- Traktionstest
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Der Traktionstest (Synonym: Pinzettenzugtest) ist in der Augenheilkunde ein Verfahren zur Prüfung der so genannten passiven Beweglichkeit eines Auges. Als differentialdiagnostische Maßnahme gibt er Aufschluss darüber, ob eine vorhandene Bewegungseinschränkung auf eine Augenmuskellähmung zurückzuführen ist oder das Ergebnis mechanisch bedingter Störungen (Pseudoparesen) darstellt. Diese treten insbesondere bei der Orbitabodenfraktur[1] und dem Brown-Syndrom[2] auf. Zudem können sie bei lange andauernden Paresen Ausdruck von fibrotischen Sekundärveränderungen am gleichseitigen (ipsilateralen) Antagonisten sein oder im Zuge einer endokrinen Orbitopathie das Resultat entzündlicher Gewebeveränderungen darstellen.
Der Traktionstest wird in lokaler oder während eine Schieloperation in allgemeiner Anästhesie mit einer geeigneten Pinzette durchgeführt. Mit ihr wird das Auge passiv in der Ebene gedreht, in der eine Störung vorliegt. Lässt es sich frei bewegen, ist der Test negativ. Ist hingegen ein mechanischer Widerstand spürbar, der eine freie Drehbewegung verhindert, so spricht man von einem positiven Testergebnis. Eine konkrete Quantifizierung findet in der Regel nicht statt. Das Resultat des Traktionstests kann Einfluss auf die weiteren, insbesondere operativen Behandlungsmaßnahmen haben.
Der Traktionstest kann darüber hinaus genutzt werden, um vor einer Schieloperation das Risiko möglicher postoperativer Doppelbilder zu klären.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Über Symptome, Behandlung und Verlauf der isolierten Orbitabodenfraktur. Aus "Graefe's Archive for Clinical and Experimental Ophthalmology", Springer Verlag - Berlin/Heidelberg
- ↑ Augenheilkunde. Von Albert J. Augustin, Spinger Verlag, 2007. ISBN 3540304541
Literatur
- Herbert Kaufmann: Strabismus. Unter Mitarbeit von W. de Decker u. a., 3. Ausgabe, Georg Thieme Verlag, 2003, ISBN 3131297239
- Axenfeld/Pau: Lehrbuch und Atlas der Augenheilkunde. Unter Mitarbeit von R. Sachsenweger u. a., Stuttgart: Gustav Fischer Verlag, 1980, ISBN 3-437-00255-4
- Rudolf Sachsenweger: Neuroophthalmologie. Thieme Verlag, Stuttgart; 3. Auflage, (Januar 1983); ISBN 978-3135310039
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