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Karma Pakshi (tib.: karma pak shi; * 1204 in Osttibet; † 1283) war der 2. Karmapa der Karma-Kagyü-Schule des tibetischen Buddhismus.
Inhaltsverzeichnis
Biographie
Schon im Alter von zehn Jahren hatte Karma Pakshi großes Verständnis für buddhistische Philosophie. Auf einer Reise nach Zentraltibet traf er auf Pomdrakpa, einen Schüler Drogon Rechens, des spirituellen Erbens des 1. Karmapa. Pomdrakpa erkannte ihn als den 2. Karmapa an und unterrichtete ihn in den Lehren der Kagyü. Seit dieser Zeit wurden die jungen Karmapas immer von dem jeweiligen Haupt-Linienhalter der Karma-Kagyü unterrichtet.
Karma Pakshi verbrachte die erste Hälfte seines Lebens größtenteils im Retreat in Tsurphu. Er wurde für seine melodiöse Interpretation des Mantras Om mani padme hum bekannt. Im Alter von 47 Jahren (1252) begann er auf Einladung Kubilai Khans eine dreijährige Reise nach China. Während seines Aufenthalts am Hofe Kubilai Khans sollen sich dort wundersame Dinge ereignet haben. Er wurde als eine Art Friedensstifter bekannt. Einen dauerhaften Aufenthalt am Hof lehnte er jedoch ab, da er nicht in Konflikt mit den zu dieser Zeit mächtigen Sakyapa (vgl. Phagspa) kommen wollte.
Die nächsten zehn Jahre, nachdem er den Hof Kubilais unerlaubterweise verlassen hatte, reiste der 2. Karmapa durch China, die Mongolei und Tibet. Er wurde zu dieser Zeit ein bekannter Lehrer des Vajrayana. Besonders von Möngke Khan, dem Bruder Kubilais, wurde er geschätzt. Es wurde ihm das Große goldene Siegel von Ti shro überreicht. Im Bruderkrieg zwischen Kubilai und Arigkbugha bezichtigte man ihn dessen, den Letzteren zu unterstützen. Nach dem Tod Möngke Khans ordnete Kubilai Khan die Verhaftung Karma Pakshis an. Trotz des großen Aufgebots an Personen, die ihn verhaften oder sogar töten sollten, schaffte es Karma Pakshi zunächst zu entkommen (letztendlich wurde er wohl doch verhaftet).
Gegen 1264 (?) kehrte er nach Tibet heim. Nach einer lange gehegten Vision ließ er eine große, 16 Meter hohe Buddha-Statue des Shakyamuni in Tsurphu bauen.
Karma Pakshi hat über 100 Texte über den Buddhismus verfasst, die in Tsurphu aufbewahrt wurden. Er hinterließ einen Brief mit Aussagen über seine nächste Geburt, den er seinem wichtigsten Schüler Orgyenpa (1230-1312) überreichte. Orgyenpa wurde Haupt-Linienhalter der Karma-Kagyü.
Karma-Pakshi-Ritual
In der Kagyü-Linie existiert eine spezielle Praxis auf Karma-Pakshi. Diese enthält neben Visualisierungsübungen auch Guruyoga-Übungen. Lamas, die mit dem Karma-Pakshi-Ritual eng verbunden sind, sind Guru Rinpoche, Milarepa und Rechungpa. Das Ritual wurde von dem Tertön Namchö Mingyur Dorje (1645-1667) als Terma offenbart.
Literatur
- Lea Terhune: Karmapa - The Politics of Reincarnation, Wisdom Publications (MA), ISBN 0861711807
Weblinks
Düsum Khyenpa | Karma Pakshi | Rangjung Dorje | Rolpe Dorje | Deshin Shekpa | Thongwa Dönden | Chödrak Gyatso | Mikyö Dorje | Wangchuk Dorje | Chöying Dorje | Yeshe Dorje | Changchub Dorje | Dudul Dorje | Thekchok Dorje | Khakyab Dorje | Rangjung Rigpe Dorje | Urgyen Trinley Dorje / Thaye Dorje
Personendaten NAME Karma Pakshi ALTERNATIVNAMEN kar ma pakshi chos kyi bla ma KURZBESCHREIBUNG 2. Karmapa der Karma-Kagyü-Schule des tibetischen Buddhismus GEBURTSDATUM 1204 GEBURTSORT Osttibet STERBEDATUM 1283
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