- Pariser Meridian
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Der Meridian von Paris war ein vor der Internationalen Meridian-Konferenz verwendeter Nullmeridian und liegt 2° 20' 14.025" östlich des seither allgemein verwendeten Meridians von Greenwich. Der Meridian von Paris führt mitten durch das Pariser Observatorium.
Er wurde 1718 von Jacques Cassini festgelegt und 1806 von dem französischen Physiker François Arago präzise berechnet. Bis zur oben genannten Konferenz im Jahre 1884 bildete er einen wichtigen Nullmeridian (neben dem weit verbreiteten Ferro-Meridian u. a.) und wurde auf der Konferenz auch als Alternative zu dem letztendlich vereinbarten Meridian von Greenwich gehandelt.
Der Meridian wird durch mehrere historische Säulen gekennzeichnet.
Dibbets' künstlerische Hommage
Der niederländischen Konzeptkünstler Jan Dibbets markierte den alten Nullmeridian im Jahre 1995 durch diskret in Straßenpflaster, Bürgersteige, Höfe und verschiedene Gebäude eingelassene bronzene Plaketten, die Arago-Medaillons, eine Hommage an den Physiker und Menschenrechtler.
Wenn man aufmerksam durch den Louvre läuft, so findet man Dibbets' Arago-Medaillons auch am Boden einer Marmortreppe im Südflügel.
Von diesen ursprünglich 135 bisher wenig beachteten Plaketten sind einige seit der Veröffentlichung von Dan Browns Bestseller Sakrileg gestohlen worden. Der im Buch für Dibbets' Kunstwerk verwendete Begriff „Rosenlinie“ ist eine Erfindung Browns. Falsch ist auch dessen Darstellung, der Meridian durchquere die Glaspyramide des Louvre und auf der im Film DaVinci Code über der im Boden versenkten Pyramide u.a. deswegen kein "Arago" Schriftzug zu sehen.
Siehe auch
- Nullmeridian
- Ferro-Meridian
- Internationale Meridian-Konferenz
- Greenwich Mean Time
- St. Sulpice#Der Gnomon
48.8363888888892.3363888888889Koordinaten: 48° 50′ 11″ N, 2° 20′ 11″ O
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