Ostpreußisches Landesmuseum

Ostpreußisches Landesmuseum
Ostpreußisches Landesmuseum

Das Ostpreußische Landesmuseum in Lüneburg entstand 1987 aus dem Ostpreußischen Jagdmuseum des Forstmeisters Hans Loeffke. Es erinnert an die Geschichte, Kunst und Kultur, aber auch an Landschaft und Tierwelt der ehemals deutschen Provinz Ostpreußen. Direktor ist seit Frühjahr 2009 der Historiker Dr. Joachim Mähnert.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung des Museums

Nach der Gründungsversammlung des Vereins Ostpreußisches Jagdmuseum am 23. Dezember 1957 richtete Hans-Ludwig Loeffke mit Hilfe von vertriebenen Ostpreußen 1958 das Ostpreußische Jagdmuseum im Lüneburger Alten Kaufhaus am Alten Kran ein. Die Eröffnung fand am 7. Dezember 1958 statt. Durch Brandstiftung wurden die Bestände 1959 vernichtet. Durch die Bundesrepublik Deutschland, das Land Niedersachsen, die Stadt Lüneburg und durch Spender wurde es 1964 erneut eröffnet. In einem Neubau wurde es 1987 zum Ostpreußischen Landesmuseum umgestaltet. Heute wird es durch den Bund und das Land Niedersachsen gefördert. Träger ist die Ostpreußische Kulturstiftung. Für die Förderung durch den Bund ist der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien zuständig, ihr liegt ein Beschluss des Deutschen Bundestages zugrunde.

Erinnerungsstücke an Ostpreußen

Das Museum sammelt Kulturgut aus und von Ostpreußen, um an diesen Teil deutscher und europäischer Geschichte zu erinnern. Es wendet sich dabei an die Nachkommen der durch die Flucht versprengten Ostpreußen, aber auch an alle Geschichts- und Kulturinteressierten, um ihnen die Besonderheiten der ehemaligen Provinz Ostpreußen nahe zu bringen.

Im Erdgeschoss werden die landschaftlichen Regionen Ostpreußens und Tierpräparate von Vögeln, Luchs, Wolf, Wisent und Elch sowie Jagdwaffen und Geweihe (bis zu 28-Ender) vorgestellt.

Das erste Stockwerk zeigt Bernsteinbearbeitung, Einschlüsse von Insekten, Bernsteinketten, Bernsteinkunsthandwerk, Goldschmiedekunst aus Königsberg und Keramik aus Cadinen. Eine Erinnerung an ostpreußische Städte sind vier Kirchenglocken, die 1941/42 zur Einschmelzung für Kriegszwecke eingezogen wurden, nach Kriegsende auf dem Hamburger Glockenfriedhof übrig blieben und nun als Leihgabe im Museum aufbewahrt werden. So befindet sich beispielsweise die Kirchenglocke S. Theodor von 1716 aus der katholischen St. Peter und Pauls-Kirche in Heilsberg hier in Aufbewahrung.

Im zweiten Stock wird an Künstler und Geisteswissenschaftler wie Käthe Kollwitz, Lovis Corinth, Immanuel Kant, Johann Gottfried Herder und Siegfried Lenz erinnert. Außerdem werden die Arbeitsabläufe von Landwirtschaft, Pferdezucht und Fischerei dargestellt.

Die Geschichte Ostpreußens wird vom Sieg über die heidnischen, baltischen Prußen durch die Ritter des Deutschen Ordens, vom Zuzug von Siedlern aus dem Westen und die Weiterentwicklung des mehrethnischen Gebildes bis 1945 sowie den Fluchtbewegungen der Ostpreußen im Ersten und Zweiten Weltkrieg im dritten Stockwerk dargestellt. Zudem wird eine Fluchtpferdekutsche gezeigt.

Zusammenarbeit mit Museen

Mit den polnischen, russischen und litauischen Museen auf dem Gebiet der früheren Region Ostpreußen pflegt das Ostpreußische Museum eine enge Zusammenarbeit. Jedes Jahr werden mehrere seiner Ausstellungen in dortigen Museen präsentiert.

Literatur

  • Ronny Kabus (Hrsg.): Ostpreußen. Landschaft, Geschichte, Kultur. Husum Verlag, Husum 1997, ISBN 3-88042-812-3.
  • Silke Straatman: Elche, Bernstein und Planetenforscher. Kinder entdecken das Ostpreußische Landesmuseum. Husum Verlag, Husum 2006, ISBN 978-3-89876-303-5.

Weblinks

 Commons: Ostpreußisches Landesmuseum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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