Garde-Kavallerie-Schützen-Division

Garde-Kavallerie-Schützen-Division

Die Garde-Kavallerie-(Schützen-)Division war eine im Frühjahr 1918 gebildete Einheit des preußisch-deutschen Heeres, aus der nach der Novemberrevolution eine Vielzahl von Freikorps hervor ging.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Garde-Kavallerie-Schützen-Division wurde im Frühjahr 1918 aus der aus Russland zurückgekehrten Garde-Kavallerie-Division aufgestellt. Ihr Divisionskommandeur war Generalleutnant Heinrich von Hofmann, der Erste Generalstabsoffizier Hauptmann Waldemar Pabst. Die Division wurde ab Ende Mai 1918 an der Westfront in der Champagne eingesetzt und, ab dem 15. Juli, in der Angriffsschlacht an der Marne und in der Champagne, schließlich, zwischen dem 17. August und dem 4. September, in der Abwehrschlacht zwischen Oise und Aise. Ab Oktober 1918 deckte die Division den Rückmarsch der 1. deutschen Armee.

Zu Beginn der Novemberrevolution 1918 verfügte der Rat der Volksbeauftragten über keine zuverlässigen Truppen in Berlin. In Absprache mit der Obersten Heeresleitung (OHL) wurden seit November 1918 aus ehemaligen Frontsoldaten des Ersten Weltkriegs zum Schutz der noch nicht etablierten Republik Freikorps aufgestellt. Die Garde-Kavallerie-Schützen-Division gehörte mit bis zu 40.000 Mann zu den größten Freikorps. Die Gardekavalleristen rekrutierten sich vorwiegend aus Freiwilligen ehemaliger Kavallerie-Regimenter, denen sich Angehörige anderer zurückgekehrter Truppeneinheiten und der Marine anschlossen. [1]

Der erste große Einsatz war während der Kämpfe um das Berliner Stadtschloß am 23. Dezember 1918. Dort hatten die Gardekavalleristen schwere Verluste mit 56 Toten im Kampf gegen die Volksmarinedivision des Leutnants zur See Heinrich Dorrenbach, die die Durchsetzung der kommunistischen Rätediktatur mit militärischen Mitteln versuchte. Die Schießereien dauerten bis zum Jahreswechsel 1918/19 an und gingen in die Berliner Geschichte als "Blutweihnacht" ein.

Die Garde-Kavallerie-Schützen-Division wurde danach auch durch ihren Einsatz bei der Niederschlagung des sogenannten Spartakusaufstands (Januaraufstand) und der Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg im Januar 1919 sowie ihrer Beteiligung am Kapp-Lüttwitz-Putsch 1920 bekannt.

Gliederung

Die Gliederung entsprach einer Kavallerie-Schützen-Division des Heeres in drei Kavallerie-Schützen-Kommandos mit jeweils mehreren Freiwilligen-Verbänden in Bataillonsstärke.

Divisionstruppen: 1 Radfahr-Kompanie, 1 Pionier-Bataillon, 1 Minenwerfer-Kompanie, 1 Flieger-Abteilung, 1 Flak-Batterie, je 1 Fernsprech- und Funkerabteilung, mehrere Fuhrpark-und Munitionskolonnen, 1 Sanitätskompanie, 1 Lastkraftwagenkolonne und zwei Panzerautos.

Der Division angegliedert war vom Freikorps Schleswig-Holstein das Regiment Seyfert zu vier Kompanien und die aus den etwa bataillonsstarken Freikorps Küntzel, Gentner und Loeschebrand zusammengestellte Brigade Taysen.

Aus der Technischen Abteilung der Division ging die Technische Nothilfe hervor, die den Betrieb bestreikter Anlagen im Auftrag des Besitzers sicherstellen sollte. Diese Nothilfe war wiederum der Vorläufer des heutigen Technischen Hilfswerkes.

Im April 1919 bildete die Garde-Kavallerie-Schützen-Division zusammen mit der Marine-Division unter Generalmajor von Lettow-Vorbeck das Garde-Kavallerie-Schützen-Korps.

Das in Berlin-Lichterfelde stationierte Garde-Schützen-Bataillon stand, trotz der Namensähnlichkeit, in keinem Zusammenhang mit der Garde-Kavallerie-Schützen-Division. Allerdings schlossen sich einzelne Angehörige dieses Bataillons, darunter Robert M. W. Kempner, der Division an.

Bekannte Angehörige

Literatur

  • Eduard Stadtler: Lebenserinnerungen. Band 3: Als Antibolschewist 1918–1919. Neuer Zeitverlag, Düsseldorf 1935.

Einzelnachweise

  1. http://www.dhm.de/lemo/html/weimar/gewalt/freikorps/index.html

Weblinks


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