöhnlichen, aber häufigen Verwendungszweck haben Notare den Oblaten zugedacht. Sie werden bei Urkunden verwendet, um ein Siegelblatt auf dem Papier festzukleben. Im feuchten Zustand wird dann ein Prägesiegel in die Oblate hineingedrückt. Getrocknet ist ein solches Siegel sehr sicher – die Oblate würde bei Manipulation sofort brechen.
Quellen
- ↑ Wem gehören die Karlsbader Oblaten? bei Radio Praha (29. Januar 2008)
- ↑ http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2011:197:0003:0004:DE:PDF
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