Papiermühle Breitenbrunn

Papiermühle Breitenbrunn

Die Papiermühle Breitenbrunn war ein gewerblicher Betrieb zur Herstellung von Papier in Breitenbrunn/Erzgeb..

Geschichte

Der Papiermacher Georg Kunzmann legte 1642 am Fuß des Dorfberges eine Papiermühle an, die vom heute "Großer Ortbach" genannten Dorfbach angetrieben wurde. Vermutlich war mit der Mühlengründung auch das Recht zum Sammeln von Lumpen im Amt Schwarzenberg verbunden.

Durch die Ereignisse des Dreißigjährigen Krieges kam der Betrieb der Papiermühle jedoch bald zum Erliegen. Sie wird 1651 als ganz eingegangen bezeichnet. Der aus Böhmen vertriebene Exulant und Papiermacher Hanns Ruscher kaufte von der Witwe des verstorbenen Kunzmann die Mühle ab und brachte sie wieder in Gang. Bereits 1653 wechselten die Besitzer erneut. Dem Papiermacher Hanns Lucas folgte Johann Konrad Körner. Letzterer klagte später, dass sich im Sommer der Betrieb der Mühle schwierig gestaltete, da dann der Dorfbach nur wenig Wasser führte. 1685 befand sich die Mühle im Besitz von Hans Georg Schmeltzer aus Michaelsberg. Dieser erhielt vom Kurfürsten Johann Georg von Sachsen das Privileg zum Lumpensammeln im Amt Schwarzenberg. Später wechselten die Mühlenbesitzer noch mehrfach.

Im 18. Jahrhundert erlangte die Papiermühle Breitenbrunn bleibende Bedeutung, da sie das Papier für die Notenblätter von Johann Sebastian Bach herstellte. Im 19. Jahrhundert kam der Mühlenbetrieb endgültig zum Erliegen. Die Papierherstellung wurde in das neu gegründete Antonsthal verlagert. Nachdem am 21. Januar 1893 die Mühle niedergebrannt war, zog in das als Wohnhaus wiederaufgebaute Gebäude zu DDR-Zeiten ein Jugendklub ein. Heute wird der Gebäudekomplex nur noch als Wohnhaus genutzt.

August Schumann erwähnte 1824 in seinem Lexikon von Sachsen holländisches, französisches, schweizerisches, englisches Linienpapier sowie gefärbtes Papier als berühmte Erzeugnisse der Papiermühle Breitenbrunn.

Literatur

  • Heiko Fiedler: Die Papiermühle in Breitenbrunn und deren Besitzer. Breitenbrunn, 2011.

Weblinks

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