- Paschen-Back-Effekt
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Der Paschen-Back-Effekt beschreibt die Entkopplung von Spin- und Bahndrehimpulsen beim Anlegen eines starken magnetischen Feldes. Ein Spektrum mit anomalem Zeeman-Effekt (für Atome, die einen Gesamtspin S aufweisen) geht somit in die Form eines Spektrums mit normalem Zeeman-Effekt über.
In schwachen magnetischen Feldern werden aufgrund der Spin-Bahn-Kopplung zunächst die Spindrehimpulse
zu einem Gesamtspin
addiert und die Bahndrehimpulse
zu einem Gesamtbahndrehimpuls
. Der Gesamtspin
und der Gesamtbahndrehimpuls
koppeln dann zu einem Gesamtdrehimpuls
mit
=
+
. Dieser Gesamtdrehimpuls
präzediert um die Achse des angelegten Feldes. Die Auswahlregel
bestimmt dann die Form des Spektrums des anomalen Zeeman-Effekts.
Bei starken Magnetfeldern (B > 1 T) ist die Kopplung der magnetischen Momente an das angelegte Feld stärker als die Spin-Bahn-Kopplung, so dass der Gesamtspin
und der Gesamtbahndrehimpuls
nicht mehr zu
koppeln, sondern unabhängig voneinander um die Achse des angelegten Magnetfeldes präzedieren.
1921 beobachteten Friedrich Paschen (1865–1947) und Ernst Back (1881–1959), dass der anomale Zeeman-Effekt (für Systeme mit einem Gesamtspin S > 0) in den normalen Zeeman-Effekt (für Atome mit Gesamtspin S = 0) übergeht. Dies kann als Entkopplung von
und
verstanden werden, da der Einfluss des Gesamtspins bei fehlender Spin-Bahn-Kopplung verschwindet.
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