- Strabologie
-
Die Strabologie (auch Strabismologie, strabós, στραβός griech.: „Schieler“) ist eine Spezialdisziplin der Augenheilkunde. Sie beschäftigt sich diagnostisch und therapeutisch mit allen Arten und Auswirkungen von Schielerkrankungen und Augenmuskelgleichgewichtsstörungen, zu denen auch der Nystagmus zählt. Gängige konservative Diagnose- und Therapieverfahren finden sich in der Orthoptik und Pleoptik. Neben entsprechend ausgebildeten Augenärzten gehören auch Orthoptisten zu den in der Strabologie tätigen Fachleuten. Ausübung findet dieses Gebiet in entsprechenden Fachabteilungen (umgangssprachlich: Sehschulen), die an fast allen Augenkliniken und in vielen Augenarztpraxen zu finden sind. Als einziges deutsches Universitätsklinikum verfügt die Justus-Liebig-Universität Gießen über eine eigenständige Augenklinik für Schielbehandlung und Neuroophthalmologie.
Als einer der wesentlichen Protagonisten dieser vergleichsweise jungen Wissenschaft wird Alfred Bielschowsky genannt, der Ende des 19. Jahrhunderts zusammen mit dem Physiologen Ewald Hering die Grundlagen für seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Strabologie schuf, und die bis heute Gültigkeit besitzen.
Bedeutende Strabologen
- Albrecht von Graefe
- Alfred Bielschowsky
- Curt Cüppers
- Herbert Kaufmann (Mediziner)
- Wilfried de Decker
- Rudolf Sachsenweger
- Josef Lang
- Gunter von Noorden
- Guntram Kommerell
- Walter Rüßmann
- Wolfgang Haase
- Bruno Bagolini
- Emilio C. Campos
- Manfred Freigang
- Volker Herzau
- Peter Roggenkämper
- Gerold Kolling
Literatur
- Alfred Bielschowsky (1871 - 1940) Ein Leben für die Strabologie, Inaugural-Dissertation des Fachbereichs Humanmedizin der Justus-Liebig-Universität, (Druck genehmigt im Oktober 1994) vorgelegt von Angelika K. Kaufmann, Deutsche Hochschulschriften ISBN 3-8267-1042-8, Verlag Hänsel-Hohenhausen Egelsbach-Frankfurt-Washington
- Herbert Kaufmann: Strabismus. Unter Mitarbeit von W. de Decker u. a., Stuttgart: Enke, 1986, ISBN 3-432-95391-7
- Josef Lang: Mikrostrabismus. Bücherei des Augenarztes, Heft 62, Stuttgart: Enke, 1982, ISBN 3-432-83502-7
Weblinks
Wikimedia Foundation.