- Otto Boris
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Otto Boris (* 24. Dezember 1887 in Lubjewen bei Nikolaiken; † 1957 in Hamburg-Rahlstedt) war ein deutscher Maler und Tierschriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Otto Boris kam in Lubjewen bei Nikolaiken/Masuren/Ostpreußen als Sohn des Lehrers Michael Boris und dessen Gattin Willhelmine B. geb. Fürstenberger zur Welt.
Als Otto Boris zwei Jahre alt war, wurde sein Vater nach Gehsen, Kreis Johannisburg/Ostpreußen versetzt. Um Lehrer zu werden, besuchte Boris nach seiner Schulzeit zunächst die Präparandenanstalt in Lötzen/Masuren und dann das Lehrerseminar in Angerburg/Masuren. Nach bestandener Abschlussprüfung 1907 trat er seine erste Lehrerstelle in Upalten/Lötzen an. Anschließend bekleidete er kurzfristig die Lehrerstelle in Seehausen/Lötzen, dann von 1909 bis 1913 die in Garbassen/Treuburg/Ostpreußen. Danach war er bis zum Ausbruch des ersten Weltkriegs in Mysken bei Drygallen/Johannisburg tätig.
Von hier aus wurde er zum Militärdienst eingezogen. An der Front erlitt er einen Lungenschuss und bekam Typhus. Nach Kriegsende nahm er an der Kunstakademie in Königsberg ein Studium auf, das er 1921 abschloss. An der Staatlichen Realschule in Pillau/Ostpreußen bekam er 1922 eine Anstellung als Zeichenlehrer, ließ sich aber bereits zwei Jahre später aus gesundheitlichen Gründen pensionieren. Ab jetzt betätigte er sich als Maler. 1927 heiratete er Gertrud Pasternaci, nachdem seine erste Ehe geschieden worden war. Der nächste Wohnort war Berlin, wo 1928 seine Tochter Silke geboren wurde. 1932 verzog er mit seiner Familie nach Hannover, wo es 1934 erneut zu einer Scheidung kam.
Boris ging nach Hamburg, seine Tochter verblieb bei der Mutter. Als diese vier Jahre später verstarb, kam die Tochter in die Obhut ihrer Tante. 1936 zog Boris nach Hamburg-Rahlstedt, erwarb hier 1941 "Am Friedhof 68" ein Häuschen mit Garten. Am 15. Mai 1944 wurde Frau Kammeyer seine dritte Ehefrau. Im Rahmen eines nun glücklichen Familienlebens schuf er hier - mit Unterbrechung durch die Einberufung in den Volkssturm 1945 - die meisten seiner Werke, die er teilweise auch mit eigenen Illustrationen versah. Als Liebhaberei betrieb er hauptsächlich das Pfeiferauchen, das Wandern, die Tierbeobachtung und die Jagd. Nach kurzer, schwerer Krankheit verstarb Otto Boris am 18. September 1957 an seinem Wohnort. Auf dem Rahlstedter Friedhof fand er seine letzte Ruhestätte.
Der „Otto BORIS-Freundeskreis Deutschland 2005“ bemüht sich, ihn vor der Vergessenheit zu bewahren.
Das literarische Werk/Anerkennungen
Otto Boris schrieb über 50 Bücher. Einige erreichten eine Auflage von fast 200 000 Stück. Vier Tiergeschichten: "Die Bärenkinder", "Motu und Miromotu","Tod im Frühling" und "Worpel" wurden in Blindenschrift übertragen. Zwei Tiergeschichten wurden in Fremdsprachen übersetzt - 1944 "Fuchs Schade" ins Holländische und 1941 "Motu und Miromotu" ins Tschechische. Mehrere Werke sind nicht in Buchform erschienen, sondern nur als Serie in Zeitungen/Zeitschriften wie "Der Jungdeutsche".
1940 erhielt Boris (vermutlich für sein Werk "Gunkel") in Posen den "Hans Schemm-Preis", eine seinerzeit begehrte nationalsozialistische Literatur-Auszeichnung wegen der "Förderung guten Jugendschrifttums". Seine Tiergeschichten werden oftmals mit denen von Svend Fleuron und Hermann Löns verglichen.
2005 wurde in Krefeld der "Otto BORIS-Förderkreis Deutschland 2005" gegründet.
Werke
- Harzer Hirsche. Stuttgart, Thienemann, 1947.
Weblinks
- Literatur von und über Otto Boris im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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