Plasy

Plasy
Plasy
Wappen von Plasy
Plasy (Tschechien)
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Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Plzeňský kraj
Bezirk: Plzeň-sever
Fläche: 5713 ha
Geographische Lage: 49° 56′ N, 13° 24′ O49.93472222222213.393055555556350Koordinaten: 49° 56′ 5″ N, 13° 23′ 35″ O
Höhe: 350 m n.m.
Einwohner: 2.670 (1. Jan. 2011) [1]
Postleitzahl: 331 01
Kfz-Kennzeichen: P
Verkehr
Straße: I/27 PlzeňKralovice
Bahnanschluss: 160 Plzeň–Žatec
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 6
Verwaltung
Bürgermeister: Miloslav Hurt (Stand: 2009)
Adresse: Plzeňská 285
331 01 Plasy
Gemeindenummer: 559351
Website: www.plasy.cz

Plasy (deutsch Plaß) ist eine Stadt in Tschechien. Sie befindet sich 21 Kilometer nördlich des Stadtzentrums von Plzeň und gehört zum Plzeňský kraj.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Plasy liegt im Westen des Rakonitzer Hügellandes im Tal der Střela (Schnella). Nördlich erhebt sich der Táhly (457 m), im Westen die Spálená hora (514 m), südlich der Špitál (410 m) und im Südwesten Na Krásnici (462 m). Durch die Stadt führt die Staatsstraße I/27 Železná RudaPlzeň–Plasy–KraloviceDubí sowie die Bahnstrecke Plzeň–Žatec.

Nachbarorte sind Horní Hradiště und Žebnice im Norden, Sechutice, Hadačka und Výrov im Nordosten, Babina im Osten, Nebřeziny im Südosten, Rybnice und Kaznějov im Süden, Mrtník und Lomnička im Südwesten, Lomany und Korýtka im Westen sowie Vrážné und Ondřejov im Nordwesten.

Geschichte

Blick auf Plasy mit Kloster

An der Stelle von Plasy befand sich im 12. Jahrhundert ein fürstlicher Hof. 1144 stifteten Vladislav II. und seine Frau Gertrud von Babenberg das Kloster Plasy. Im darauffolgenden Jahr kamen die ersten neun Zisterzienser aus dem Kloster Langheim in das Gebiet und erhielten von Vladislav II. den fürstlichen Hof Plasy sowie die Dörfer Kázňov, Sechutice, Vrážné und Nebřeziny übergeben. Im Jahre 1202 entstand eine romanische Basilika. Das Zisterzienserkloster wurde zu einem Zentrum der Kolonisation des Rakonitzer Berglandes. 1350 umfasste die Klosterherrschaft 50 Dörfer. Während der Hussitenkriege begann der Niedergang des Klosters. 1419 wurden die ersten Dörfer verpfändet und 1421 brannten die Hussiten das Kloster nieder. Nachfolgend verarmte das Kloster und musste 1518 auch die ihm verbliebene Herrschaft Kaceřov verpfänden. Danach umfasste die Klosterherrschaft ganze sechs Dörfer. Eine Wende brachte der Dreißigjährige Krieg. Nach der Schlacht am Weißen Berg erhielt das Kloster einen großen Teil des verlorenen Besitzes zurück. Dadurch sah sich das Kloster in der Lage, die verfallenen Klostergebäude neu zu gestalten. 1785 wurde das Kloster im Zuge der Josephinischen Reformen aufgehoben, wodurch sein aus dem Städtchen Kralowitz und 55 Dörfern, den Propsteien Mariánská Týnice und Böhmisch Leipa sowie Häusern in Prag, Rakonitz und Pilsen bestehender Besitz dem Religionsfond zufiel. 1826 kaufte der österreichische Außenminister Klemens Wenzel Lothar von Metternich die Herrschaft Plasy und ließ das Kloster zu einem Schloss mit englischem Landschaftspark umgestalten sowie nordwestlich des Städtchens an der Schnella die Eisenhütte Clemenshütte anlegen. Im 19. Jahrhundert wurde Plasy auf das rechte Ufer der Schnella erweitert.

Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Plasy / Plaß ab 1850 eine Gemeinde im Bezirk Kralowitz. 1873 erhielt der Ort durch die Eisenbahn Pilsen–Priesen(–Komotau) einen Bahnanschluss. 1930 hatte Plasy 1747 Einwohner, davon waren 32 Deutsche. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Fürstenhaus Metternich enteignet. Im Jahre 1949 wurde Plasy zur Bezirksstadt erhoben. Nach der Aufhebung des Okres Plasy wurde die Stadt 1961 dem Okres Plzeň-sever zugeordnet.

Ortsgliederung

Die Stadt Plasy besteht aus den Ortsteilen Babina, Horní Hradiště (Ober Radisch), Nebřeziny (Bruck, auch Nebrzczin), Lomnička (Lomnitschka), Plasy (Plaß) und Žebnice (Schebnitz, auch Zebnitz) sowie der Ansiedlung Lomany (Loman).

Sehenswürdigkeiten

Friedhofskirche St. Wenzel, Grablege Metternichs
  • Kloster Plasy, unter den Äbten Andreas Troyer und Eugen Tyttl erfolgte zwischen dem Ende des 17. und der Mitte des 18. Jahrhunderts durch Jean Baptiste Mathey, Johann Blasius Santini-Aichl, Christoph und Kilian Ignaz Dientzenhofer eine barocke Neugestaltung der Klosteranlage.
  • Klosterkirche Mariä Himmelfahrt, erbaut 1661–1666
  • dreigeschossiger Speicher, erbaut 1685–1686
  • gotische Königskapelle aus dem Jahre 1265
  • Kirche des hl. Wenzel, barock umgestaltet von Jean Baptiste Mathey; Fürst Metternich ließ 1826 die Hauptfassade im Empirestil umgestalten. In der Kirche ließ er eine Grablege für sich und seine Familie anlegen.
  • Tal der Střela nordwestlich der Stadt, Felsklamm mit mehreren Mäandern und zwei Eisenbahntunneln
  • englischer Landschaftspark Velká louka

Söhne und Töchter der Stadt

  • Václav Levý (1820–1870), tschechischer Bildhauer, geboren in Nebřeziny
  • Antonín Wiehl (1846–1910), tschechischer Architekt
  • Rudolf Jung (1882–1945), nationalsozialistischer Politiker und Autor

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)

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