- Passionskirche (Berlin)
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Die Passionskirche ist eine evangelische Kirche aus dem frühen 20. Jahrhundert im Ortsteil Kreuzberg des Berliner Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg und befindet sich am Marheinekeplatz unweit der Bergmannstraße. Seit dem Jahr 2000 bildet sie eine einheitliche Großgemeinde mit der Heilig-Kreuz-Kirche. Sie wird neben Gottesdiensten auch für Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen genutzt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte der Passionskirche
Die Passionskirche wurde 1905–1908 als dritte Kirche der Heilig-Kreuz-Gemeinde in der Tempelhofer Vorstadt nach Plänen des Baurates Theodor Astfalck im neuromanischen Stil aus Backsteinen im Klosterformat erbaut. Sie hat einen quadratischen Grundriss mit einem Turm in der Mitte. Zusammen mit den vier Türmen, die in die Ecken des quadratischen Grundrisses eingestellt sind, erhält die Grundfläche die Form eines griechischen Kreuzes, der Gesamtbau wirkt burgähnlich. Zentral unter der Decke hängt eine großer kreisförmiger Kronleuchter mit farbigem Glas im Jugendstil – eine Spende der Firma Siemens.
Obwohl die Kirche 1944 beschädigt wurde, blieb fast die gesamte Originalausstattung erhalten. 1951–1953 konnten die Kriegsschäden beseitigt und die Kirche mit bescheidenen Mitteln wieder hergerichtet werden, ab 1957 wurden die Arbeiten fortgesetzt. In dieser Zeit erhielt die Passionskirche eine Orgel des Orgelbaumeisters Karl Ludwig Schuke. 1967 konnten die drei großen Fenster mit Glasmalereien zu den Themen Gethsemane, Kreuzigung und Kreuzabnahme ausgestaltet werden.
Für die Innovationen zur Bewahrung des Baudenkmals erhielt die Gemeinde 1989 die Ferdinand-von-Quast-Medaille. Mit den umfassenden Sanierungsarbeiten ab 1992 wurde die Kirche behindertengerecht ausgebaut, eine Fußbodenheizung unter den neuen Terrakottafliesen sorgt für eine ganzjährige Nutzung der Räumlichkeiten, Licht- und Tontechnik wurde installiert; die Wände, Deckengewölbe und die Fenster erhielten einen Schallschutz. Turmdächer deckte man mit farbig glasierten Ziegeln, die nach historischen Vorbildern gefertigt wurden.
Nutzung
Als in den die Kirche umgebenden Wohngebieten durchgreifende Sanierungsmaßnahmen stattfanden und daraufhin Hausbesetzungen erfolgten, setzten sich der Pfarrer und der Gemeindekirchenrat in diesem sozialen Bereich ein und bemühten sich um friedliche Lösungen. Das war der Beginn eines erweiterten sozialen und kulturellen Engagements.
Neben Gottesdiensten finden auch Lesungen, Vorträge, Ausstellungen (z. B. von Osama Said), Diskussionsveranstaltungen, Tagungen sowie Konzerte verschiedener Musikrichtungen (Volksmusik, Rock, Jazz, Klassik, usw.) statt. Bekannte Künstler, die hier auftraten, waren u. a. Subway To Sally und Loop Dundee (Didgeridoo). Auch das Live-Album Psychometry von Anne Clark wurde hier aufgenommen. Die Kirche kann als Veranstaltungsort gemietet werden. Der gesamte Kirchenraum bietet rund 720 Personen Platz.
Literatur
Anlässlich des 100. Jahrestages der Kirchweihe wurde vom Gemeindekirchenrat 2008 die Festschrift Von der Staatskirche zur Kiezkirche: 100 Jahre Passionsgemeinde in Berlin-Kreuzberg herausgegeben.
Weblinks
Commons: Passionskirche (Berlin) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Webseite der Kirchengemeinde Heilig Kreuz-Passion
- Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste
- Akanthus Kulturmanagement
52.48942113.397277Koordinaten: 52° 29′ 22″ N, 13° 23′ 50″ OKategorien:- Berlin-Kreuzberg
- Neuromanisches Kirchengebäude in Berlin
- Kirchengebäude der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
- Baudenkmal (Berlin)
- Passionskirche
- Kulturzentrum
- Erbaut in den 1900er Jahren
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