PC-21

PC-21
Zwei PC-21 im Flug während der Air Payerne '04

Die Pilatus PC-21 ist ein vollständig neuentwickeltes, einmotoriges Turboprop-Trainingsflugzeug (Erstflug 2002), das für ein breites Spektrum von Trainingseinsätzen ausgelegt ist.

Inhaltsverzeichnis

Eigenschaften

Die Flugeigenschaften und die Systeme lehnen sich an moderne Jet-Trainer an. So wurde ein leistungsfähiges Triebwerk (etwa 40% stärker als das der PC-9) verbaut. Dieses verfügt durch eine elektronische Regelung über ein jetähnliches Ansprechverhalten, wobei durch automatischen Seitenrudereinsatz das Drehmoment des Triebwerks ausgeglichen wird. Die Aerodynamik ist auf Wendigkeit und Geschwindigkeit ausgelegt. So werden zum Beispiel die Querruder durch kleine Spoiler unterstützt, was für eine hohe Rollrate sorgt. Kernstück der Avionik ist das moderne digitale Cockpit mit drei LCDs (15x20 cm), Headup-Display und unter diesem platzierten Eingabepanel. Mit dem „open-architecture mission system“ ist das Flugzeug weit leistungsfähiger und flexibler als vorhandene Trainingsflugzeuge. Für den Notfall ist sie mit zwei Schleudersitzen Martin-Baker Mk.16L ausgestattet. Die PC-21 wurde sowohl für die Basisausbildung, wie auch für das fortgeschrittene Pilotentraining konstruiert. Ein Großteil des Jet-Flugzeugtrainings kann auf der PC-21 absolviert werden. Lärm- und Umweltbelastungen sowie die Kosten sind dabei jedoch um ein Vielfaches geringer.[1]

Geschichte

PC-21 am Boden während der Air Payerne '04

Die Entwicklung startete offiziell im November 1997, nachdem man bei Pilatus Versuche mit einer modifizierten PC-7 Mk.II gemacht hatte, um verschiedene Verbesserungen zu testen. Am 1. Mai 2002 feierte Pilatus den Rollout des Trainingsflugzeugs und zwei Monate später erfolgte der Erstflug. Ende 2004 hat Pilatus das Typenzertifikat vom Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) für die PC-21 erhalten. Somit ist das militärische Trainingsflugzeug bereit für die Serienproduktion. Bisher wurden 200 Mio. Franken in die Entwicklung investiert.

Während eines Trainingsfluges Mitte Januar 2005 ist der zweite Prototyp (HB-HZB) des Musters abgestürzt. Dabei wurde der Cheftestpilot getötet sowie eine unbeteiligte Person am Boden schwer verletzt.[2]

Die Schweizer Luftwaffe unterzeichnete im Januar 2007 den Kaufvertrag über sechs Flugzeuge. Der Preis für alle Maschinen inkl. Logistik liegt bei 115 Mio. Schweizer Franken. Die ersten beiden Flugzeuge sollten am 27. August 2007 ausgeliefert werden. Den grossen Durchbruch schaffte der PC-21 Anfangs November 2006, als die Singapore Air-Force 19 Stück des Fliegers für 700 Millionen Franken bestellte.

PC-21 in Mollis

Technische Daten

  • Besatzung: 2
  • Länge: 11,23 m
  • Spannweite: 9,11 m
  • Höhe: 3,75 m
  • Flügelfläche: 15,22 m²
  • Leermasse: 2.280 kg
  • Startmasse max.: 4.250 kg (3.100 kg bei Acrobatik Einsätzen)
  • Antrieb: 1x Pratt & Whitney Canada PT6A-68B mit 1200 kW
  • Höchstgeschwindigkeit: 685 km/h (624 km/h im Horizontalflug)
  • Überziehgeschwindigkeit: 150 km/h
  • Reichweite: 1330 km
  • Dienstgipfelhöhe: 11.580 m
  • Steigrate: 1219 m/min (21,6 m/s)
  • Startstrecke: 725 m (über ein 15 m Hindernis)
  • Landestrecke: 900 m (über ein 15 m Hindernis)
  • Lastvielfache: +8/-4 g
  • Bewaffnung: keine

Einzelnachweise

  1. FlugRevue Oktober 2008, S.54-58, Mit dem Prop direkt zum Jet
  2. http://www.bfu.admin.ch/common/pdf/1909_d.pdf - Schlussbericht des BFU

Weblinks


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