- Otto Paust
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Otto Paust (* 27. Mai 1897 in Einsiedel, Sachsen, heute zu Chemnitz; † 20. November 1975 in Waiblingen bei Stuttgart) war ein deutscher nationalsozialistischer Journalist und Schriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Paust nahm ab 1914 als Kriegsfreiwilliger am Ersten Weltkrieg teil und schloss sich in den Jahren 1919/20 den Freikorps von Klewitz und der Garde-Kavallerie-Schützen-Division an. Nach seiner Beteiligung am Kapp-Putsch war er in Berlin als Journalist tätig. Von 1927 bis 1934 war er Schriftleiter der Berliner Nachtausgabe, 1930 Schriftleiter des von Goebbels gegründeten und herausgegebenen NSDAP-Organs Der Angriff (1930-1935).[1] Paust trat 1930 in die NSDAP und in die SA ein und wurde schon im folgenden Jahr zum Sturmbannführer ernannt.
Ab 1935 arbeitete er als Hauptschriftleiter von Reclams Universum (bis 1939) und der NS-Monatszeitschrift Das neue Deutschland. Seit 1937 leitete er die "Kameradschaft der Frontdichter in der NSDAP".[2] 1938 wurde Paust zum SA-Standartenführer befördert und erhielt gemeinsam mit Hans Zöberlein den vom Stabschef der SA gestifteten Kulturpreis für Dichtung und Schrifttum für seine Schrift "Volk im Feuer". Paust war führendes Mitglied des Berliner SA-Kulturkreises.
Zu seinen Texten gehört das Gedicht "SA-Kamerad von 1933" zur Thematik der sog. "Märzgefallenen", die erst nach der "Kampfzeit" der SA beitraten: "Du bist wie einer aus dem Kampfgeschehen/Uns ganz verbunden./Der Standarte Schaft -/Er wuchs dir in dein Herz. Dich überwehen/Der Stürme Fahnen, die die Treue strafft." Aufgrund ihrer Eignung für die Alltagspropaganda wurden seine Texte auch in die Tagespresse übernommen.[3]
Am Zweiten Weltkrieg nahm Paust als Kriegsberichterstatter teil.
Mit dem Ende des Nationalsozialismus endete Pausts schriftstellerische Laufbahn. Er war nun als Lokalredakteur einer Provinzzeitung in Waiblingen,[4] dann als Provinzredakteur in der Lokalreaktion Landau der Tageszeitung Pfälzer Tageblatt tätig. Sein literarisches Bemühen vollzog sich weiterhin im rechtsradikalen Milieu, so in der Zeitschrift Das Deutsche Wort.[5] Außer im zeithistorischen Kontext "Literatur im Nationalsozialismus" wurde er nicht weiter wahrgenommen.
In der Sowjetischen Besatzungszone und in der DDR wurden seine Schriften als ns-belastet auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.[6][7]
Als Pausts Hauptwerk gilt die Deutsche Trilogie mit den Romanen Volk im Feuer, Nation in Not und Land im Licht, die aufgrund ihres propagandistischen Inhalts im Zentralverlag der NSDAP (Eher-Verlag, München) erschienen. Der Literaturwissenschaftler Jay W. Baird qualifizierte den Verfasser als einen von "Hitlers Kriegsdichtern".[8]
Schriften
- Weg in den Morgen, Berlin: Bloch 1933
- Volk im Feuer, Berlin: Eher-Verlag 1934
- Nation in Not, Berlin: Limpert 1936
- Deutsche Verse, Berlin: Limpert 1936
- Das war ein Sommer, Dresden: Limpert, 1936
- Land im Licht, Berlin: Limpert 1937
- Acht Messingknöpfe für ein Paar Stiefel, Eher, 1937
- Menschen unterm Hammer, Berlin: Limpert 1939
- Die Instruktionsstunde, München: Eher, 1940, 10. Aufl. 1944
- Seine Majestät, der Rekrut, München: Eher 1941
- Unser Meldehund ist Nichtraucher, München: Eher 1943
- Kameradschaft ist stärker als der Tod, Berlin: Limpert 1943
Literatur
- Ernst Klee, Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, Frankfurt/M. 2009
- Jay W. Baird, Hitler's war poets. Literature and politics in the Third Reich, Cambridge (USA) 2008
- Erich Stockhorst: 5000 Köpfe: Wer war was im 3. Reich. Arndt-Verlag, Kiel 2000, S. 318
Weblinks
- Literatur von und über Otto Paust im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Ernst Klee, Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, Frankfurt/M. 2009, S. 408.
- ↑ Ernst Klee, Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, Frankfurt/M. 2009, S. 408.
- ↑ Zit. nach: Siegener Zeitung, 29. Januar 1938.
- ↑ Ernst Klee, Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, Frankfurt/M. 2009, S. 408.
- ↑ Gert Loschütz, Von Buch zu Buch. Günter Grass in der Kritik, Neuwied/Berlin 1968, S. 8.
- ↑ http://www.polunbi.de/bibliothek/1946-nslit-p.html
- ↑ http://www.polunbi.de/bibliothek/1946-nslit-k.html
- ↑ Jay W. Baird, Hitler's war poets. Literature and politics in the Third Reich, Cambridge (USA) 2008.
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