Bergmannstraße

Bergmannstraße
Bergmannstraße (östlicher Teil)

Die Bergmannstraße im Berliner Ortsteil Kreuzberg verläuft vom Südstern bis zum Mehringdamm. Sie wurde am 20. April 1837 nach der Großgrundbesitzerin Marie Luise Bergmann, geborene Neumann (1774–1854), benannt, der die Ländereien in dieser Gegend gehörten. Bis zur Umbenennung der Straße, die die Familie Bergmann im 19. Jahrhundert ausbauen ließ, hieß sie Weinbergsweg. Seit 1809 war das ganze Gebiet südlich der Bergmannstraße, etwa von der Friesenstraße bis zur früheren Bockbrauerei, im Besitz der Familie Bergmann. Als öffentliche Straße wird sie seit 1861 ausgewiesen. Anfangs findet man auch die Schreibweise Bergemannstraße.

Die Bergmannstraße ist heute eine beliebte Flaniermeile mit zahlreichen Cafés, Restaurants und kleinen Läden, die dem sie umgebenden dichtbesiedelten Quartier den Namen Bergmannkiez gibt. Auf halber Länge, am Ende der Zossener Straße, liegt die Marheinekehalle als eine der letzten Markthallen in Berlin am gleichnamigen Platz. Der Platz erhielt seinen Namen nach dem protestantischen Theologen Philipp Konrad Marheineke. Im Zweiten Weltkrieg erlitten die Gründerzeithäuser rund um die Bergmannstraße nur geringfügige Schäden. Die Marheinekehalle dagegen brannte total aus. Sie wurde nach dem Krieg neu aufgebaut und im Jahr 2007 komplett saniert.

Bergmannstraßenfest
Feinkostladen in der Bergmannstraße

Seit 1994 findet in der westlichen Hälfte der Bergmannstraße alljährlich im Juni das Straßenfest „Kreuzberg jazzt!“ statt. Dies ist mit über 300.000 Besuchern, drei Musik-Bühnen mit über 50 Bands, einer Theaterbühne mit Kiez-Modenschau und der gleichzeitigen Veranstaltung „Kreuzberg kocht!“ am Chamissoplatz, bei der Kreuzberger Spitzenköche kulinarische Proben anbieten, eines der bedeutendsten Feste des Bezirks und eines der größten Jazzereignisse Berlins.

Eine Nebenstraße der Bergmannstraße, die Schenkendorfstraße, war 1975 Schauplatz einer spektakulären Entführung. Der Berliner CDU-Politiker Peter Lorenz wurde sechs Tage lang in einem fensterlosen Kellerverschlag unter einem Secondhandladen in Haus Nummer 7 gefangen gehalten. Dieser Ort war nur wenige Meter entfernt vom Bezirksbüro seiner Partei.

Seit dem 20. September 2008 ist der östliche Teil der Bergmannstraße zwischen Südstern und Marheinekeplatz als Fahrradstraße ausgewiesen. Auf dem westlichen Teil der Bergmannstraße zwischen Zossener Straße und Mehringdamm soll laut dem 2011 beschlossenen Fußverkehrsstrategie des Berliner Senats erstmals eine Begegnungszone (Shared Space) erprobt werden.

Siehe auch

Weblinks

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