Pasqualati-Haus

Pasqualati-Haus
Pasqualati-Haus auf der Mölker Bastei in Wien

Das Pasqualati-Haus befindet sich im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt an der Ecke Mölker Bastei 8/Schreyvogelgasse 16 in exponierter Lage auf der Rampe der ehemaligen Wiener Stadtbefestigung. In der ehemaligen Wohnung Ludwig van Beethovens befindet sich heute ein Museum.

Wappen Pasqualatis an der Hausecke

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Haus wurde 1791–1798 von Peter Mollner für den Leibarzt Maria Theresias Johann Baptist Freiherr von Pasqualati und Osterburg errichtet, indem zwei kleinere Wohnhäuser zu dem stattlichen Zinshaus vereinigt und umgebaut wurden. In einem der früheren Gebäude befand sich eine Werkstatt für Steinbildhauer, im anderen wohnten Leander Graf Anguissola, kaiserlicher Oberingenieur, und Johann Jakob Marinoni, ein Hofmathematiker, die beide gemeinsam einen Plan von Wien herausgegeben haben. Außerdem waren sie die ersten Lehrer an der 1718 gegründeten Militär-Ingenieur-Akademie, für die sie in dem Haus Vorlesungen abhielten. Im gegenwärtigen Gebäude wohnte Ludwig van Beethoven mehrmals zwischen 1804 und 1815. Einige seiner bedeutendsten Werke entstanden hier, wie die 4., 5., 7. und 8. Symphonie, die Oper Fidelio, oder das Klavierwerk Für Elise. Bettina Brentano besuchte Beethoven hier während seines zweiten Aufenthaltes und beschrieb das Treffen in ihrem Buch Goethes Briefwechsel mit einem Kinde. Seit 1991 wird im Haus die musikwissenschaftliche Schriftenreihe Vom Pasqualatihaus herausgegeben. Seit 1947 befand sich das Adalbert-Stifter-Museum in drei Räumen des Pasqualatihauses.

Baubeschreibung

Das Gebäude ist ein blockhaftes Eckhaus im klassizistischen Stil. An der Ecke befindet sich eine Wappenkartusche Pasqualatis. Das Rechteckportal mit Bauinschrift führt in eine Einfahrt und einen Innenhof mit Schmiedeeisenlaterne und Brunnen. Im Stiegenhaus mit Wendeltreppe aus Kaisersteinbrucher Stein befinden sich noch originale Geländer und Gittertüren aus Schmiedeeisen. Auch Dachstuhl und Kellergewölbe sind original aus der Entstehungszeit erhalten. Im Keller befinden sich Reste der Basteianlage. Eine Gedenktafel erinnert an Ludwig van Beethoven.

Beethoven-Gedenkstätte

Hauseingang

In einer Wohnung im 4. Stock befindet sich eine 1997 von Elsa Prochazka gestaltete Gedenkstätte, in der das Porträt Beethovens von Willibrod Joseph Mähler aus dem Jahr 1804/05 und das Porträt Andreas Graf Rasumofskys von Johann Baptist Lampi dem Älteren aus dem Jahr 1814 zu sehen ist. Einige Gegenstände aus dem Besitz Beethovens, mehrere Faksimiles und Abbildungen aus Leben und Schaffen des Komponisten, sowie zwei Hörstationen mit der Musik Beethovens ergänzen das Angebot. Die eigentliche Wohnung Beethovens befindet sich gegenüber, kann aber, da sie vermietet ist, nicht gezeigt werden. Die Gedenkstätte gehört zum Wien Museum. Bauherr des barocken Gebäudes war Johann Baptist Freiherr von Pasqualati, in seiner heutigen Form besteht es seit 1791. Pasqualati war Gönner von Ludwig van Beethoven, den er in seinem Haus acht Jahre lang (1804 bis 1808 und 1810 bis 1814) leben ließ.

Weblinks

 Commons: Pasqualati-Haus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
48.21233055555616.362027777778

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Mölker Bastei — Straße in Wien Innere Stadt …   Deutsch Wikipedia

  • Basteien Wiens — Die Wiener Stadtmauern waren Bauwerke, die ab den Zeiten des Kelten bzw. Römerlagers Vindobona der Befestigung der Stadt Wien dienten. Sie wurden im Laufe der Jahrhunderte immer wieder erweitert und modernisiert, aber in den Jahren 1861–1864… …   Deutsch Wikipedia

  • Kärntnertor-Bastei — Die Wiener Stadtmauern waren Bauwerke, die ab den Zeiten des Kelten bzw. Römerlagers Vindobona der Befestigung der Stadt Wien dienten. Sie wurden im Laufe der Jahrhunderte immer wieder erweitert und modernisiert, aber in den Jahren 1861–1864… …   Deutsch Wikipedia

  • Wiener Stadtmauer — Die Wiener Stadtmauern waren Bauwerke, die ab den Zeiten des Kelten bzw. Römerlagers Vindobona der Befestigung der Stadt Wien dienten. Sie wurden im Laufe der Jahrhunderte immer wieder erweitert und modernisiert, aber in den Jahren 1861–1864… …   Deutsch Wikipedia

  • Historisches Museum der Stadt Wien — Das Wien Museum ist eine die Museen der Stadt Wien umfassende Museumsgruppe. Neben dem Haupthaus am Karlsplatz und der Hermesvilla existieren zahlreiche Außenstellen in Form von Spezialmuseen, Musikerwohnungen und Ausgrabungsstätten. Die ständige …   Deutsch Wikipedia

  • Schreyvogelgasse — Straße in Wien Innere Stadt …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Barock-Bauwerken in Österreich — Die Liste der Barock Bauwerke in Österreich soll einen möglichst vollständigen Überblick über die bedeutendsten bzw. interessantesten Bauwerke des Barock und des Rokoko in Österreich geben. Die Liste ist nach Bundesländern geordnet. Genannt… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Komponisten-Museen — Die folgende Liste gibt einen Überblick zu den Musikmuseen in aller Welt, geordnet nach Ländern und Regionen. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Inhaltsverzeichnis 1 Belgien 2 Brasilien 3 China 4 Deutschland 5 Finnland …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Musikmuseen — Die folgende Liste gibt einen Überblick zu den Musikmuseen in aller Welt, geordnet nach Ländern und Regionen. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Inhaltsverzeichnis 1 Belgien 2 Brasilien 3 China 4 Deutschland 5 Finnland …   Deutsch Wikipedia

  • Liste internationaler Musikmuseen — Die folgende Liste gibt einen Überblick zu den Musikmuseen in aller Welt, geordnet nach Ländern und Regionen. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Inhaltsverzeichnis 1 Belgien 2 Brasilien 3 China 4 Deutschland 5 Finnland …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”