Onesicrates

Onesicrates

Onesikritos (griechisch: Ὀνησίκριτος, latinisiert: Onesicritus) aus Astypalaia war ein griechischer Geschichtsschreibern des 4. Jahrhunderts v. Chr.

Im fortgeschrittenen Alter wurde er Schüler des Diogenes von Sinope und nahm im Gefolge Alexanders des Großen am Alexanderzug teil. Alexander soll ihn in Indien ausgewählt haben, um eine Besprechung mit den Gymnosophisten zu halten. Als die am Fluss Hydaspes erbaute Flotte die Rückreise antrat, diente Onesikritos (der wohl auch über seemännische Erfahrungen verfügte) zunächst als Steuermann, dann als Obersteuermann unter dem Kommando des Nearchos, wobei es zwischen beiden zu einigen Spannungen kam.

Onesikritos schrieb eine ausführliche Biografie Alexanders (πως Άλεξανδρος ήχθή, Wie Alexander aufwuchs), die zusätzlich zu den geschichtlichen Details auch Beschreibungen der besuchten Länder enthält, vor allem über Indien.

Nach dem Tod des Königs vollendete Onesikritos sein Werk am Hofe des Lysimachos, König von Thrakien. Die Zuverlässigkeit des Werks gilt als gering, und selbst Zeitgenossen betrachteten seine Beschreibungen nicht als vertrauenswürdig. Besonders Strabon tadelte Onesikritos für seine Lobhymnen, Übertreibungen und wegen seines Hangs zum Fantastischen. Durch Kleitarchos wissen wir, dass Onesikritos auch den Mythos einer Begegnung Alexanders mit der Königin der Amazonen begründet hat. Sein Periplus (Beschreibung der Küsten Indiens) war vermutlich Teil seines Werkes und wurde auch von Plinius dem Älteren verwendet.

Literatur

  • Truesdell S. Brown: Onesicritus. A study in Hellenistic historiography. Univ. of California Press, Berkeley 1949; Nachdruck Kraus Reprint, Millwood/N.Y. 1974.
  • Georg Luck: Die Weisheit der Hunde. Texte der antiken Kyniker. Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 3-520-48401-3.
  • Klaus Meister: Die griechische Geschichtsschreibung. Stuttgart 1990, S. 108–110

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