- Altonaer Meridian
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53.5471944444449.9423333333333Koordinaten: 53° 32′ 50″ N, 9° 56′ 32″ O
Der Altonaer Meridian war die Basislinie für die Vermessung des Dänischen Gesamtstaates und Altona sowie für die topographische Aufnahme von Holstein, Hamburg und Lauenburg nach dem Triangulationsverfahren durch den Astronomen und Geodäten Heinrich Christian Schumacher im 19. Jahrhundert. Schumacher bestimmte diesen Wert für den Ort, an dem er seine Sternwarte eingerichtet hatte, auf " 0s 30’ 25’’ östlich von Paris".
Der Bezug auf Paris ergab sich daraus, dass bis zur internationalen Meridiankonferenz im Jahre 1884 der Pariser Meridian einer der damals bekannteren und geläufigen Bezugslinien war, ferner auch daraus, dass der heute verbindliche, auf den Ort Greenwich bezogene Nullmeridian noch nicht existierte.
Dem damaligen Brauch folgend, erfolgte die rechnerische Bestimmung mit Bezug auf die 24-Stunden-Rotation der Erde anhand der Zeitdifferenz zwischen den Durchläufen der Mittagshöhe der Sonne in Altona und in Paris.
Der von Schumacher ermittelte Wert von 0 s (Stunden), 30’ (Minuten) 25’’ (Sekunden) entspricht in der heute üblichen geografischen Längengrad-Angabe dem Wert von 7° 36’ 15’’ (bezogen auf Paris). Zählt man die Längendifferenz von Paris zum Greenwich-Meridian (2° 20' 14’’) hinzu, so ergibt sich für den von Schumacher gewählten Bezugsort der Wert von 9° 56’ 29’’ östlich von Greenwich. Die heutigen genaueren Messungen geben für den gleichen Ort den Wert von 9° 56’’ 37’’ östlicher Länge an.
Der Altonaer Meridian ist heute durch eine an der Haltestelle „Königstraße“ der Hamburger S-Bahn (Ausgang „Struenseestraße“) in den Boden eingelassene Bronzeschiene mit der Inschrift „Altonaer Meridian 0s 30’ 25“ östlich von Paris“ markiert. Eine senkrechte Fortsetzung verläuft an der Wand des Haltestellenbauwerkes, neben der sich noch eine Gedenktafel für Heinrich Christian Schumacher befindet. Die seinerzeit von Schumacher eingerichtete Altonaer Sternwarte befand sich an der südlich der erwähnten Haltestelle gelegenen Straße „Palmaille“. Am Hang zur Elbe, unterhalb dieses Ortes befindet/befand sich eine weitere Vermarkung.
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