- Osgood-Schlatter-Syndrom
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Klassifikation nach ICD-10 M92.5 Juvenile Osteochondrose der Tibia und der Fibula
- Tuberositas tibiae (Osgood-Schlatter-Krankheit)ICD-10 online (WHO-Version 2006) Morbus Osgood-Schlatter (en: Osgood Schlatter disease, rugby knee) ist eine schmerzhafte Reizung der Insertion der Patellasehne (Kniescheibensehne) am vorderen Schienbein. Dabei können sich Knochenstücke aus dem Schienbein lösen und absterben (Nekrose). Die Erkrankung wird deshalb zu den aseptischen (d.h. nicht infektionsbedingten) Osteonekrosen gerechnet. Man nimmt an, dass Überlastung oder trainingsbedingte Mikroverletzungen die Ursache sind. Männliche Jugendliche und Sportler sind häufig betroffen (Männer sind zehnmal häufiger betroffen als Frauen). Das typische Alter der Patienten ist 11–12 Jahre bei Mädchen und 13–14 Jahre bei Jungen.
Die Schmerzen treten unter Belastung, beim Anspannen der Oberschenkelmuskulatur und bei manuellem Druck auf den Schienbeinrand unterhalb der Kniescheibe auf; sie bessern sich in Ruhe, verschwinden aber nicht ganz.
Die Behandlung ist symptomorientiert (Schonung, Kühlung, Schmerzmittel, Stoßwellentherapie, entzündungshemmende Präparate, Krankengymnastik); die Prognose ist bei frühzeitiger Behandlung gut.
Der amerikanische Chirurg Robert Bayley Osgood (1873–1956) und der Schweizer Chirurg Carl Schlatter (1864–1934) veröffentlichten Fallberichte über die Erkrankung unabhängig voneinander, beide im Jahr 1903.[1][2][3]
Einzelnachweise
- ↑ Osgood R.B.: Lesions of the tibia tubercle occurring during adolescence. In: Boston Medical and Surgical Journal. 148, 1903, S. 114–7
- ↑ Schlatter C.: Verletzungen des schnabelförmigen Forsatzes der oberen Tibiaepiphyse. In: [Bruns] Beiträge zur klinischen Chirurgie. 38, 1903, S. 874–87
- ↑ Nowinski RJ, Mehlman CT: Hyphenated history: Osgood-Schlatter disease. In: Am J. Orthop.. 27, Nr. 8, 1998, S. 584–5. PMID 9732084
Siehe auch: Morbus Sinding-Larsen-Johansson
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