Pansophische Gesellschaft

Pansophische Gesellschaft

Die Pansophische Gesellschaft (auch Pansophische Societät) konstituierte sich 1921 in Berlin. Anfangs war sie ein Studienkreis von esoterisch außergewöhnlich interessierten Personen. Der sich regelmäßig treffende Studienkreis wurde von Heinrich Tränker (Meister Recnartus) geleitet, der sich dem Rosenkreuzertum verpflichtet fühlte, aber auch ein Hochgradeingeweihter des Ordo Templi Orientis (O.T.O.) war. Später wurde der Studienkreis in eine Loge ungewandelt, die an die Gedanken der Pansophie anknüpfen sollte. Tränker hatte Eugen Grosche, der von ihm die Initiationsweihe bekam und den Logennamen Gregor A. Gregorius angenommen hat, beauftragt die Pansophische Loge zu gründen, in der Eugen Grosche Logensekretär wurde. Danach haben sich alle deutschen Rosenkreuzerlogen, die Tränker unterstellt waren, der Pansophischen Großloge von Deutschland im Orient Berlin angeschlossen.[1] Meister vom Stuhl wurde Albin Grau (Meister Pacitius).

Inhaltsverzeichnis

Logenarbeit

Die Logenarbeit konzentrierte sich unter anderem auf Gnosis, antike Mysterien Griechenlands, Babylons und Ägyptens, Probleme der Philosophie und der Religionswissenschaft, Kabbala und Kosmosophie. Aus den Aufzeichnungen der Loge geht jedoch auch hervor, dass die im O.T.O. entwickelte sexuelle Mystik und Magie auch durch Tränker in die Pansophie weitergeführt wurde.

Spaltung

Zur Spaltung der Pansophischen Loge (nicht zu deren Auflösung) kam es 1925 nach einem vorangegangenem Treffen von Gruppen und Personen bei der Weida-Konferenz. Aus einem Teil der Mitglieder bildete sich bis 1928 unter der Führung von Eugen Grosche die Fraternitas Saturni, die sich tiefergehend an den Lehren Aleister Crowleys orientierte, und die von Tränker aus dem O.T.O. überlieferte Sexualmagie zu einem wichtigen Bestandteil ihrer Lehre machte. Tränker soll seine Pansophische Loge weitergeführt haben, und Kontakte zu Rosenkreuzergruppen auch in Amerika gepflegt haben.

Andere Pansophen

1995 nahm in Norddeutschland eine weitere magisch-okkulte Loge den Namen "Pansophische Gesellschaft" an. Diese Gesellschaft hatte jedoch keinerlei traditionelle oder weltanschauliche Verbindung mit der von Tränker geleiteten. (Diese Pansophische Gesellschaft hat mittlerweile ihren Namen geändert.)

Im Jahre 2000 trat eine weitere Pansophische Gesellschaft in Erscheinung, die mit den beiden zuvorgehenden nicht verwechselt werden sollte. Die Ziele dieser Pansophischen Gesellschaft (auch Pansophia) genannt, knüpfen an den Urgedanken von Comenius an und arbeiten darauf hin, die unterschiedlichen Wissenschaftsgebiete wieder mit der Magie zu verbinden.

Quellen

  1. A. Hemberger, Pansophie und Rosenkreuz

Literatur

Zur Pansophischen Gesellschaft (I)

zu Heinrich Tränker (Mstr. Recnartus)


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Tränker — Heinrich Tränker (* 6. August 1880; † 22. Mai 1956[1]) war ein deutscher Buchhändler, Antiquar, Okkultist und Theosoph. Er war auch bekannt unter seinen Pseudonymen Frater Recnartus und Meister Garuda, sowie seinem Spitznamen Henkelkreuzmann.… …   Deutsch Wikipedia

  • Eugen Grosche — Gregor A. Gregorius (* 11. März 1890[1] in Riesa; † 5. Januar 1964 in Berlin) hieß mit bürgerlichem Namen Eugen Grosche und war ein deutscher Buchhändler, Schriftsteller und Okkultist. Gregor A. Gregorius war Gründer der Fraternitas Saturni.… …   Deutsch Wikipedia

  • Gregor Gregorius — Gregor A. Gregorius (* 11. März 1890[1] in Riesa; † 5. Januar 1964 in Berlin) hieß mit bürgerlichem Namen Eugen Grosche und war ein deutscher Buchhändler, Schriftsteller und Okkultist. Gregor A. Gregorius war Gründer der Fraternitas Saturni.… …   Deutsch Wikipedia

  • O.T.O. — Der Ordo Templi Orientis, kurz OTO (Orden des östlichen Tempels, oder Orientalischer Templerorden), war eine esoterische Gemeinschaft mit rosenkreuzerisch templerischen Zügen, die 1903 von Carl Kellner, Heinrich Klein sowie Franz Hartmann… …   Deutsch Wikipedia

  • Pansophie — Die Pansophie ( lat. pansophia : Allweisheit aus griech. pan: ganz, all, jeder; griech. sophia: Weisheit) bezeichnet eine religiös philosophische Lehre des 16. bis 18. Jahrhunderts für ein alles umfassendes Wissen, die eine Zusammenfassung aller… …   Deutsch Wikipedia

  • Weida-Konferenz — Auf der Weida Konferenz trafen sich im August 1925 okkulte Gruppen und Personen in Weida, um Aleister Crowley zum Chefmagus (auch Weltheiland) der deutschen okkulten Gruppen zu ernennen. Anwesend waren unter anderem Mitglieder der Pansophischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Ordo Templi Orientis — Der Ordo Templi Orientis, kurz OTO (Orden des östlichen Tempels oder Orientalischer Templerorden), war eine esoterische Gemeinschaft mit rosenkreuzerisch templerischen Zügen, die 1903 von Carl Kellner, Heinrich Klein sowie Franz Hartmann… …   Deutsch Wikipedia

  • Communitas Saturni — Fraternitas Saturni (lat. „Bruderschaft des Saturn“), am Karsamstag 1928 von Eugen Grosche (* 11. März 1888; † 5. Januar 1964) (Ordensname: Gregor A. Gregorius) und vier weiteren Meistern gegründet, ist nach dem Ordo Templi Orientis die… …   Deutsch Wikipedia

  • Ordo Saturni — Fraternitas Saturni (lat. „Bruderschaft des Saturn“), am Karsamstag 1928 von Eugen Grosche (* 11. März 1888; † 5. Januar 1964) (Ordensname: Gregor A. Gregorius) und vier weiteren Meistern gegründet, ist nach dem Ordo Templi Orientis die… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Amos Comenius — Johann Amos Comenius, manchmal auch Komenius, eigentlich tschechisch Jan Ámos Komenský (* 28. März 1592 in Südostmähren (?); † 15. November 1670 in Amsterdam) war ein Philosoph, Theologe und Pädagoge sowie Bischof de …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”