- Osman Öcalan
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Osman Öcalan (* 1958 in Ömerli in der Provinz Urfa) ist der jüngere Bruder Abdullah Öcalans. Er war ein ranghoher Funktionär der Untergrundorganisation Arbeiterpartei Kurdistans. Sein Deckname lautete Ferhat.
Leben
Ende 1980 verließ Osman Öcalan die Türkei und war lange Zeit für die Organisation im Iran tätig. Beim 4. Parteikongress der PKK im Jahre 1990 rückte er in die Führungsspitze auf. Im sogenannten Südkrieg zwischen der PKK und kurdischen Peschmerga der Patriotischen Union Kurdistans und der Demokratischen Partei Kurdistans kommandierte Osman Öcalan die östlichen Einheiten der PKK. Gegen den Willen hoher Funktionäre und insbesondere gegen den Widerstand Murat Karayılans und Abdullah Öcalans verständigte er sich mit den kurdischen Parteien auf ein Friedensabkommen. Öcalan wurde deswegen später entmachtet und auf dem 5. Parteikongress 1995 als „Abtrünniger“ zum Tode verurteilt. Die Strafe wurde jedoch nicht vollstreckt und in Arbeitsdienst (Emek süreci) umgewandelt.
Im Jahre 1998 wurde Osman Öcalan rehabiliert und übernahm insbesondere nach der Ergreifung seines Bruders wichtige Aufgaben innerhalb der Untergrundorganisation. Im Jahre 2004 heiratete Osman Öcalan und verstieß damit gegen ein Tabu der PKK, das jegliche sexuelle oder romantische Beziehungen ihrer Kader untersagt.[1] Osman Öcalan trennte sich in demselben Zeitraum von der PKK und gründete die „Patriotisch-Demokratische Partei“ (PWD), von der er sich alsbald wieder abwandte. Osman Öcalan lebt im Nordirak und ist Vater von zwei Söhnen.
Einzelnachweise
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