- Orbitabodenfraktur
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Klassifikation nach ICD-10 S02.3 Fraktur des Orbitabodens H50.6 Mechanisch bedingter Strabismus - Strabismus durch traumatische Ursache ICD-10 online (WHO-Version 2011) Als Orbitabodenfraktur (Synonyme: Blow-out-Fraktur und Überdruckfraktur) bezeichnet man den (Durch-)Bruch des Augenhöhlenbodens zur Kieferhöhle hin, meist verursacht durch stumpfe Kontusion (z. B. nach Faustschlag oder Tennisballverletzung) und in der Regel verbunden mit der Wahrnehmung von Doppelbildern und deutlichen Störungen der Augenbeweglichkeit. Insbesondere die passive Beweglichkeit ist hierbei eingeschränkt, da Muskel-, Binde- und Haltegewebe häufig in der entstandenen Bruchspalte eingeklemmt sind, oder aber Muskelhämatome für die Bewegungsstörungen verantwortlich sind. Weitere Symptome können ein Anstieg des Augeninnendrucks bei Blick in Richtung der Bewegungseinschränkung sein, ebenso Sensibilitätsstörungen im Bereich der Wangen und Oberlippe, Enophthalmus und Monokelhämatome.
Differenzialdiagnostisch sind die mechanischen Einschränkungen von neurogen bedingten abzugrenzen. Zur Unterscheidung tatsächlicher Augenmuskellähmungen von mechanisch bedingten Bewegungseinschränkungen (Pseudoparesen) verwendet man den so genannten Traktionstest (auch: Pinzettenzugtest), ein Verfahren zur Prüfung der passiven Beweglichkeit des Auges.
Behandlung
Bei reinen Überdruckfrakturen wird eine operative Behandlung mit Rekonstruktionen der Augenhöhle kontrovers diskutiert, da Nutzen und Erfolg umstritten sind. Häufig werden auch spontane Besserungen beobachtet, die vor allem in den ersten vier Wochen nach dem Unfall eintreten können. Aus diesem Grund sollte eine Behandlung und mögliche chirurgische Intervention zuvor genaustens mit allen beteiligten Ärzten (Hals-Nasen-Ohrenarzt, Kieferchirurg, Augenarzt, Radiologe) erörtert werden.
Siehe auch
Literatur
- Herbert Kaufmann: Strabismus. Unter Mitarbeit von W. de Decker u. a., Stuttgart: Enke, 1986, ISBN 3-432-95391-7
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