Nýřany

Nýřany
Nýřany
Wappen von Nýřany
Nýřany (Tschechien)
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Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Plzeňský kraj
Bezirk: Plzeň-sever
Fläche: 2279 ha
Geographische Lage: 49° 43′ N, 13° 12′ O49.71361111111113.204722222222336Koordinaten: 49° 42′ 49″ N, 13° 12′ 17″ O
Höhe: 336 m n.m.
Einwohner: 7.092 (1. Jan. 2011) [1]
Postleitzahl: 330 23 - 330 34
Verkehr
Straße: D 5PlzeňRozvadov
Bahnanschluss: Plzeň–Furth im Wald
Nýřany - Heřmanova Huť
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 3
Verwaltung
Bürgermeister: Jiří Davídek (Stand: 2007)
Adresse: Benešova třída 295
330 23 Nýřany
Gemeindenummer: 559300
Website: www.nyrany.cz

Nýřany (deutsch Nürschan, früher Nyrschan) ist eine Stadt in Tschechien. Sie liegt zwölf Kilometer westlich des Stadtzentrums von Pilsen und gehört zum Okres Plzeň-sever.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Nýřany befindet sich in der Talmulde des Vejprnický potok im Pilsener Hügelland. Südlich der Stadt verläuft die Trasse der Autobahn D 5, im Südosten liegt die Abfahrt 93 Nýřany. In der Umgebung von Nýřany befinden sich mehrere stillgelegte Steinkohlenzechen.

Nachbarorte sind Doubrava, Pankrác und Myslinka im Norden, Tlučná im Nordosten, Sulkov und Líně im Südosten, Úherce, Týnec und Hoříkovice im Süden, Kotovice und Nový im Südwesten, Přehýšov und Blatnice im Westen sowie Kamenný Újezd im Nordwesten.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung von Nýřany erfolgte 1272. Das Bauerndorf gehörte bis zu dessen Auflösung im Jahre 1782 zum Kloster Chotěšov und wurde dann vom Religionsfonds verwaltet. Nachdem Fürst Karl Alexander von Thurn und Taxis 1822 die Herrschaft Chotěšov für 1.080.000 Gulden erworben hatte, blieb Nýřany bis zur Aufhebung der Patrimonialherrschaften im Besitz dieses Geschlechts und wurde 1848 zur selbstständigen Gemeinde.

Die Entdeckung einer bedeutenden Steinkohlenlagerstätte veränderte das Dorf gravierend. Nach dem Bau der Eisenbahn von Pilsen nach Furth im Wald im Jahre 1861 wurden um Nyrschan zahlreiche Schächte abgeteuft. Durch den Bergbau stieg die Einwohnerzahl stark an und neben dem Dorf wurde eine Bergarbeiterkolonie errichtet. Der Unternehmer Hermann Dietrich Lindheim nutzte die verkehrsgünstige Lage und die gute Qualität der Kohle zum Bau eines Hütten- und Blechwalzwerkes, das zur Prager Eisenindustrie-Gesellschaft gehörte. Zur Hermannshütte in Wilkischen entstand 1890 eine Privatbahn, auf der öffentlicher Personenverkehr und ab 1920 regelmäßiger Eisenbahnverkehr aufgenommen wurde. Hinzu kam später noch eine Glashütte. 1880 lebten in Nyrschan 4.258 Menschen. Kaiser Franz Joseph I. erhob die Industriegemeinde 1892 zur Stadt. 1889 kam es in den Steinkohlengruben zu einem Bergarbeiterstreik, der blutig beendet wurde.

Ab 1918 gehörte Nýřany zur Tschechoslowakei. Nach dem Münchner Abkommen wurde die Stadt 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen und war bis 1945 zum Landkreis Mies zugehörig. 1939 hatte Nürschan 4040 Einwohner. In den letzten Kriegstagen rollten im April 1945 auf der Eisenbahnstrecke von Pilsen nach Taus Todestransporte mit etwa 4.000 politischen Häftlingen in jeweils 50–60 geschlossenen und offenen Waggons durch die Stadt. Am 5. Mai 1945 wurde Nürschan durch amerikanische Truppen besetzt.

Ortsgliederung

Die Stadt Nýřany besteht aus den Ortsteilen Doubrava (Dobraken), Kamenný Újezd (Steinaujezd) und Nýřany (Nürschan).

Sehenswürdigkeiten

  • Kirche St. Prokop, der neogotische Bau wurde 1904 geweiht
  • Rathaus, Neorenaissancebau aus dem Jahre 1885
  • Kapelle St. Wenzel auf dem alten Dorfplatz, erbaut im 15. Jahrhundert
  • Denkmal für die niedergeschossenen Bergarbeiter, am Schacht Marta

Söhne und Töchter der Stadt

  • Waldemar Gibisch (1894-1948), Kapellmeister und Komponist

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)

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