Paul-Natorp-Oberschule

Paul-Natorp-Oberschule
Paul-Natorp-Oberschule
Paul-Natorp-Oberschule in Friedenau.JPG
Schulform Gymnasium (ab 7. Klasse)
Gründung 1907
Ort Berlin-Friedenau
Land Berlin
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 28′ 9″ N, 13° 19′ 27″ O52.46916666666713.324166666667Koordinaten: 52° 28′ 9″ N, 13° 19′ 27″ O
Schüler ca. 650
Lehrer ca. 60
Leitung Ulrich Wüsthof
Website www.paul-natorp-oberschule.de

Die Paul-Natorp-Oberschule ist ein Gymnasium im Berliner Ortsteil Friedenau. Der Namenspatron der Schule ist Paul Natorp, ein Sozialphilosoph und Mitbegründer der Marburger Schule des Neukantianismus. Die Schule wurde im April 2007 einhundert Jahre alt und wird seit mehreren Jahren denkmalgerecht saniert. Die große Jahrhundertfeier wurde deshalb auf den Sommer 2009 verlegt.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Schule liegt inmitten Friedenaus in der Goßlerstraße, einer ruhigen Seitenstraße, die am Friedrich-Wilhelm-Platz beginnt. Sie ist relativ gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.

Geschichte der Schule

Die Schule wurde am 9. April 1907 als höhere Mädchenschule unter dem Namen Königin-Luise-Mädchen-Lyzeum (benannt nach Luise von Mecklenburg-Strelitz) mit drei Vorschul- und zwei Töchterschulklassen gegründet. Sie löste die von Melida und Henriette Roenneberg (Schwestern des Friedenauer Gemeindevorstehers Georg Roenneberg) betriebene Höhere Töchterschule in der Moselstraße ab. Durch kaiserliche Kabinettsorder vom 7. April 1911 wurde der Schule folgender „Allerhöchster Erlass“ mitgeteilt:

„Seine Majestät der Kaiser und König haben in Gnaden zu genehmigen geruht, daß die in der Entwicklung begriffene öffentliche höhere Mädchenschule in Friedenau den Namen Ihrer Majestät der hochseligen Königin Luise in der Bezeichnung Königin-Luise-Schule führe.“

Achilleion, den 7. April 1911

Architektur

Die Paul-Natorp-Oberschule befindet sich zusammen mit der Stechlinsee-Grundschule auf dem gemeinsamen Grundstück Goßlerstraße 13–15 – Rheingaustraße 7 – Schwalbacher Straße 11–13. Sie wurden nicht gleichzeitig errichtet und stammen von verschiedenen Architekten: Johannes Duntz und Hans Altmann. Duntz war nach dem Tod des Gemeindearchitekten Max Nagel 1904 bis zur Berufung von Altmann 1906 der kommissarische Stellvertreter des Gemeindearchitekten.

Der unkonventionelle Schulbau hat er als „Hallenschule“ auf T-förmigem Grundriss mit einer breiten Front zur Goßlerstraße und um eine sich in die Tiefe des Grundstücks erstreckende, zentrale Aula mit den flankierenden Klassenräumen entwickelt. Das kompakte Schulgebäude wird durch einen Portalvorbau und ein Vestibül erschlossen, das sich zur Aula hin öffnet. Die zweigeschossige Aula ist vertieft angelegt, wird durch ein Glasoberlicht belichtet und auf drei Seiten in zwei Geschossen von galerieartigen Fluren umzogen. An der vierten Seite ist die Bühne angeordnet. Die Klassen liegen außen an den Fluren, nach innen kann man in die hallenartige Aula hinabschauen.

Der Straßentrakt und der westliche Klassentrakt sind viergeschossig, der östliche Klassentrakt dagegen ist nur zweigeschossig, sodass der Lichteinfall durch das Glasdach über der Aula gesichert ist. Die Aula selbst ist bei den Instandsetzungsarbeiten um 1985 in ihrer Gestaltung stark vereinfacht worden. Die Straßenfront wird durch zwei hohe Quergiebel beiderseits der Mittelachse mit reicher Gliederung durch Fialen sowie durch einen eingeschossigen Eingangsvorbau mit Altan im ersten Obergeschoss malerisch gegliedert.

Die Fassade ist verputzt, die schmückenden Architekturglieder – Fenstergewände, Vorbau, Fialen und Konsolen – sind aus Naturstein gearbeitet. Auch die Seitenfassaden sind aufwendig gestaltet: Ihr Knick bei der Umschließung des Bühnenbaus der Aula wird durch einen Rundturm mit spitzem Kegeldach vermittelt. Das Ende der viergeschossigen Klassentrakte wird durch hohe Querhäuser und -giebel betont. Das ungewöhnliche Schulgebäude zeichnet sich auch durch eine reich gegliederte Dachlandschaft aus.

Weblinks


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