Liste der schwedischen Könige

Liste der schwedischen Könige

Die nachfolgende Liste nennt die Könige von Schweden in chronologischer Reihenfolge, gegliedert nach den jeweiligen Adelshäusern.

Vor den hier genannten Königen, deren Existenz größtenteils historisch belegbar ist, gab es eine Reihe anderer Königsgeschlechter, die als Sagenkönige zusammengefasst werden.

Inhaltsverzeichnis

Ynglinger

Name (Lebensdaten) Regierungszeit Anmerkungen
Erik VIII., „der Siegesfrohe“ (Segersäll)
(* etwa 945; † um 995)
um 970995 König der Svear und um 992/93 auch König von Dänemark. Erik regierte wahrscheinlich bis 975 gemeinsam mit seinem Bruder Olof II. Vielleicht war er der erste König, der über das gesamte Gebiet des mittelalterlichen Schweden herrschte, evtl. gelang dies aber auch erst seinem Sohn.
Silvermynt slaget för Olof Skötkonung, Nordisk familjebok.png Olof III. „Schatzkönig“ (Skötkonung)
(* um 980; † um 1022)
um 9951022 Sohn Eriks VIII. Er trat zum Christentum über, gründete das erste schwedische Bistum und ließ die ersten schwedischen Münzen prägen. 1022 wurde er als gesamtschwedischer König abgesetzt.
Mynt präglat av Anund Jakob Jonsson, Nordisk familjebok.png Anund JakobKöhler“ (Kolbränna)
(* 1000; † 1050)
um 10221050 Sohn Olof III. Skötkonungs. Führte erfolglos Krieg gegen Dänemark und England.
Emundder Alte“ (den gamle)
(† um 1060)
um 10501060 Unehelicher Sohn Olof III. Skötkonungs. Mit ihm erlosch das Geschlecht der Ynglinger.

Stenkil-Geschlecht

Name (Lebensdaten) Regierungszeit Anmerkungen
Stenkil Ragnvaldsson
(* um 1028; † um 1066)
um 10601066 Schwiegersohn Emunds des Alten.
Um 1066/67 herrschten blutige Thronstreitigkeiten zwischen zwei Kontrahenten namens Erik, von denen einer wahrscheinlich ein Sohn Stenkils war. Beide kamen in den Kämpfen ums Leben.
Halsten
(† zwischen 1070 und 1084)
um 10671070 Sohn Stenkils, regierte möglicherweise für einige Zeit zusammen mit seinem Bruder Inge I.
Anund Gårdske um 10701075 Anund stammte aus dem Kiewer Rus, vielleicht war er identisch mit Inge I. Wegen seiner ablehnenden Haltung gegen die heidnische Religion wurde er abgesetzt.
Haakonder Rote“ (Haakon Röde)
((* um 1040, † unbekannt))
um 10701079 Vermutlich ein Stiefsohn Stenkils. Er ist der erste schwedische Herrscher, der auf einem zeitgenössischen Dokument als König bezeichnet wird.
Inge I., „der Ältere“ (den äldre)
(* unbekannt, † frühestens 1100)
um 10801084 Sohn Stenkils. Er war ein gläubiger Christ; da er sich weigerte, den heidnischen Göttern zu opfern, wurde er abgesetzt. Allerdings ist unklar, ob dies im ganzen Land oder nur in Teilen galt.
Opfer“-Sven (Blot-Sven)
(* um 1050, † um 1087)
um 10841087 Sohn oder Schwager Haakon Rödes, von Inge I. getötet.
Erik Årsäll um 10871088 Sohn von Opfer-Sven und letzter heidnischer König, zeitgenössisch nicht belegt.
Inge I., „der Ältere“ (den äldre) um 10871105 1087 stürzte Inge, der in Västergötland immer noch als König akzeptiert wurde, Opfer-Sven und zerstörte den heidnischen Tempel von Uppsala. Nach dem baldigen Tod von Svens Sohn Erik konnte er seine Macht festigen und das Christentum setzte sich in Schweden endgültig durch. 1101 konnte er mit Norwegen und Dänemark einen dauerhaften Friedensvertrag aushandeln.
Philipp
(† 1118)
um 11051118 Sohn von Halsten. Zeitweilig regierte er gemeinsam mit seinem Bruder Inge II.
Inge II., „der Jüngere“ (den yngre) um 11101125 Sohn von Halsten. Über seine Regierungszeit ist nur wenig bekannt.
Ragnvald Knaphövde um 11251130 Vielleicht ein Sohn Inges I. Er wurde von den Svear als König anerkannt, jedoch bei seiner Ankunft in Västergötland von den Gauten erschlagen, die ihrerseits Magnus den Starken zum König gekrönt hatten.
Magnusder Starke“ (den starke)
(* 1107; † 4. Juni 1134)
um 11251130 Prinz von Dänemark und Enkel Inges I. Möglicherweise wurde er von Sverker I. aus Schweden vertrieben.

Sverker- und Eriksgeschlecht

Name (Lebensdaten) Regierungszeit Anmerkungen
Sverker I., „der Ältere“ (den äldre)
(† vermutlich 25. Dezember 1156)
11301156 Haus Sverker. Über Sverkers Herkunft un seine Regierungszeit ist nur wenig bekannt. Seine Politik verhalf Schweden zu größerer Stabilität und Stärke.
Stockholms stads tredje sigill.png Erik IX., „der Heilige“ (den helige)
(* um 1120, † vermutlich 18. Mai 1160)
11561160 Haus Erik. Seine Herkunft ist ebenfalls unsicher. Seit 1150 war er König in Uppland, ab 1156 dann in ganz Schweden. Er brach den letzten heidnischen Widerstand in Schweden und führte einen Kreuzzug in Finnland.
Magnus Henriksson
(† 1161)
11601161 Haus Stenkil. Urenkel Inges I., wahrscheinlich ein kurzzeitiger Usurpator. Er wurde von Karl Vll. getötet.
Karl Sverkerssons sigill.jpg Karl VII. (Karl Sverkersson)
(† 12. April 1167)
11611167 Haus Sverker. Sohn Sverkers I. Wahrscheinlich war er bereits ab 1155 König von Götaland und nach dem Sieg über Magnus Henriksson von ganz Schweden. 1167 wurde er von Knut Eriksson ermordet.
Kol Sverkersson
(† 1173)
11671173 Haus Sverker. Sohn Sverkers I., regierte gemeinsam mit seinem Bruder Burislev. Beide beanspruchten für einige Jahre den Thron in Konkurrenz zu Knut Eriksson.
Burislev Sverkersson
(† 1169)
11671169 Haus Sverker. Sohn Sverkers I. regierte gemeinsam mit seinem Bruder Kol. Beide beanspruchten für einige Jahre den Thron in Konkurrenz zu Knut Eriksson.
Kung Knut Erikssons sigill.png Knut I. (Knut Eriksson)
(* um 1160; † 8. April 1196)
11671196 Haus Erik. Sohn Eriks IX. Nach Thronstreitigkeiten mit den Söhnen Sverkers I. konnte er seine Macht erst 1173 festigen. Er errichtete an der Stelle des heutigen Stockholm ein Schloss als Schutz gegen die Esten. Auch das Schloss Kalmar geht auf einen durch ihn errichteten Verteidigungsturm zurück.
Sverker II., der Jüngere (Sverker den yngre Karlsson)
(* um 1160; † 17. oder 18. Juli 1210)
11961208 Haus Sverker. Sohn Karls VII. Er wurde zum König gewählt, da Knuts Söhne noch minderjährig waren. Ab 1203 war seine Regierungszeit geprägt von Thronstreitigkeiten mit den Söhnen Knuts. 1208 verlor er schließlich die Krone an Erik X. und wurde 1210 beim Versuch sie gewaltsam zurückzuerlangen getötet.
Erik X. (Erik Knutsson)
(* 1180; † 10. April 1216)
12081216 Haus Erik. Sohn Knuts I. Mit Unterstützung Norwegens gelang es ihm 1208, Sverker II. zu stürzen. Erik war der erste schwedische König, der sich krönen ließ.
Johann I. (Johann Sverkersson)
(* 1201, † 10. März 1222)
12161222 Haus Sverker. Sohn Sverkers II. Er wurde nach dem Tod Eriks X. zum König gewählt. Johann führte einen erfolglosen Kreuzzug in Estland.
Eric XI of Sweden.png Erik XI., „der Lispelnde und Lahme“ (Erik läspe och halte Eriksson)
(* 1216, † 2. Februar 1250)
12221229 Haus Erik. Sohn Eriks X., der mit nur sechs Jahren zum König gewählt wurde. Da er noch unmündig war, wurde Schweden von einem Rat regiert. 1229 wurde er von Knut II. abgesetzt.
Knut II. (Knut Holmgersson Långe)
(† 1234)
12291234 Knut war Mitglied des Rates, der Schweden anstelle des unmündigen Erik XI. regierte. 1229 erhob er sich selbst zum König.
Eric XI of Sweden.png Erik XI., „der Lispelnde und Lahme“ (Erik läspe och halte Eriksson) 12341250 Nach dem Tod Knuts II. kehrte Erik auf den schwedischen Thron zurück.

Folkunger

Name (Lebensdaten) Regierungszeit Anmerkungen
Portrait of Birger Jarl.jpg Birger Jarl
(* um 1210; † 21. Oktober 1266)
12481266 Schwager Eriks XI. Er war regierender Jarl von Schweden und hatte seit 1248 das Amt des Reichsverwesers inne. Er gründete die Stadt Stockholm, unternahm mehrere Kreuzzüge nach Finnland und förderte den Ostseehandel.
Valdemar Birgersson.JPG Waldemar (Valdemar Birgersson)
(* 1238 oder 1239; † 26. Dezember 1302)
12501275 Sohn Birger Jarls. Nach dem Tod Eriks XI. wurde er im Alter von sieben Jahren zum König gewählt, tatsächlich lag die Regierungsgewalt aber bis 1266 bei seinem Vater. Der Rest seiner Regierungszeit war geprägt durch Thronstreitigkeiten mit seinen Brüdern Magnus und Erik. 1275 dankte er ab.
Magnus Ladulas sigill.jpg Magnus I. (Magnus Ladulås Birgersson)
(* 1240; † 18. Dezember 1290)
12751290 Sohn Birger Jarls. Er entriss 1275 seinem Bruder Waldemar gewaltsam die Krone, konnte seine Macht aber erst 1280 festigen. Danach leitete er umfassende Reformen ein.
Birger of Sweden.jpg Birger (Birger Magnusson)
(* 1280; † 31. Mai 1321)
12901318 Sohn Magnus' I. Bis 1302 regierte er wegen Minderjährigkeit unter Vormundschaft. Seine gesamte Regierungszeit war geprägt durch den Machtkampf mit seinen Brüdern Erik und Waldemar, der zeitweise in einen Bürgerkrieg ausartete. 1318 floh Birger nach Dänemark.
Mats Kettilmundsson
(† 11. Mai 1326)
13181319 Reichshauptmann
Kung Magnus Erikssons domsigill.jpg Magnus II. (Magnus Eriksson)
(* Frühling 1316; † 1. Dezember 1374)
13191364 Sohn Erik Magnussons und Enkel Haakons V. von Norwegen. Im Alter von nur drei Jahren wurde er zum König von Schweden und Norwegen gekrönt. 1364 wurde er nach einem Adelsaufstand abgewählt.
Erik XII. (Erik Magnusson)
(* 1339; † 21. Juni 1359)
13561359 Mitregent seines Vaters. Er strebte nach der schwedischen Krone und erreichte 1357 eine Reichsteilung zwischen ihm und seinem Vater.
Haakon VI. (Håkon Magnusson)
(* August 1340; † August oder 10. oder 11. September 1380)
13621364 Mitregent seines Vaters und seit 1355 König von Norwegen.

Mecklenburger

Name (Lebensdaten) Regierungszeit Anmerkungen
Albert of Mecklenburg.jpg Albrecht von Mecklenburg
(* um 1338; † März 1412)
13641389 Schwager Magnus' II. Er wurde 1364 vom Reichsrat zum König gewählt und führt in seinen ersten acht Regierungsjahren Krieg gegen Magnus' Anhänger. Schließlich musste er weitgehende Machtbefugnisse an den Reichsrat abtreten. Der Versuch, diese Macht zurückzuerlangen, führte 1388 zur Intervention Margarethes I., worauf 1389 Albrecht besiegt und gefangengesetzt wurde.

Kalmarer Union

Name (Lebensdaten) Regierungszeit Anmerkungen
Roskilde Margrethe1 face.jpg Margarethe I.
(* Frühling 1353; † 28. Oktober 1412)
13891412 Seit 1375 Regentin von Dänemark und seit 1380 von Norwegen. 1388 wurde sie vom schwedischen Reichsrat zur Königin gewählt. Ihre Macht konnte sie hier aber erst 1389 nach dem Sieg über ihren Vorgänger Albrecht festigen. Ihr wichtigstes politisches Ziel war die dauerhafte Vereinigung der drei skandinavischen Reiche.
Eryk I Pomorski Darłowo.jpg Erik XIII. (Erich von Pommern)
(* ca. 1382; † 3. Mai 1459)
13961439 Großneffe Margarethes. 1397 wurde er offiziell zum König von Dänemark, Norwegen und Schweden gekrönt, die tatsächliche Macht lag aber bis 1412 weiterhin bei Margarethe. Erik gründete die Stadt Malmö. Der für Dänemark ungünstige Frieden von Vordingborg sowie der Engelbrekt-Aufstand schwächten seine Position und führten 1439 zu seiner Absetzung in allen drei Reichen.
Engelbrekt Engelbrektsson
(* wahrscheinlich 1390er; † 4. Mai 1436)
14351436 Engelbrekt führte ab 1434 den nach ihm benannten Aufstand und kontrollierte 1435 praktisch ganz Schweden, was schließlich zu seiner Ernennung zum Reichshauptmann führte. 1436 wurde er ermordet.
Karl Knutsson Bonde.jpg Karl Knutsson Bonde
(* 1408 oder 1409; † 15. Mai 1470)
14381440 Reichsverweser und späterer König.
Christopher of Bavaria.jpg Christoph von Bayern
(* 16. Februar 1416; † 6. Januar 1448)
14411448 Neffe Eriks XIII., seit 1440 König von Dänemark. Schweden und Norwegen hatten die Union zwischenzeitlich aufgekündigt, wählten ihn aber 1441 bzw. 1442 ebenfalls zum König.
Bengt Jönsson Oxenstierna
(* 1390er; † 1449 oder 1450)
1448 Reichsverweser zusammen mit seinem Bruder Nils nach dem Tod Christophs.
Nils Jönsson Oxenstierna
(* 1390er; † Oktober 1450)
1448 Reichsverweser zusammen mit seinem Bruder Bengt nach dem Tod Christophs.
Karl Knutsson Bonde.jpg Karl VIII.(Karl Knutsson Bonde) 14481457 Karl wurde nach dem Tod Christophs von Bayern vom schwedischen Adel zum König gekrönt, während die Dänen ihrerseits Christian I. wählten. 1449 wurde Karl auch König von Norwegen, musste das Land aber bereits 1450 an Christian abtreten. 1457 erfolgte ein Aufstand unter der Führung von Jöns Bengtsson Oxenstierna und Erik Axelsson Tott. Karl wurde abgesetzt und ging ins Exil nach Danzig.
Jöns Bengtsson Oxenstierna
(* 1417; † 15. Dezember 1467)
1457 Reichsverweser gemeinsam mit Erik Axelsson Tott; Erzbischof von Uppsala.
Erik Axelsson Tott
(* um 1415; † Februar oder März 1481)
1457 Reichsverweser gemeinsam mit Jöns Bentsson Oxenstierna.
Medalj över Kristian I, Nordisk familjebok.png Christian I. (Christian von Oldenburg)
(* Februar 1426; † 21. Mai 1481)
14571464 Seit 1448 König von Dänemark und seit 1450 König von Norwegen. 1457 wurde er nach einem Aufstand gegen die Herrschaft Karls VIII. auch in Schweden zum König gewählt; doch ein weiterer Aufstand führte 1464 auch zu seiner Absetzung.
Kettil Karlsson Wasa
(* 1433; † 11. August 1465)
1464 Reichsverweser; Bischof von Linköping.
Karl Knutsson Bonde.jpg Karl VIII. (Karl Knutsson Bonde) 14641465 1464 wurde Karl zum zweiten Mal zum König gekrönt aber schon nach einem halben Jahr nach Finnland verbannt.
Kettil Karlsson Wasa 1465 Reichsverweser
Jöns Bengtsson Oxenstierna 14651466 Reichsverweser nach dem Tod Kettil Karlsson Wasas. 1466 wurde er abgewählt und ging ins Exil nach Öland.
Erik Axelsson Tott 14661467 Reichsverweser nach der Abwahl Jöns Bengtsson Oxenstiernas; nun ein Unterstützer Karls VIII.
Karl Knutsson Bonde.jpg Karl VIII. (Karl Knutsson Bonde) 14671470 1467 wurde Karl VIII. zum dritten Mal schwedischer König und blieb es bis zu seinem Tod.
Sten Sture the Elder.jpg Sten Sture der Ältere
(* um 1440; † 14. Dezember 1503)
14701497 Reichsverweser; Neffe Karls VIII. 1471 besiegte er in der Schlacht am Brunkeberg Christian I., der wieder die Macht in Schweden erringen wollte. 1477 wurde in Uppsala die erste schwedische Universität gegründet. 1497 musste Sten Sture zugunsten von Johann II. abdanken.
Kong-Hans-1.JPG Johann II. (Hans)
(* 1. oder 2. Februar 1455; † 20. Februar 1513)
14971501 Johann war 1481 nach dem Tod seines Vaters Christian I. zum König von Dänemark und Norwegen gekrönt worden. 1497 fiel er in Schweden ein und wurde auch dort als König anerkannt, nach einer schweren militärischen Niederlage in Dithmarschen aber 1501 wieder abgesetzt.
Sten Sture the Elder.jpg Sten Sture der Ältere 15011503 Reichsverweser nach der Absetzung Johanns II.
Svante Sture (Svante Nilsson)
(* um 1460, † 31. Dezember 1511 oder 2. Januar 1512)
15041512 Reichsverweser. Seine Amtszeit war geprägt von Auseinandersetzungen mit Johann II., der Rechtsansprüche auf die schwedische Krone geltend machte.
Erik Trolle
(* ca. 1460; † 1529 oder 1530)
1512 Reichsverweser; seine Ernennung wurde jedoch von Sten Sture dem Jüngeren angefochten.
Sten Sture the Younger.jpg Sten Sture der Jüngere
(* 1493, † 3. Februar 1520)
15121520 Reichsverweser; Sohn Svante Stures. Nach der vorläufigen Ernennung Erik Trolles konnte er sich in einem zweiten Wahlgang schließlich gegen ihn durchsetzen. 1518 konnte er Christian II., der in Schweden einmarschiert war, erfolgreich zurückschlagen. Eine zweite Invasion 1520 glückte allerdings. Sten Sture wurde während der Schlacht schwer verletzt und starb auf dem Rückzug.
ChristianIIc.jpg Christian II., „der Tyrann“ (Kristian Tyrann)
(* 1. Juli 1481; † 25. Januar 1559)
15201523 Christian II. war seit 1513 König von Dänemark und Norwegen. Nach einem ersten gescheiterten Versuch 1518 gelang es ihm schließlich 1520 auch die schwedische Krone zu erringen. Im Stockholmer Blutbad ließ er über 100 oppositionelle Adlige hinrichten, was zum Aufstand unter Gustav Eriksson Wasa führte.
Gustav Vasa.jpg Gustav Eriksson Wasa
(* 12. Mai 1496; † 29. September 1560)
15211523 Reichsverweser. Er führte einen Aufstand gegen Christian II. und konnte die Dänen bis 1523 fast vollständig aus Schweden vertreiben.

Wasa

Name (Lebensdaten) Regierungszeit Anmerkungen
Gustav Vasa.jpg Gustav I. Wasa 15231560 Mit der Königskrönung Gustav Wasas trat Schweden endgültig aus der Kalmarer Union aus. Unter seiner Herrschaft wurde der Einfluss der Hanse in Schweden zurückgedrängt und die kirchliche Reformation vorangetrieben. Oberhaupt der schwedischen Kirche war jetzt Gustav Wasa.
Eric XIV of Sweden.jpg Erik XIV.
(* 13. Dezember 1533; † 26. Februar 1577)
15601568 Sohn Gustavs I. Erik befand sich in ständigem Streit mit seinem Bruder Johann, der als Herzog von Finnland sehr viel Macht hatte. Seine schwache Regierungspolitik führte 1568 zu seiner Absetzung und zur Krönung Johanns.
John III of Sweden.jpg Johann III.
(* 20. Dezember 1537; † 17. November 1592)
15681592 Sohn Gustavs. I. Seine Unterstützung der Katholischen Kirche und anhaltende Kriege führten zu einer Schwächungs Schwedens.
Martin Kober 001.jpg Sigismund
(* 20. Juni 1566; † 30. April 1632)
15921599 Sohn Johanns III., seit 1587 König von Polen und Großfürst von Litauen. Sein Onkel Karl, der die schwedische Reichsregierung führte, versuchte 1598, die Macht in Schweden an sich zu reißen. Sigismund unterlag ihm und wurde 1599 abgesetzt, gab aber seine Thronansprüche nie auf.
Karl IX.jpg Karl IX.
(* 4. Oktober 1550; † 30. Oktober 1611)
15991611 Sohn Gustavs I.; 15991604 Reichsverweser, ab 1604 König. Er führte mehrere Kriege gegen Polen, konnte aber keinen dauerhaften Sieg erringen. Ein Krieg gegen Dänemark führte 1611 zum Verlust der Stadt Kalmar.
Gustav II of Sweden.jpg Gustav II. Adolf
(* 19. Dezember 1594; † 16. November 1632)
16111632 Sohn Karls IX. Gustav II. Adolf führte umfassende Heeresreformen durch und machte Schweden zu einer Großmacht. Erfolgreiche Kriege gegen Dänemark, Russland und Polen führten zu erheblichen Gebietsgewinnen. 1630 griff er auf protestantischer Seite in den Dreißigjährigen Krieg ein und drängte die kaiserlichen Truppen erfolgreich zurück. 1632 fiel er in der Schlacht bei Lützen.
Christina of Sweden.jpg Christina
(* 18. Dezember 1626; † 19. April 1689)
16321654 Tochter Gustavs II. Adolf. Sie kam bereits mit fünf Jahren auf den Thron und regierte bis 1644 unter der Vormundschaft des Kanzlers Axel Oxenstierna. Christina war eine bedeutende Förderin von Wissenschaft und Kunst. 1654 dankte sie auf eigenen Wunsch ab, nachdem sie zum Katholizismus konvertiert war. Ihren Lebensabend verbrachte sie in Rom.

Pfalz-Zweibrücken-Kleeburg, eine Nebenlinie der Wittelsbacher

Name (Lebensdaten) Regierungszeit Anmerkungen
Sébastien Bourdons-Karl X Gustav.jpg Karl X. Gustav
(* 8. November 1622; † 13. Februar 1660)
16541660 Enkel Karls IX. und Cousin Christines. Er führte erfolgreich Krieg gegen Dänemark und Polen und konnte die schwedischen Ansprüche auf Livland dauerhaft festigen. Unter ihm erreichte Schweden seine größte territoriale Ausdehnung.
Charles XI of Sweden.jpg Karl XI.
(* 24. November 1655; † 5. April 1697)
16601697 Sohn Karls X. Wegen Minderjährigkeit regierte er bis 1672 unter der Vormundschaft seiner Mutter Hedwig Eleonora von Schleswig-Holstein-Gottorf und der fünf höchsten Staatsbeamten. Eine Allianz mit Frankreich verwickelte Schweden in eine Reihe von Kriegen, in denen die schwedische Flotte schwer geschlagen wurde, die aber ansonsten für Schweden günstig ausgingen.
Karl XII 1697.jpg Karl XII.
(* 27. Juni 1682; † 11. Dezember 1718)
16971718 Sohn Karls XI. 1700 begann mit dem Überfall Dänemarks, Sachsens und Russlands auf Schweden der Große Nordische Krieg. Nach anfänglichen Siegen und Friedensschlüssen wurde das antischwedische Bündnis aber erneuert und Schweden verlor große Gebiete im Baltikum und in Finnland an Russland. 1718 starb er bei der Belagerung von Frederikshald.
Ulrika Eleonora.jpg Ulrike Eleonore
(* 2. Februar 1688; † 5. Dezember 1741)
17181720 Tochter Karls XI. und Nachfolgerin ihres kinderlosen Bruders. 1720 dankte sie zugunsten ihres Gatten Friedrich von Hessen-Kassel ab.

Hessen-Kassel

Name (Lebensdaten) Regierungszeit Anmerkungen
1676 Freidrich.jpg Friedrich
(* 27. April 1676; † 5. April 1751)
17201751 Gatte Ulrike Eleonores. 1721 endete der Große Nordische Krieg mit erheblichen Reparationszahlungen und Gebietsabtretungen durch Schweden. 1741 erfolgte ein weiterer Krieg gegen Russland, den Schweden erneut verlor.

Holstein-Gottorp

Name (Lebensdaten) Regierungszeit Anmerkungen
Adolf Fredrik of Sweden.jpg Adolf Friedrich
(* 14. Mai 1710; † 12. Februar 1771)
17511771 Adolf Friedrich war ein eher schwacher König, der viel Macht an den schwedischen Reichsrat verlor.
Gustav III Sweden.jpg Gustav III.
(* 24. Januar 1746; † 29. März 1792)
17711792 Sohn Adolf Friedrichs. Mit militärischer Gewalt gelang es ihm 1772 die Macht des Reichsrats zu brechen und eine neue Verfassung einzuführen. 1792 starb er an den Folgen eines Attentats.
Per Krafft d.ä., Gustav IV Adolf, 1778-1837, konung av Sverige.jpg Gustav IV. Adolf
(* 1. November 1778; † 7. Februar 1837)
17921809 Sohn Gustavs III. Bis 1796 regierte er wegen Minderjährigkeit unter der Vormundschaft seines Onkels Karl. Er führte Krieg gegen Frankreich und Russland, was schließlich zum Verlust von Finnland führte. 1809 wurde er abgesetzt.
Charles XIII of Sweden.jpg Karl XIII.
(* 7. Oktober 1748; † 5. Februar 1818)
18091818 Sohn Adolf Friedrichs. 1809 wurde er Nachfolger seines abgesetzten Neffen und betrieb fortan eine frankreichfreundliche Politik. 1814 wurde er König von Norwegen, das das mit Frankreich verbündete Dänemark nach Napoleons Niederlage an Schweden abtreten musste.

Bernadotte

Name (Lebensdaten) Regierungszeit Anmerkungen
Jean Baptiste Bernadotte.jpg Karl XIV. Johann
(* 26. Januar 1763; † 8. März 1844)
18181844 Marschall von Frankreich und Adoptivsohn Karls XIII.; König von Schweden und Norwegen. Seit 1810 war er Kronprinz. Nachdem Napoléon sich zunehmend aggressiv gegenüber Schweden gab, wandte er sich gegen ihn. Seine eigentliche Regierungszeit verlief friedlich und Schweden erlebte eine kulturelle und wissenschaftliche Blüte.
OskarI.-Schweden-Norwegen.jpg Oskar I.
(* 4. Juli 1799; † 8. Juli 1859)
18441859 Sohn Karl XIV. Johanns; König von Schweden und Norwegen. Er führte eine Reihe liberaler Reformen durch und betrieb eine antirussische Politik.
Karl XV 1865 fotograferad av Mathias Hansen.jpg Karl XV.
(* 3. Mai 1826; † 18. September 1872)
18591872 Sohn Oskars I.; König von Schweden und Norwegen. Bis 1866 wurde durch eine Verfassungsreform ein Zweikammerparlament eingeführt.
Oscar II of Sweden.jpg Oskar II.
(* 21. Januar 1829; † 8. Dezember 1907)
18721907 Sohn Oskars I.; König von Schweden und Norwegen. Er führte eine sehr deutschfreundliche Politik. 1905 kündigte Norwegen die Personalunion auf.
Gustav5.jpg Gustav V.
(* 16. Juni 1858; † 29. Oktober 1950)
19071950 Sohn Oskars II. Seine Amtszeit war die zweitlängste aller schwedischen Könige. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Schweden zu einer konstitutionellen Monarchie.
Gustaf VI Adolf av Sverige som kronprins.jpg Gustav VI. Adolf
(* 11. November 1882; † 15. September 1973)
19501973 Sohn Gustavs V. Eine neue Verfassung machte Schweden zur parlamentarischen Monarchie.
Carlos Gustavo da Suécia (meio corpo).jpg Carl XVI. Gustaf
(* 30. April 1946)
seit 1973 Enkel Gustavs VI. Ein neues Thronfolgegesetz machte seine Tochter Victoria zur Thronfolgerin.

Siehe auch


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