- Pendo Verlag
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Der Pendo Verlag entstand 1971 in Zürich; 1998 übernahm Ernst Reinhard Piper den Verlag, bevor er 2001 an den Eichborn Verlag überging. Seit Oktober 2004 befand sich der Verlag im Besitz von Christian Strasser, der zuletzt die Verlagsgruppe Ullstein Heyne List - heute zerschlagen in Ullstein Verlag bzw. Heyne Verlag u. a. - aufbaute und leitete. Im November 2006 wurde Doris Janhsen[1], zuvor Leiterin der Verlage List und Claassen sowie des Droemer Verlags, geschäftsführende Gesellschafterin und Mitverlegerin. Zum 1. Juli 2008 wurde der Verlag vom Piper Verlag übernommen.[2]
Inhaltsverzeichnis
Der Verleger Christian Strasser
Christian Strasser[3] (*1945) machte eine Buchhändlerlehre in Hamburg. Ab 1968 war er Werbeleiter bei Hugendubel in München. 1970 gründete er die Buchwerbung der Neun Christian Strasser KG, die erste buchhändlerische Werbegemeinschaft. Von 1973 bis 1985 arbeitete er bei Time-Life, heute Time Warner mit Stationen in Amsterdam, Washington, London und München, zuletzt mit Verantwortung für das weltweite Buchgeschäft von Time Life. 1985 wurde er geschäftsführender Gesellschafter des Gräfe und Unzer Verlages. 1990 begann er mit dem Aufbau des Verlagshauses Goethestraße mit den Verlagen List, Südwest, Bucher, Ansata u.a., das 1997 mit der Econ Verlagsgruppe zur Econ und List Verlagsgesellschaft fusionierte. 1998 wurde die Gruppe an den Axel Springer Verlag verkauft und nach einigen Fusion zur Ullstein Heyne List Verlagsgruppe. Nach Verkauf dieser Gruppe wiederum erwarb Christian Strasser im Herbst 2004 den Pendo Verlag und war seitdem unabhängiger Verleger. 2008 kaufte Piper den Pendo Verlag zurück.
Verlagsgeschichte
Der Pendo Verlag wurde 1971 von der Reporterin Gladys Weigner und dem Fotografen Bernhard Moosbrugger in Zürich gegründet, um ein unabhängiges Forum für kulturelle Verständigung zu schaffen, was den beiden auch in ihrer journalistischen Arbeit ein Anliegen war. Schon das erste Buch des brasilianischen Erzbischofs Dom Hélder Câmara, „Die Stimme der stummen Welt“, war ein großer Erfolg und zugleich programmatisch für den Verlagsnamen – das Wort ‚Pendo’ stammt aus dem Swahili und bedeutet Liebe und Verständigung. Unter der Ägide von Ernst Piper, der den Verlag 1998 übernahm, bevor er 2001 an den Eichborn Verlag überging, erschienen erfolgreiche Bücher wie das von Michael Schophaus „Im Himmel warten Bäume auf dich“.
Programm
Das Programm des Pendo Verlags steht traditionell auf drei Säulen: Belletristik, allgemeines Sachbuch und Lebenswissen. Im Frühjahr 2007 kam mit „Pendo 50+“ ein neues Segment hinzu, das sich vor allem an die Generation der sogenannten Babyboomer oder Best-Agers wendet, im Oktober 2007 startete mit „little Pendo“ ein Geschenkbuchverlag für Bücher, die sich dem Verlust von Werten entgegen stellen und die Welt verändern wollen.
Zeitgeschehen
Größere öffentliche Aufmerksamkeit und Diskussionen wurden im Herbst 2006 dem Buch „Das Eva-Prinzip“ von Eva Herman zuteil. Bei Erscheinen ihres weiteren Buches „Das Prinzip Arche Noah“ im Herbst 2007 kam es am 9. Oktober zu einem Eklat als die Pendo-Autorin aus der Talkshow von Johannes B. Kerner (ZDF) gebeten wurde. Strasser war „entsetzt und schockiert über die Sendung, nicht über den Auftritt von Eva Herman“ und bezeichnete die Sendung als „Mega-Gau“[4].
Einzelnachweise
- ↑ Der magische Moment im Leben in FAZ 20. Juli 2005
- ↑ Verlagsgeschichte des Piper-Verlages
- ↑ Runde Geburtstage in BuchMarkt 30. August 2005
- ↑ Verleger Strasser nennt Kerners Sendung mit Eva Herman „Mega-Gau“. In: Die Berliner Literaturkritik, 12. Oktober 2007.
Weblinks
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