Oristano

Oristano
Oristano
Wappen
Oristano (Italien)
Oristano
Staat: Italien
Region: Sardinien
Provinz: Oristano (OR)
Lokale Bezeichnung: Aristanis
Koordinaten: 39° 54′ N, 8° 35′ O39.98.58333333333339Koordinaten: 39° 54′ 0″ N, 8° 35′ 0″ O
Höhe: m s.l.m.
Fläche: 84,63 km²
Einwohner: 32.015 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 378 Einw./km²
Postleitzahl: 09170
Vorwahl: 0783
ISTAT-Nummer: 095038
Demonym: Oristanesi
Schutzpatron: Sant'Archelao
Website: http://www.comune.oristano.it/

Oristano (sard. Maristanis oder Aristanis – zwischen den Lagunen) ist eine Stadt mit 32.015 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2010) im Westen Sardiniens.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Oristano ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Oristano (Provinzkürzel: OR) und liegt im Nordwesten der fruchtbaren Campidano-Ebene. Hier mündet der Tirso, der längste Fluss Sardiniens ins Meer; wegen seiner Überschwemmungen wird er der sardische Nil genannt.

Geschichte

Domturm von Oristano

Im 9. Jahrhundert v. Chr. war das auf der Sinis-Halbinsel an der Küste gelegene Tharros bereits ein phönizisches Handelszentrum im westlichen Mittelmeer. Die Römer kamen und gingen. Der Geograph Giorgio Ciprio erwähnt die seit 534 n. Chr. zu Byzanz gehörende Stadt, im Jahre 636. Als sich die Überfälle der Mauren häuften, ist Oristano mit den Steinen der punischen Küstensiedlung Tharros gebaut worden, um 1070 verlegte der Richter Onroccus di Arborea die Hauptstadt des Judikats von Tharros ins nahegelegene Aristanis.

Die Geschichte der Stadt ist vor allem mit dem Judikat Arborea und der großen Zeit der Richter Mariano IV und Eleonora di Arborea verbunden. Die Stadt als Hauptstadt des Judikats kontrollierte zu dieser Zeit halb Sardinien. 1409 verlor der Richter Guglielmo II. die Schlachtvon Sanluri gegen die spanische Krone und das Judikat verlor an Einfluss. 1478 kam die Insel unter spanische Herrschaft.

1921 wurde hier die Sardische Aktionspartei gegründet.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Der Dom wurde ab 1228 unter dem Richter Marianus erbaut und später mehrmals um- und ausgebaut.
  • Es sind einige Wehrtürme erhalten, die früher Teil der Stadtbefestigung waren, die der Richter Marianus II. 1291 erbauen ließ. Dazu gehören der Torre di Mariano IV. (auch als Torre San Cristoforo oder Porta Manna bekannt) und der Torre di Portixedda.
  • Das Oratorio delle Anime im Vorort Massama.
  • Die Kathedrale von Santa Giusta.
  • Der Palazzo di Elonora aus der Zeit der Frührenaissance

Museen

  • Im Antiquarium Arborense in der Via Parpaglia sind Fundstücke aus der frühen Geschichte der Region ausgestellt.
  • Die Pinakothek (Pinacoteca) in der Via San Antonio beherbergt Werke wichtiger Künstler Sardiniens.

Regelmäßige Feste

In Oristano findet am Sonntag vor dem Rosenmontag alljährlich die Sartiglia statt, bei der maskierte Reiter einen aufgehängten Stern durchbohren müssen.

Sartiglia 1995

Wirtschaft und Infrastruktur

Oristano ist das wichtigste landwirtschaftliche Zentrum Sardiniens. Die Stadt hat einen Flugplatz.

Weblinks

 Commons: Oristano – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Peter Höh: Sardinien, 4. Auflage 2006, Reise Know How Verlag, Bielefeld, ISBN 3-8317-1464-9

Einzelnachweise

  1. Statistiche demografiche ISTAT. Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica vom 31. Dezember 2010.

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