- Staffelgiebel
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Staffelgiebel (auch Treppengiebel, Stufengiebel oder Katzentreppen) bezeichnet eine stufenförmig gegliedert Giebelform. Das Giebelfeld reicht hier über die Dachhaut hinaus und verdeckt sie. Diese Giebelform erreicht ihre Hauptverbreitung vor allem an repräsentativen Gebäuden in den Gebieten der Backsteingotik des 14. bis 17. Jahrhunderts, hier insbesondere im Nord- und Ostseeküstenraum sowie in der Zeit der so genannten Backsteinrenaissance.
Der Staffelgiebel findet sich auch in der Profanbaukunst des Spätmittelalters. Die Stufen wurden gelegentlich mit Blendbögen, Friesen, Maßwerk oder Zinnen verziert.
In der Architektur der Renaissance wurde der Staffelgiebel unter der Verwendung von schneckenförmigen Verzierungen (Voluten) und anderen zeitgenössischen Schmuckelementen zum Volutengiebel weiterentwickelt.
Regional verbreitet ist die Giebelform auch in Süddeutschland, unter anderem bei Bauernhäusern auf der Baar.
Beispiele
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Marienwerkhaus in Lübeck, Neubau von 1904
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Schloss Bergedorf, einzig erhaltenes Schloss im Stadtgebiet Hamburgs; erste urkundliche Erwähnung im 14. Jhdt.
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Grundtvigskirche und Nebengebäude in Kopenhagen, Dänemark, 1927; seltene Bauform einer Kirche im Stil des Expressionismus
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Schloss Wanghausen (Österreich), vor 1240
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Rathaus Schiltach, Schwarzwald, 1593; wie der gesamte historische Marktplatz des Ortes unter Denkmalschutz
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so genannter Fruchtkasten in Nellingen, Ostfildern, 16. Jhdt.
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Gebäudeensemble in Friedrichstadt im nördlichstes Landkreis Deutschlands, Kreis Nordfriesland, 17. Jhdt.
Weblinks
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Commons: Stepped gables – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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