- Olof Skötkonung
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Olof Skötkonung, deutsch Olaf Schoßkönig (* um 980; † um 1022) war der erste christliche König Schwedens.
Olof Skötkonung wurde schwedischer König in den 990er Jahren und gilt laut einer Legende als der erste König, der sowohl über die Landschaften Götalands (Västergötland und Östergötland) und Svealands regierte. Hierbei muss beachtet werden, dass Schweden zu dieser Zeit kein homogener Staat war. Allerdings gibt es Untersuchungen, in denen die Auffassung vertreten wird, dass bereits am Anfang der Wikingerzeit ein geeintes Königreich unter den Uppsalakönigen bestanden habe.[1] Olofs Machtbefugnisse dürften auch recht begrenzt gewesen sein. Manche Historiker betrachten schon seinen Vater Erik VIII. als gesamtschwedischen König.
Unter Olof Skötkonung wurden die ersten schwedischen Münzen in Sigtuna, dem damaligen Machtzentrum des Reiches, geschlagen. Das erklärt auch seinen Beinamen Skötkonung (dt. Schatz- bzw. Münzkönig). Zum Beginn seiner Regierungszeit hatte Olof eine Allianz mit dem heidnischen Dänenkönig Sven Gabelbart geschlossen und zog mit diesem im Jahr 1000 in die Seeschlacht bei Svolder gegen den norwegischen König Olav I. Nach der siegreichen Schlacht teilten sich die beiden Norwegen, wobei Olof die Regionen Bohuslän und Trøndelag erhielt. Diese Gebiete verlor er später in den fortlaufenden Kämpfen gegen norwegische Verbände.
Laut einer Legende wurde Olof 1008 in Husaby durch den englischen Bischof Siegfried getauft. Andere Quellen nennen dagegen eine Missionar Bernhard, einen Gefährten des Bruno von Querfurt, als denjenigen, der Olof taufte. Danach förderte Olof die Errichtung des ersten schwedischen Bistums in Skara. Der Übertritt zum Christentum scheint seine Regierungstätigkeit vor allem in Svealand beträchtlich erschwert zu haben. Die Svear wählten daraufhin seinen ebenfalls christlichen Sohn Anund Jakob zum König, woraufhin Olof als eine Art Unterkönig in Västergötland regierte. Snorri Sturluson gibt einen anderen Grund für die Absetzung Olofs an. Laut ihm soll den Svearn Olofs langer Krieg gegen Norwegen missfallen haben, was auch dazu führte, dass sich andere Völker der Ostsee dem Einfluss der Svear entzogen.
Beachtenswert ist, dass Schwedens königliche Geschlechter schon zu dieser Zeit eine Heiratspolitik verfolgten, die sie mit anderen europäischen Adelshäusern verband. Olofs Tochter Ingered war zum Beispiel mit dem Großfürsten von Kiew, Jaroslaw I., vermählt.
Fußnoten
- ↑ Ove Moberg: Svenska rikets uppkomst. In: Fornvännen. Heft 3, 1944, ISSN 0015-7813, S. 158–192, hier: S. 170 ff., 181 ff. zitiert in Ruprecht S. 25, online (PDF; 3,64 MB).
Literatur
- Arndt Ruprecht: Die ausgehende Wikingerzeit im Lichte der Runeninschriften. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1958 (Palaestra 224, ISSN 0303-4607), (Zugleich: Göttingen, Univ., Diss., vom 7. Okt. 1958).
- Harald Ehrhardt: Olaf Eriksson 'Schoßkönig'. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 6, Artemis & Winkler, München/Zürich 1993, ISBN 3-7608-8906-9, Sp. 1386–1387.
Weblinks
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Commons: Olof Skötkonung – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Foundations for Medieval Genealogy
Vorgänger Amt Nachfolger Erik VIII. König von Schweden
um 995–1022Anund Jakob
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