- Oberheroldsamt
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Das preußische Oberheroldsamt wurde durch königliches Patent Friedrich I. König in Preußen am 21. April 1706 zur Verherrlichung der neuen Königswürde und zum Nutzen des Adels gegründet. Es bestand nur bis 1714. Siehe auch Heroldsamt.
Inhaltsverzeichnis
Organisation
Friedrich I. schätzte den Prunk und Pomp seiner Vorbilder in Frankreich, England und am kaiserlichen Hof zu Wien und wollte mit der Gründung die Reinheit der Wappen und adeligen Familien vergrößern.
Schon 1702 ernannte Friedrich I. Johann August Marschall von Biberstein zum Herault des Armes und ließ in Wien, London und Paris Erkundigungen über die dortige Regelung des Heroldswesens einziehen. Nach weiteren Vorbereitungen – u.a. Ernennung eines Fiskal d´Armes 1703 - errichtete er schließlich das 'Oberheroldsamt.
Sein Sitz war das Collegienhaus in der Berliner Brüderstraße.
An der Spitze stand der Oberheroldsmeister, fünf Oberheroldsräte, ein Archivar, ein Protonotar, ein Wappenmaler und mehrere Unterbediente.
In den verschiedenen Provinzen Brandenburg-Preußens wurde je ein Oberheroldsrat und ein Herolds-Sekretär ernannt, welcher die Verbindung zwischen der Ritterschaft und dem Oberheroldsamt erleichtern und dem letzteren vorarbeiten sollten.Sinn und Zweck
Das Oberheroldsamt sollte die Wappen der inländischen adeligen Familien untersuchen, willkürliche Veränderungen verhindern und zu diesem Zweck ein allgemeines Wappenbuch anlegen, genaue Geschlechtsregister der adeligen Familien führen sowie das königliche Wappen in seiner Reinheit erhalten. Im Patent von 1706 wurden die adeligen Familien aufgefordert, genaue Zeichnungen ihrer Wappen und Stammbäume an das Oberheroldsamt, oder den zuständigen Heroldsräten in den Provinzen zu liefern und die Geburt bzw. Tod jedes männlichen Familienmitglieds zu melden.
Die Mitglieder des Amtes erhielten keine besondere Besoldung und nur die Gebühren sollten zum Unterhalt beitragen. Die Adeligen machten jedoch nur sparsamen Gebrauch vom Oberheroldsamt und so war es halb vergessen als König Friedrich Wilhelm I. es bei Antritt seiner Regierung 1714 förmlich (als Narretei) aufhob.Mitglieder
- Oberheroldsmeister: 1706 Johann August Marschall von Bieberstein
- Adelige Assessoren: 1706 Oberster von Stapff (Direktor der 1705-1712 bestehenden Ritter und Fürsten-Akademie zu Berlin[1])
- dito: Herr von Arnheimb
- Hof- und Oberheroldsrat: 1706-1708 Dr. Abraham Christian Wese, später Abgesandter Preussens in Weimar
- Hof- und Oberheroldsrat: 1708-1714 Laurentius von Sandrart
- Historicus: Jacob Paul von Gundling
- Archivarius: Johann Heinrich Hertenstein
- Maler: Michael Andreas Herzog
- Oberherolds-Protonatar: Otto Christoph Eltester
- Oberheroldsrat: Jan Abraham von Gehema
- Oberheroldsrat: Johann Peter von Ludewig
- Oberheroldsrat: Georg Dietloff von Arnim ab 1709
- Oberheroldsrat: Christian Maximilian Spener
Oberheroldsraträte für
- Kleve-Mark: Johann Conrad von Strünckede und Alexander Bernhard von Spaen
- Ravensberg: Jacob Friedrich Besserer
- Alt- und Mittelmark: Freiherr von Putlitz
- Ucker-Mark: von Arnim
- Magdeburg: Rudolf Anton von Alvensleben und Geheimrat von Plotho
- Heroldssektetär für Kleve-Mark: Rat und Archivar Wortmann
Ergebnisse
Das Wappen von 1709 der ’’Königlichen Haupt- und Residenzstadt Berlin’’
Literatur
- Veröffentlichungen aus Archiven Preussischer Kulturbesitz Bd 14 – neue Forschungen zur Brandenburg-preussischen Geschichte. Seite 72 ff. ISBN 3412051799
- Seyler, Gustav Adelbert: Geschichte der Heraldik: Wappenwesen, Wappenkunst, Wappenwissenschaft Seite 629 ff., Digitale Ausgabe in der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
- Carl Eduard Geppert: Chronik von Berlin von Entstehung der Stadt an bis heute. Berlin 1839 S. 390
Einzelnachweise
Kategorien:- Historisches Amt
- Heraldik
- Recht (Preußen)
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