- Ostfildern-Nellingen
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Nellingen (früher Nellingen auf den Fildern) ist ein Stadtteil der Stadt Ostfildern in Baden-Württemberg. Der Ort liegt zwischen den Ostfildernern Stadtteilen Parksiedlung und Scharnhausen sowie Denkendorf, Berkheim und Zollberg.
Geschichte
Nellingen wurde 1120 als Nallingen erstmals erwähnt. Der Ortsadel, die Edelfreien von Nellingen, legten durch eine Stiftung an das Kloster St. Blasien den Grundstein für die spätere Propstei, die durch das Kloster St. Blaisen schließlich um 1250 gegründet wurde. Vermutlich übte bereits damals Württemberg die Vogtei über die Propstei aus, doch tauschte Württemberg erst 1649 die Vogtei gegen anderen Rechte St. Blasiens ein. Die Gemeinde gehörte zum Amt beziehungsweise Amtsoberamt Stuttgart und kam 1810 zum Oberamt Esslingen, aus dem 1938 der Landkreis Esslingen hervorging.
Auf Nellinger Gemarkung wurde 1955 begonnen, eine neue Siedlung, die Parksiedlung, zu bauen. Diese wurde dann ein Ortsteil von Nellingen, und ist seit 2006 ein eigenständiger Stadtteil von Ostfildern.
Am 1. Januar 1975 wurde Nellingen im Zuge der Gemeindereform mit Ruit auf den Fildern, Kemnat und Scharnhausen zur Gemeinde Ostfildern.
Bauwerke
Im Südwesten des Stadtteils liegt die historische Ortsmitte, die im Wesentlichen vom Klosterhof geprägt wird. Hier hatte bis zu ihrer Aufhebung 1649 die Propstei ihren Sitz, danach war die Anlage bis 1836 württembergisches Kameralamt.
Die Mitte des Klosterhofs bildet die evangelische St.-Blasius-Kirche, deren spätromanischer Turm 1220 erbaut wurde. Der Turm hat einen viereckigen Grundriss, der sich nach oben zum Achteck verjüngt. Er gilt als ältester Kirchturm dieses Typs in Württemberg. Das Kirchenschiff wurde nach der Beschädigung des alten Gebäudes durch Sturm 1749 im Jahr 1777 erneuert. Die Kirche wurde 1926 renoviert, wobei ein Gemeindesaal angebaut wurde. Die letzte umfassende Sanierung fand 1994/95 statt. Das benachbarte Pfarrhaus von 1565 zählt zu den ältesten Gebäuden Nellingens, war Pfarrhaus bis 1838 und ist seit 1975 im Besitz der Stadt, die es 1980 grundlegend sanierte.
Auch das Propsteigebäude geht noch auf das 16. Jahrhundert zurück; die ältesten Gebäudeteile datieren aus der Zeit um 1500, das Gebäude entstand in seiner heutigen Form bis 1599. Zum Klosterhof zählen außerdem das Rathaus sowie der Fruchtkasten mit historischem Staffelgiebel.
Das 1995 eingeweihte Körschtalviadukt ist Teil der Ortsumgehung von Nellingen.
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48.7159.3Koordinaten: 48° 43′ N, 9° 18′ O
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