- Ashtanga (Vinyasa) Yoga
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Ashtanga (Vinyasa) Yoga ist ein indisches Hatha-Yoga-System (hauptsächlich Asana (Körperhaltungen) und Pranayama (Atemkontrolle) in der Tradition von T. Krishnamacharya, das heute z. B. von Angehörigen der Familie von Krishna Pattabhi Jois im Ashtanga Yoga Nilaya oder von B.N.S. Iyengar in der Sri Patanjala Yogashala (beide Schulen in Mysore, Indien) gelehrt wird. Es zählt zu den wichtigsten und ausgefeiltesten, aber auch schwierigsten Systemen des Hatha Yoga. Diese Methode des Ashtanga Yoga bedeutet u. a., den Atem zu synchronisieren mit sechs (in einer älteren, z. T. auch heute noch gebräuchlichen Zählweise: vier) festgelegten Serien von dynamisch ausgeführten Yogastellungen. Unterrichtet wird meist nur die Erste Serie, "Roga Chikitsa" (Sanskrit für "Krankheitsbehandlung") oder sogar nur ein Teil davon. Viele modernen Hatha-Yoga-Stile (alle "dynamischen", "Power", "Vinyasa", "Flow" etc. Stile) leiten sich aus diesem Yoga ab.
Diese Schule des Hatha Yoga ist nicht zu verwechseln mit dem eher philosophischen System des Raja Yoga, das hauptsächlich auf den "Yoga Sutras" von Patanjali aufbaut und für das auch der Ausdruck "Ashtanga Yoga" verwendet wird. Genau betrachtet, versteht sich das Hatha-Yoga-System (mit den zwei Gliedern Asana und Pranayama) als ein Teil des philosophischen Systems (mit den acht Gliedern Yama, Niyama, Asana, Pranayama, Pratyahara, Dharana, Dhyana, Samadhi).
Zu den bekanntesten westlichen Schülern zählen David Williams, Nancy Gilgoff, David Swenson, Maty Ezraty, Chuck Miller, Tim Miller, John Scott, Richard Freeman und Lino Miele. Die bekanntesten indischen Schüler sind Manju Pattabhi Jois und Sharath Rangaswamy (der Sohn bzw. der Enkel von Krishna Pattabhi Jois).
Geschichte
Das System könnte Jahrtausende alt sein. Es ist nicht bekannt, wie lange es bereits mündlich überliefert wurde. Die älteste geschriebene Quelle für dieses Ashtanga-Yoga-System ist wahrscheinlich das Manuskript "Yoga Korunta" (Sanskrit für "Yoga-Gruppen") von Vamana Rishi, der es vor Jahrhunderten auf Palmblättern beschrieben haben soll. Der Sanskrit- und Yoga-Gelehrte Tirumalai Krishnamacharya fand eine Kopie des Manuskripts in der Bibliothek von Kolkata (vorher Kalkutta) und unterrichtete ab 1927 K. P. Jois und Andere in diesem Yoga. Ab 1937 unterrichtete K. P. Jois selbst dieses Yoga am Sanskrit College in Mysore. 1964 hatte er seinen ersten westlichen Schüler (André van Lysebeth). 1973 begann er zum ersten Mal, einen Westler (David Williams) in das vollständige System einzuführen. Erst in den 1990er Jahren wurde es bekannter durch Prominente wie Madonna oder Sting. Heute gibt es in den meisten westlichen Ländern, einschließlich Deutschland, gut ausgebildete Lehrer dafür.
Quellen und Literatur
- K. Pattabhi Jois: Yoga Mala. North Point Press, New York 2002
- David Swenson: Ashtanga Yoga, Das Übungs-Handbuch. Ashtanga Yoga Productions, Houston 2008
- Lino Miele: Astanga Yoga, Under the Guidance of Sri K. Pattabhi Jois. Angelo Miele, Rom 1994
- Gregor Maehle: Ashtanga Yoga, Practice & Philosophy. New World Library, Novato (California) 2007
Weblinks
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