Pelagius von Albano

Pelagius von Albano

Pelagius von Albano (auch Paio Galvão, Pelagio Galvani, Pelagius von St. Lucia, Pelagius Albanensis) (* um 1165; † 30. Januar 1230[1] in Monte Cassino) war ein spanischer[2] Benediktiner[3], Kardinal und Kirchenrechtler. Er war päpstlicher Legat des Fünften Kreuzzugs.

Pelagius studierte in Paris Theologie. Unter Papst Innozenz III. wurde Pelagius 1206 oder 1207[4] Kardinal und 1213[5] Bischof von Albano. Er war Kardinaldekan seit 1227. 1213 reiste er als Gesandter des Papstes nach Konstantinopel. Nachdem ihn Papst Honorius III. als Führer des Fünften Kreuzzugs eingesetzt hatte, stieß er im August 1218 zu den Kreuzfahrern, die gerade die ägyptische Stadt Damiette belagerten. Dort traf er die folgenschwere Entscheidung das Friedensangebot al-Kamils abzulehnen.

Al-Kamil hatte 30 Jahre Waffenstillstand und die Rückgabe Jerusalems angeboten, einschließlich aller Gebiete des Königreiches Jerusalem, außer Kerak in Transjordanien und Montreal im Hügelland Idumäas. Außerdem die Rückgabe des wahren Kreuzes, welches Saladin bei Hattin erbeutet hatte, sowie die Freilassung aller Kriegsgefangenen, die in den Reichen Kairo und Damaskus lebend aufzufinden seien. Zudem bot er an, den Wiederaufbau der Stadtmauer Jerusalems zu bezahlen.

Pelagius lehnte es aber grundsätzlich ab, mit Sarazenen zu verhandeln. Später sollte selbst Papst Honorius ihm für diese Entscheidung schwere Vorwürfe machen.

Oliver von Paderborn, Sekretär des Pelagius während des Kreuzzugs, liefert einen Augenzeugenbericht über die Geschehnisse.

Einzelnachweise

  1. Nach Pius Bonifatius Gams, Series episcoporum Ecclesiae catholicae, S. XXII, ist er erst im Jahre 1240 gestorben, was jedoch unmöglich ist, weil er am 26. Januar 1230 zum letzten Mal eine päpstliche Bulle unterschrieben hat und am 23. Juli 1230 als bone memorie bezeichnet gewesen ist (Maleczek, S. 169, Donovan, S. 115)
  2. Nach Maleczek, S. 166, ist seine spanische Abstammung (aus Leon) durch zahlreiche zeitgenössische Quellen gesichert.
  3. Nach Maleczek, S. 166 ist seine Zugehörigkeit zum Benediktinerordens jedoch nicht zu belegen und geht wahrscheinlich nur auf seinen Tod im Kloster bei Monte Cassino zurück.
  4. Zuerst ist er am 4. Mai 1207 als Kardinal nachzuweisen (Maleczek, S. 166)
  5. Zum Datum vgl. Maleczek, S. 63, 167

Weblinks

Literatur

  • Jessalynn Lea Bird: Crusade and Conversion after the Fourth Lateran Council (1215): Oliver of Paderborn's and James of Vitry's Missions to Muslims Reconsidered. 2004.
  • Joseph P. Donovan: Pelagius and the Fifth Crusade. 1950.
  • Barbara Watterson: The Egyptians. Blackwell Publishing, 1998.
  • Werner Maleczek: Papst und Kardinalskolleg von 1191 bis 1216. Wien 1984, S. 166-169.

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