- Ochino
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Bernardino Ochino (* 1487 in Siena; † 1564 in Slavkov u Brna in Mähren) war ein reformatorischer Theologe aus Italien.
Leben
Er war Franziskaner, wechselte 1524 in den neu gegründeten strengeren Kapuzinerorden und wurde 1538 dessen General. Ein moralischer Lebenswandel und begeisterte Predigten erwarben ihm den Ruf eines Heiligen. Durch den Spanier Juan de Valdés, der mit Karl V. in Deutschland gewesen war, lernte er die Lehren der deutschen Reformation kennen und bekannte sich zuerst 1542 in Venedig offen dazu.
Vom Papst nach Rom geladen, floh er nach Genf, von dort 1545 nach Basel und Augsburg und schließlich 1547 über Straßburg nach London, wo er, wie in seinem bisherigen Aufenthaltsort, Prediger der italienischsprachigen evangelischen Gemeinde war. 1553 in die Schweiz zurückgekehrt, erregte er hier durch seine dogmatische Selbständigkeit den Argwohn der strengen Calvinisten und wurde verbannt. Ohne festen Wohnsitz umherirrend, starb er 1564 im mährischen Slavkov an der Pest.
Literatur
- Roland H. Bainton: Bernardino Ochino. Esule e riformatore senese de cinquecento 1487-1563. Sansoni, Florenz 1940 (Bibliographie).
- Karl Benrath: Bernardino Ochino aus Siena. Ein Beitrag zur Geschichte der Reformation. Edition de Graaf, Amsterdam 1968 (Repr. d. Ausg. Braunschweig 1892).
- Johann Jakob Herzog (Begr.): Realenzyklopädie für protestantische Theologie und Kirche. ADEVA, Graz 1969 ff. (Repr. d. Ausg, Leipzig 1896-1913), Bd. 14, S. 256-258.
- Gerhard Müller u. a. (Hrsg.): Theologische Realenzyklopädie. DeGruyter, Berlin 1993, Bd. 25, S. 1-6.
- Glen G. Williams: The theology of Bernardino Ochino. Dissertation, Universität Tübingen 1955.
Weblinks
Personendaten NAME Ochino, Bernardino KURZBESCHREIBUNG italienischer reformatorischer Theologe GEBURTSDATUM 1487 GEBURTSORT Siena STERBEDATUM 1564 STERBEORT Slavkov u Brna
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