O when the saints go marchin in

O when the saints go marchin in
Heilige - Gemälde von Fra Angelico (15. Jh.)

When the Saints go marching in ist ein bekanntes, in unzähligen Variationen verbreitetes geistliches Lied und Gospelstück.

Text und Melodie

Die Melodie stammt wahrscheinlich von Edward Boatner, der den Song 1927 in Nashville in seinem Gesangsbuch Spirituals Triumphant - Old and New veröffentlicht hat. Fälschlich wird sie gerne James Milton Black zugeschrieben, der aber vielmehr 1896 die zu When the Saints are marching in komponiert hat, einem Stück das mit dem vorliegenden gerne verwechselt wird. Gesteigert wird die Verwirrung noch durch zahlreiche ähnliche Titel wie "When the Saints march in for crowning'" (1898), "When all the Saints come marching In" (1923) oder "When the Saints go marching home" (1927).

Der Text von "When the Saints go marching in" knüpft letztlich an die mündlich tradierten Spirituals der schwarzen Bevölkerung der USA an. Es existiert eine Vielzahl unterschiedlicher Fassungen, deren Autor meist nicht zuverlässig festgestellt werden kann. Entgegen verbreiteter Annahme stammt jedenfalls keine davon von Catherine Purvis, die vielmehr den Text zum bereits erwähnten When the Saints are marching in geschrieben hat.

Unabhängig von der Fassung verleiht der Text der Hoffnung der Gläubigen Ausdruck, am Tag des Jüngsten Gerichts zu den Auserwählten zu gehören, die ins Himmelreich einziehen dürfen. Die Strophentexte nehmen meist Bezug auf die Apokalypse und berichten etwa von der Verfinsterung der Sonne oder den Trompeten des Erzengels Gabriel. Der Refrain lautet dagegen "Oh, when the saints go marching in, Lord, how I want to be in that number, when the saints go marching in". Mitunter wird hier ein Einfluss des ambrosianischen Te Deums aus dem 4. Jahrhundert vermutet, das eine Verszeile Aeterna fac cum sanctis tuis in gloria numerari enthält.

Bis heute entstehen immer neue Textfassungen in allen Weltsprachen, was insbesondere durch die relativ einfache Metrik der Melodie und den großen Anteil des Refrains am Gesamttext erleichtert wird. Manche Versionen, wie etwa die von Haley, tilgen gar jeglichen religiösen Bezug („When that rhythm starts to go …”). Dazu kommen zahllose Variationen in der Instrumentierung, so dass es schwerfällt, eine „kanonische“ Fassung des Stücks auszumachen.

Wirkungsgeschichte

„When the Saints go marchin’ in“ wurde von einer Vielzahl unterschiedlichster Musikrichtungen aufgegriffen und adaptiert. Besonders verbreitet ist das Stück im Jazz und in der Gospelmusik, doch gibt es auch diverse Blues, Pop- und Rock-Fassungen. Bekannte Interpretationen stammen von Louis Armstrong, Mahalia Jackson, Judy Garland, Mitch Miller, Golden Gate Quartet, Harry Belafonte, den Beatles, Jerry Lee Lewis, Bill Haley, Bruce Springsteen, Million Dollar Quartet und Alphaville. Von vielen Jazzkapellen wird das Lied gefürchtet, ist es doch eines der wenigen einem breiteren Publikum bekannten Jazzstücke und wird dementsprechend häufig gewünscht. Mitunter wird „When the Saints“ ob seines Inhalts auch auf Beerdigungen gespielt.

Weblinks

Einige Textvariationen:


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