Paul Schneevogel

Paul Schneevogel

Paulus Niavis (* um 1460 in Eger (Böhmen); † nach 1514 in Bautzen; eigentlich: Paul Schneevogel, auch zitiert: Paul Niavis) war ein deutscher Humanist, Pädagoge und Schriftsteller. Sein Pseudonym Niavis ist die latinisierte Form seines richtigen Namens.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Geboren in Eger, verbrachte er seine Schulzeit (zumindest teilweise) in Plauen, Vogtland. Er studierte ab 1475 in Ingolstadt und ab 1479 in Leipzig, wo er 1481 den Magistergrad erwarb.

Später arbeitete er als Schulmeister in Halle (Saale) und Chemnitz. Im Jahre 1490 wurde er Stadtschreiber in Zittau, und 1497 ging er nach Bautzen. Dort wurde er 1514 zum letzten Mal in Dokumenten erwähnt; sein Todesdatum ist nicht überliefert.

Wirken

Als Pädagoge reformierte Niavis den Lateinunterricht an der Chemnitzer Lateinschule. Mit seinem um 1489 erstmals erschienenen Lehrwerk Dialogus parvulis scholaribus ad latinum idioma perutilissimus bekämpfte er das bis dahin übliche sture Auswendiglernen grammatischer Regeln und realitätsferner Texte, indem er Themen aus dem Schüleralltag, in Dialogform aufbereitet, zur Grundlage seines Unterrichts machte.

Darüber hinaus schrieb er Erzählungen in lateinischer Sprache. Von besonderer Bedeutung ist Iudicium Iovis (ca. 1495 erschienen), das als erstes literarisches Werk den Bergbau im Erzgebirge thematisierte.

Werke (Auswahl)

  • Colores rhetoricae disciplinae
  • Dialogus parvulis scholaribus ad latinum idioma perutilissimus
  • Elegantiae latinitatis
  • Epistolae breves
  • Epistolae mediocres
  • Epistolae longiores
  • Iudicium Iovis in valle amoenitatis habitum
  • Thesaurus eloquentiae

Literatur

  • Paulus Niavis : Iudicium Iovis oder Das Gericht der Götter über den Bergbau : ein literarisches Dokument aus der Frühzeit des deutschen Bergbaus / Übers. u. bearb. von Paul Krenkel. Akademie-Verlag Berlin, 1953. Freiberger Forschungshefte, D 3
  • A. Bömer: Paulus Niavis. Ein Vorkämpfer des deutschen Humanismus. In: Neues Archiv für Sächsische Geschichte und Altertumskunde. 19/1898, S. 51-94

Weblinks


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