Paul Frangenheim

Paul Frangenheim

Paul Frangenheim (* 4. Juli 1876 in Bochum; † 28. Oktober 1930 in Köln) war ein deutscher Chirurg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Frangenheim studierte an den Universitäten Bonn und Berlin Medizin. 1903 wurde er unter Ernst von Bergmann mit einer Arbeit promoviert.[1] Er wechselte an die Albertus-Universität Königsberg, wo er unter Erich Lexer 1908 im Fachgebiet Chirurgie habilitiert wurde. 1911 folgte er Lexers Nachfolger Erwin Payr nach Leipzig. 1913 ging Frangenheim nach Köln, wo er 1919 zum ordentlichen Professor berufen und als Nachfolger von Otto Tilmann zum Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik im Städtischen Augusta-Hospital ernannt wurde. Er leitete die Klinik bis 1930, als er im Alter von nur 54 Jahren an den Folgen einer Infektion starb. Sein zweiter Sohn, Hans Frangenheim, wurde später zu einem bedeutenden deutschen Gynäkologen.[2]

Wirken

Wissenschaftlich befasste sich Frangenheim besonders mit Erkrankungen des Skeletts, aber auch urologischen Fragestellungen, wie dem Kryptorchismus (Leistenhoden) und veröffentlichte eine spezielle Technik der Nephropexie zur Behandlung der Wanderniere. Die Goebell-Stoeckel-Frangenheim Operation zur Behandlung der weiblichen Harninkontinenz wurde nach ihm, dem Chirurgen Rudolf Goebell und dem Gynäkologen Walter Stoeckel benannt.[3] Damit setzte er die urologisch-chirurgische Tradition von Bernhard Bardenheuer fort, der in Köln am 13. Januar 1887 die erste totale Zystektomie durchgeführt hatte.[4]

Schriften (Auswahl)

  • Frangenheim P: Über stieltorquierte Ovarialtumoren., Dissertation, Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin, 1903
  • Frangenheim P: Die angeborenen Systemerkrankungen des Skeletts. Erg Chir Orth 4 (1912), 90-182
  • Frangenheim P: Die Krankheiten des Knochensystems im Kindesalter. Neue Dtsch Chir, Band 10, Enke Verlag, Stuttgart, 1913
  • Frangenheim P: Ostitis deformans Paget und Ostitis fibrosa Recklinghausen. Erg Chir Orth 14 (1921), 1-57
  • Dietrich A, Frangenheim P: Die Erkrankungen der Brustdrüse. Enke Verlag, Stuttgart, 1926
  • Frangenheim P, Heller E, Riese H, Wehner E: Die Chirurgie. Band 6, Teil 1 in: Kirschner M, Nordmann O: Die Chirurgie: Eine zusammenfassende Darstellung der allgemeinen und der speziellen Chirurgie. Verlag Urban und Schwarzenberg, Berlin, 1927
  • Frangenheim P, v Eiselsberg A: Handbuch der praktischen Chirurgie. Band 2 Chirurgie des Halses und der Brust in: Garre C, Küttner H, Lexer E: Handbuch der praktischen Chirurgie. Enke Verlag, Stuttgart, 1930

Literatur

  • Payr E: Professor Paul Frangenheim †. Münch med Wochenschr 77 (1930), 2114-5

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Frangenheim P: Über stieltorquierte Ovarialtumoren., Dissertation, Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin, 1903
  2. Kleinschmidt O: Paul Frangenheim. Journal of Molecular Medicine 9 (1930), 2455, doi:10.1007/BF01737357
  3. Who named it?
  4. Zur Entwicklung der Urologie in Köln und im Rheinland

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