- Albin Grau
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Albin Grau (* 22. Dezember 1884 in Berlin; † 27. März 1971) war ein deutscher Filmarchitekt, Grafiker und Autor.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Albin Grau studierte an der Kunstakademie Dresden und diente während des Ersten Weltkrieges an der russischen Front. Wieder in Berlin, wurde er in die esoterischen Kreise der Berliner Gesellschaft eingeführt und Großmeister der Loge der Lichtsuchenden Brüder. Grau arbeitete als Werbeillustrator und Gestalter von Filmplakaten, u. a. für die Grete Ly-Filmproduktion und die Norddeutsche Lloyd.
Mit Hilfe des Kaufmanns Enrico Dieckmann gründete er 1921 die Prana-Film, für die er das Yin und Yang-Symbol als Logo wählte. Bereits ein Jahr zuvor, als Grau die Filmplakate für den Film Der Gang in die Nacht entwarf, hatte er Friedrich Wilhelm Murnau kennengelernt. Es gelang ihm, Murnau für sein Projekt eines Vampirfilms als Regisseur zu gewinnen. Grau selbst übernahm bei Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens die künstlerische Leitung und entwarf Dekorationen, Kostüme und zahlreiche Werbeillustrationen.
Als 1922 die Witwe Bram Stokers die Prana-Film verklagte, weil diese die Rechte an Stokers Roman Dracula, der als Grundlage für Nosferatu diente, nicht ordnungsgemäß erworben hatte, geriet die Firma in erhebliche finanzielle Schwierigkeiten und meldete schließlich Konkurs an. 1924 wurde die Vernichtung aller Negative und Kopien von Nosferatu gerichtlich angeordnet.
Bereits 1923 gründete Albin Grau, wieder zusammen mit Dieckmann, die Pan-Film GmbH; basierend auf einer Idee Graus, produzierte sie den Film Schatten. Grau selbst entwarf erneut die Dekorationen und Kostüme und betraute Arthur Robison mit der Regie, nachdem er Murnau aufgrund seines Exklusivvertrages mit dem Produzenten Erich Pommer nicht verpflichten konnte. Auch für die UFA arbeitete Grau als Ausstatter, so an Robisons Pietro, der Korsar und Lupu Picks Das Haus der Lüge. Ein weiterer Film mit dem Titel Ritter Blaubart, für welchen Grau bereits die Szenenbilder entworfen hatte, wurde jedoch nicht abgeschlossen.
Nachdem Grau einen Dokumentarfilm über den Deutschlandaufenthalt des englischen Magiers und Okkultisten Aleister Crowley im Jahr 1925 drehte, zog er sich aus dem Filmgeschäft zurück und widmete sich ausschließlich dem Bereich des Okkultismus. In den zwanziger Jahren war er als Meister Pacitius Leiter der Berliner Loge der Pansophischen Gesellschaft. Bis Anfang der dreißiger Jahre brachte er die Zeitschrift Saturn Gnosis heraus.
Grau wurde aufgrund seiner Logenmitgliedschaft von den Nationalsozialisten verfolgt, konnte aber zusammen mit seiner Tochter in die Schweiz flüchten. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte er nach Deutschland zurück und starb am 27. März 1971.
Bis zu seinem Tod lebte Grau im oberbayerischen Bayrischzell. Bilder des Kunsthandwerkers hängen heute unter anderem im dortigen Bürgermeisterzimmer und im Hotel Wendelstein.[1]
Einzelnachweise
- ↑ Auf den Spuren des Nosferatu-Produzenten, Münchner Merkur vom 19. August 2011
Filme
- Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens (1921) – Produktion, Bauten, Kostüme, Masken
- Schatten - Eine nächtliche Halluzination (1923) – Idee, Bauten, Kostüme
- Pietro der Korsar (1924) – Bauten, Kostüme
- Das Haus der Lüge (1925) – Bauten
- Die zwölfte Stunde - Eine Nacht des Grauens (1930; Tonfassung von Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens ) – Bauten, Kostüme, Masken
- Im Film Shadow of the Vampire aus dem Jahr 2000, in dem eine fiktive Geschichte zur Entstehung von Nosferatu erzählt wird, spielt Udo Kier die Figur des Albin Grau.
Literatur
- Loy Arnold, Michael Farin, Hans Schmid: Nosferatu. Eine Symphonie des Grauens. München 2000, ISBN 3-933510-42-2.
- Alexander Popiol, Raimund Schrader: Gregor A. Gregorius – Mystiker des dunklen Lichts. Esoterischer Verlag, Bürstadt 2007, ISBN 3-932928-40-7.
Weblinks
- Albin Grau in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
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