- Orthologie
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Orthologie (griech. orthos = "gerade, aufrecht" und logos = "Wort, Kunde") ist in der Medizin die Kunde oder die Wissenschaft vom Normalzustand eines Organs oder Systems. Das Gegenteil ist die Pathologie.
Orthologie in der Genetik
In der Genetik bezeichnet man Gene und deren codierte Proteine in unterschiedlichen Spezies als ortholog, wenn diese funktional verwandt sind und von einem gemeinsamen Vorläufer abstammen. Es handelt sich dabei also um vertikale Evolution. Ein Beispiel ist das Hämoglobin, das in allen Säugetieren vorkommt.
Die Orthologie ist neben der Paralogie ein weiteres Teilgebiet der Homologie (Biologie).
Weiterhin spricht man von (1:n)-Orthologie, wenn es sich um Sequenz X in Spezies A und Sequenz Y in Spezies B handelt und es eine zu Y paraloge Sequenz Z in Spezies B gibt, die zu X direkt ortholog ist. Umgekehrt sind Y und X (n:1)-Orthologe. In diesen beiden Fällen hat also in einer der Spezies eine Diversifizierung stattgefunden und zwischen X und Y liegt ein Genverdopplungs-Ereignis. Schließlich noch bedeutet (m:n)-Orthologie zwischen X und Y, dass in beiden Spezies eine Diversifizierung stattgefunden hat und daher zwei Genverdopplungs-Ereignisse zwischen X und Y liegen. Der Umkehrschluss ist aber unzulässig. Entsprechend wird in diesem Zusammenhang strikte Orthologie als (1:1)-Orthologie bezeichnet. Beispiele für diese Beziehungen sind die Verhältnisse zwischen einzelnen MADS-Box-Proteinen.[1]
Einzelnachweise
- ↑ Klaus D. Grasser: Annual Plant Reviews, Regulation of Transcription in Plants (Volume 29). Wiley-Blackwell, ISBN 1-4051-4528-5, S. 37.
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