Paidopithex rhenanus

Paidopithex rhenanus
Paidopithex
Zeitraum
oberes Miozän
10 Mio. Jahre
Fundorte
Systematik
Primaten (Primates)
Trockennasenaffen (Haplorrhini)
Anthropoidea
Altweltaffen (Catarrhini)
Pliopithecidae
Gattung: Paidopithex
Wissenschaftlicher Name
Paidopithex
Pohlig, 1895
Art
  • Paidopithex rhenanus Pohlig, 1895

Paidopithex ist eine fossile Gattung der Altweltaffen aus dem oberen Miozän in Rheinhessen (Rheinland-Pfalz).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Von Paidopithex rhenanus wurde 1820 ein etwa 28 Zentimeter langer Oberschenkelknochen in einer Sandgrube bei Eppelsheim (Kreis Alzey-Worms) in Rheinhessen (Rheinland-Pfalz) entdeckt. Dort wurde auch ein Eckzahn einer vermutlich anderen Affenart entdeckt, die als Rhenopithecus eppelsheimensis beschrieben wurde.

Alter

Der Affenknochen aus der Gegend von Eppelsheim stammt aus etwa zehn Millionen Jahre alten Ablagerungen des Ur-Rheins. Diese Ablagerungen werden als Dinotheriensande bezeichnet, weil sie oft Zähne oder Knochenreste des riesigen Rüsseltieres Deinotherium (auch Dinotherium) enthalten.

Artname

Nach der ersten Erwähnung durch den Darmstädter Paläontologen Johann Jakob Kaup (1803–1873) im Jahre 1861 wurde der Affen-Oberschenkelknochen aus Eppelsheim mehrfach umbenannt. Heute gilt der 1895 von dem Bonner Paläontologen Hans Pohlig (1855–1937) vorgeschlagene Artname Paidopithex rhenanus.

Aufbewahrungsort

Der Originalfund des Affen-Oberschenkelknochens wird im Hessischen Landesmuseum Darmstadt aufbewahrt. Eine Kopie davon befindet sich im Dinotherium-Museum in Eppelsheim.


Systematik

Aufgrund der spärlichen Überreste ist die systematische Zuordnung von Paidopithex schwierig. Köhler et al. schließen in einer Untersuchung die manchmal vorgeschlagene Ähnlichkeit mit dem (zu den Menschenartigen (Hominoidea) gehörenden) Dryopithecus aus. Sie vermuten eine Zugehörigkeit zu den Pliopithecidae, schließen aber die Möglichkeit nicht aus, dass es sich um einen eigenen Seitenzweig der Altweltaffen handelt. [1]

Literatur

  • Jens Sommer: Sedimentologie, Taphonomie und Paläoökologie der miozänen Dinotheriensande von Eppelsheim/Rheinhessen. Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Naturwissenschaften, Hannover-Langenhagen 2007
  1. Meike Köhler, David M. Alba, Salvador Moyà Solà und Laura MacLatchy: Taxonomic affinities of the Eppelsheim femur. In: Am J Phys Anthropol. 119 (4), 2002, S.297-304. Abstract

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Paidopithex — Zeitraum oberes Miozän 10 Mio. Jahre Fundorte Rheinhessen (Europa) Systematik Primaten (Primates) …   Deutsch Wikipedia

  • Dinotherium-Museum — Das Dinotherium Museum in Eppelsheim zeigt Originalfunde und Kopien fossiler Säugetiere aus Ablagerungen des Ur Rheins, der im oberen Miozän vor etwa zehn Millionen Jahren aus dem Raum Worms kommend quer durch Rheinhessen zur Binger Pforte floss …   Deutsch Wikipedia

  • Hessischen Landesmuseum, Darmstadt — Das Hessische Landesmuseum in Darmstadt Haupteingang Hessisches Landesmuseum Das Hessische Landesmuseum in Darmstadt (kurz HLMD) …   Deutsch Wikipedia

  • Dinotheriensande — Als Dinotheriensande werden die Ablagerungen (Sande und Schotter) des Ur Rheins aus dem oberen Miozän vor etwa zehn Millionen Jahren in Rheinhessen bezeichnet. Ihr Name fußt darauf, dass sie oft fossile Zähne und Knochen des Rüsseltieres… …   Deutsch Wikipedia

  • Eppelsheim — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Hessisches Landesmuseum Darmstadt — Das Hessische Landesmuseum in Darmstadt …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”