Obeliskportal

Obeliskportal
Obeliskportal mit Blick nach Osten zum Obelisk

Das Obeliskportal ist ein 1747 am östlichen Ende der Potsdamer Parkanlage Sanssouci errichtetes Ausgangsportal. Ihm gegenüber am westlichen Ende liegt das 1763 bis 1769 erbaute Neue Palais. Die rund zwei Kilometer lange Hauptallee, die in einer Linie in westöstlicher Richtung durch den Park verläuft, verbindet das Portal in einer Sichtachse mit dem Gästeschloss Friedrichs des Großen. Das Obeliskportal gehörte zu den ersten bildhauerischen Arbeiten der Gartenanlage nach Fertigstellung des Schlosses Sanssouci.

Friedrich der Große beauftragte Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff mit der künstlerischen Gestaltung des Ostausgangs. Auf Wunsch des Königs entstand in Erinnerung an seine Kronprinzenzeit in Rheinsberg ein Pendant zum ebenfalls von Knobelsdorff entworfenen Gartenportal des Rheinsberger Schlosses. Mit der Ausführung der Bildhauerarbeiten wurde Friedrich Christian Glume beauftragt.

Das niedrige Parktor wird von zwei Säulengruppen mit je vier korinthischen Säulen flankiert. Auf ihnen ruht jeweils ein mit einer Vase und mit Putten bekröntes Gebälkstück. Den Säulengruppen schließen sich – vom Park aus gesehen – konvex verlaufende Mauern an, auf denen Figuren der römischen Göttin der Blumen, Flora, und der Göttin der Früchte, Pomona, stehen. Im weiteren Verlauf des Mauerbogens folgen Vasen und an den Enden Treppen mit Nymphen. Die aus der Werkstatt Glumes stammenden originalen Sandsteinplastiken auf der Tormauer wurden um die Mitte des 20. Jahrhunderts durch Kopien ersetzt.

Hieroglyphen am Obelisk

Obelisk

Der Obelisk, wenige Meter außerhalb des Parks an der Schopenhauerstraße, zeigte schon in friderizianischer Zeit die Grenze des Areals an und war Namensgeber für das Portal. Der Steinpfeiler entstand 1748 nach Entwürfen Knobelsdorffs und wurde durch den Steinmetzen Johann Christian Angermann ausgeführt. Die schmückenden Hieroglyphen stammen entweder von Johann Michael Hoppenhaupt oder dessen jüngeren Bruder Johann Christian. Die ägyptisierenden Schriftzeichen beinhalten keinen Text, sondern sind freie Fantasie des Künstlers, da die Übersetzung von Hieroglyphen im 18. Jahrhundert noch nicht möglich war.

Literatur

  • Generaldirektion der Stiftung Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci (Hrsg.): Potsdamer Schlösser und Gärten. Bau und Gartenkunst vom 17. bis 20. Jahrhundert. Potsdamer Verlagsbuchhandlung, Potsdam 1993, ISBN 3-910196-14-4, S. 112
52.40239444444413.043472222222

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ohne Sorge — Schloss Sanssouci Überblick Schloss Sanssouci Schloss Sanssouci (frz. sans souci = ohne Sorge) liegt im östlichen Teil des gleichnamigen Parks und ist eines der bekanntesten …   Deutsch Wikipedia

  • San Souci — Schloss Sanssouci Überblick Schloss Sanssouci Schloss Sanssouci (frz. sans souci = ohne Sorge) liegt im östlichen Teil des gleichnamigen Parks und ist eines de …   Deutsch Wikipedia

  • Sancoussi — Schloss Sanssouci Überblick Schloss Sanssouci Schloss Sanssouci (frz. sans souci = ohne Sorge) liegt im östlichen Teil des gleichnamigen Parks und ist eines de …   Deutsch Wikipedia

  • Sansoussi — Schloss Sanssouci Überblick Schloss Sanssouci Schloss Sanssouci (frz. sans souci = ohne Sorge) liegt im östlichen Teil des gleichnamigen Parks und ist eines de …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Sanssouci — Überblick Schloss Sanssouci Schloss Sanssouci (frz. sans souci = ohne Sorge) liegt im östlichen Teil des gleichnamigen Parks und ist eines de …   Deutsch Wikipedia

  • Schloß Sanssouci — Schloss Sanssouci Überblick Schloss Sanssouci Schloss Sanssouci (frz. sans souci = ohne Sorge) liegt im östlichen Teil des gleichnamigen Parks und ist eines de …   Deutsch Wikipedia

  • Glume — bei der Arbeit Friedrich Christian Glume (* 25. März 1714 in Berlin; † 6. April 1752 ebenda) war ein preußischer Bildhauer zur Zeit Friedrichs des Großen. Er gilt als einer der bedeutendsten Bildhauer Potsdams. Friedrich Christian Glumes B …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Obelisken — Obelisk von Luxor (heute am Place de la Concorde in Paris) Die Liste der Obelisken enthält alle Obelisken mit ihrem Namen, dem Aufstellungsjahr, dem Standort, der Widmung und der Höhe. Die Ordnung erfolgt nach Ländern und Orten (heutiger… …   Deutsch Wikipedia

  • Sanssouci — Schloss Sanssouci Überblick Schloss Sanssouci …   Deutsch Wikipedia

  • Obelisk (Sanssouci) — The intricate fake hieroglyphs The Obelisk entrance (German Obeliskportal) constitutes the eastern limit of Sanssouci Park in Potsdam, Germany. Following plans by Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff, Frederick the Great ordered in 1747 that this… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”