- Participatio actuosa
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Participatio actuosa (lat.), tätige Teilnahme (oder wirksame Teilnahme), ist eines der Grundprinzipien der katholischen liturgischen Bewegung des 20. Jahrhunderts und der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils. Die Wendung (italienisch „partecipazione attiva“) geht auf Papst Pius X. (1903) zurück.
War die Heilige Messe jahrhundertelang vorwiegend als Opferhandlung des Priesters verstanden worden, der das Volk andächtig beiwohnen sollte, wurde die Eucharistie nun stärker als gemeinsame Feier des versammelten Gottesvolks begriffen, bei der jeder die ihm zukommende Aufgabe übernehmen soll: Bischof, Priester, Diakon, Messdiener, Lektoren, Vorsänger, Organist und auch die Gesamtheit der anwesenden Gläubigen.
Diese sollen durch die vorgesehenen Antworten und Akklamationen, durch Körperhaltung (Niederknien, Stehen. Sitzen) und Gebärden (Kreuzzeichen, Friedensgruß), durch das gemeinsame Gebet und Gesang sowie besonders durch die innere Teilnahme ihre durch Taufe und Firmung geschenkte Teilhabe am Priestertum Christi zum Ausdruck bringen. Zu jedem Priestertum gehört das Opfer (sacerdotem oportet offerre). Während der Priester in persona Christi das Opfer Christi darbringt, soll sich der Gläubige kraft seines allgemeinen Priestertums in seinem Lebensopfer mit dem Opfer Christi verbinden, um fruchtbar und wirksam (lat. actuosa) am heiligen Messopfer teilzunehmen.
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