Omegalage

Omegalage
Sommer 2010 als Beispiel:
Globale Wetterlage als ursächliche Verbindung der Überschwemmungen in Pakistan und Mitteleuropa sowie der Wald- und Torfbrände in Russland[1]

Die Omegalage, auch Omegahoch ist eine Wetterlage, die von einem großen Hochdruckgebiet charakterisiert wird, das seinerseits von zwei Höhentiefs, eines westlich und eines östlich davon, flankiert wird. Diese Konstellation ist zu jeder Jahreszeit sowohl im Hochdruck- wie auch im Tiefdruckbereich über vergleichsweise lange Zeiträume stabil. Das so entstandene Druckgebilde erinnert entfernt an den Buchstaben Omega und bezieht daher seinen Namen.

Inhaltsverzeichnis

Meteorologie

Da, von oben gesehen, das die Omegalage bestimmende Hoch im Uhrzeigersinn rotiert und die beiden Tiefs entgegen dem Uhrzeigersinn, verstärken alle drei einander, und blockiert einander in der Westdrift, so dass die Omegalage von einer gewissen Stabilität gekennzeichnet ist,[2] wird eine Wettervorhersage („keine Änderung in Sicht“) über einen längeren Zeitraum als die üblichen drei bis sechs Tage möglich. So bewirkt sie im Bereich des Hochdruckgebietes eine typische sommerliche Schönwetterlage mit ausgeprägter Trockenheit und Wärme, im Winter hingegen Tiefsttemperaturen. Im Bereich der beiden Tiefdruckgebiete führt die Omegalage – sommers wie winters – jedoch zu ergiebigen Niederschlägen und Unwettern. Omegalagen sind nicht vollständig ortsfest, sondern verschieben sich langsam. Dadurch kann sich an eine lange Schönwetterperiode eine lange Schlechtwetterperiode anschließen und umgekehrt.

Omegalagen über Mitteleuropa

  • August/September 2002; nach der Hochwasserkatastrophe an der Elbe Anfang August 2002 war es von Mitte August bis Mitte September heiß, sonnig und trocken.
  • Sommer 2003 führte eine Omegalage zur Hitzewelle 2003; bereits im Vorfeld dieses Sommers kam es nach unbeständiger Herbstwitterung 2002 seit Dezember 2002 zu mehreren Omegalagen, führte zu einem kalten, trockenen Winter 2002/2003, vor allem in Nord- und Ostdeutschland und zu mehreren Trockenperioden im Frühjahr und Frühsommer 2003.
  • Herbst 2005: nach einem eher wechselhaften Sommer führten mehrere Omegalagen von Ende August bis Mitte November zu einem sehr warmen und sonnigen Spätsommer und Herbst, danach plötzlicher Wintereinbruch mit Münsterländer Schneechaos.
  • Sommer 2006: zu kalt und verregnet vor der Fußball-WM 2006 – zu warm und zu trocken während der WM – danach wieder zu kalt und verregnet; mit Wetterwechsel in der ersten Juni-Woche[3] und der ersten Augustwoche.[4]
  • Im April 2007 war eine Omegalage nach einer sehr lang anhaltenden Vorwitterung mit überdurchschnittlichen Temperaturen gleich für drei Rekorde mitverantwortlich: Er wurde zum sonnigsten, wärmsten und auch trockensten April in Deutschland seit Aufzeichnungsbeginn des Deutschen Wetterdienstes.
  • Mai 2008; nach unbeständiger Witterung im März und April 2008 kam es ab Ende April zu einer Omegalage, führte zum trockensten Mai vor allem in Ostdeutschland und hielt in den Juni hinein an.
  • Nach dem kalten Winter 2008/2009 und einem feuchten und wechselhaften März 2009 setzte um den 29. März eine Omegalage ein. Sie führte, wie schon 2007, zu einem sehr warmen, trockenen und sonnigen April 2009 mit fast sommerlichem Wetter zu Ostern und weiteren Sommertagen Ende April/Anfang Mai und endete nach fünf Wochen Dauer am 3. Mai.
  • Frühjahr 2011: nach einem wechselhaften Winter 2010/2011 mit dem kältesten Dezember 2010 und einem milden, feuchten Januar 2011 kam es ab Mitte Februar 2011 zur Ausbildung mehrerer Hochdrucklagen. Diese Wetterlage führte erneut zu einem extrem warmen April und insgesamt trockenem und sonnigem Frühjahr 2011. Eine Gewitterperiode Anfang Juni beendete diese Wetterlage.
  • Herbst 2011: mehrere europäische Wetterrekorde zu Beginn Oktober, darunter der heißeste Oktobertag seit Beginn der Aufzeichnungen in England. [5]

Einzelnachweise

  1. SF Tagesschau 8. August 2010: Brände und Überschwemmungen: Wetter-Extreme hängen zusammen
  2. vergl. Lionel Peyraud (deutsche Uebersetzung: Jacques Ambühl): Atmosphärische Blockierungen. 19. August 2010. MeteoSwiss..Aktuelles zum Wettergeschehen
  3. http://home.arcor.de/chrisi091984/juni_2006.htm
  4. http://home.arcor.de/chrisi091984/august_2006.htm
  5. Spiegel-Artikel zur Omega-Lage 2. Oktober 2011

Weblinks


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