- Pennsylvania-Dutch
-
Pennsylvania Dutch ist die Bezeichnung für eine Gruppe von deutschsprachigen Einwanderern, die sich seit dem 17. Jahrhundert im US-amerikanischen Bundesstaat Pennsylvania angesiedelt haben und die ursprünglich mehrheitlich aus der Pfalz kamen. Es handelte sich um Protestanten wie z. B. Mennoniten, Amische und Mitglieder der Herrnhuter Brüdergemeine. Die von ihnen besiedelte Region wird in Amerika auch als Pennsylvania Dutch Country bezeichnet. Zu dem zunächst besiedelten Kerngebiet gehören die Städte Allentown, Hershey, Lancaster, Reading und York. Die Sprache dieser Gruppe von Deutschamerikanern, die teilweise noch heute gesprochen wird, heißt Pennsylvania Deitsch, offiziell Pennsylvania German.
Etymologie
Es gibt verschiedene Erklärungsansätze für die Bezeichnung Pennsylvania Dutch für Einwanderer, die aus Deutschland und nicht aus den Niederlanden kamen. Eine Theorie besagt, dass es sich einfach um eine Verballhornung des Wortes Deutsch handelt, das von Amerikanern Dutch ausgesprochen wurde. Die zweite Theorie geht davon aus, dass Dutch die traditionelle englische Bezeichnung war für Menschen, die am Rhein lebten, egal ob es sich dabei um Holländer, Deutsche oder Schweizer handelte. In diesem Sinne tauche der Begriff schon bei William Shakespeare auf. Erst seit dem 17. Jahrhundert wurden nur die Niederländer als Dutch bezeichnet, die Deutschen dagegen als Germans. Eine weitere Erklärung ist, dass sich Deutsch und Holländisch für Amerikaner nahezu gleich angehört habe, so dass man die Deutschen in Pennsylvania für Holländer gehalten habe. Außerdem wird angeführt, dass die meisten deutschen Immigranten per Schiff von den holländischen Häfen Rotterdam und Amsterdam aus in die Vereinigten Staaten gekommen seien, so dass man die Einwanderer in den Vereinigten Staaten fälschlich als Dutch angesehen habe.[1]
Geschichte
Der Quäker William Penn (1644–1718), der eine eigene Kolonie in den Vereinigten Staaten gründen wollte, hielt die rein ländliche Region von Pennsylvania für einen besonders geeigneten Standort und machte ihn durch seine Schriften bei potenziellen deutschsprachigen Auswanderern bekannt und warb in den 1670er-Jahren in deutschen Provinzen für sein Projekt. 1683 gründeten deutsche Mennoniten aus dem Raum Krefeld den Ort Germantown, der heute ein Stadtbezirk von Philadelphia ist. Nach 1710 kam die erste größere Welle von Auswanderern aus der Pfalz in Pennsylvania an und ihre Berichte in die Heimat zogen weitere Siedler an, die aus der Pfalz, Baden, Württemberg und dem Rheinland kamen. 1711 ließen sich sechs mennonitische Familien aus der Schweiz im heutigen Lancaster nieder, das 1730 offiziell gegründet wurde. Zwischen 1727 und 1775 kamen rund 65.000 deutsche Auswanderer nach Philadelphia. Während der Amerikanischen Revolution desertierten einige tausend hessische Söldner, die in Diensten Englands standen, und ließen sich im Pennsylvania Dutch Country nieder. Im Jahr 1790 waren 40 Prozent der Gesamtbevölkerung dieses Bundesstaates deutschstämmig. Da sich die Deutschen vor allem im Südosten von Pennsylvania niederließen, waren hier in manchen Townships bzw. Counties bis zu 80 Prozent der Siedler deutschstämmig. Sie widmeten sich zunächst ausschließlich der Landwirtschaft und der Selbstversorgung ihrer Farmen.[2]
Auch nach 1800 kamen noch deutsche Auswanderer nach Pennsylvania, jedoch meistens aus anderen Regionen, teilweise waren sie katholisch. Sie werden von Historikern im Allgemeinen nicht zur Bevölkerungsgruppe der Pennsylvania Dutch gezählt. Die deutschen Einwanderer, die nach 1820 kamen, ließen sich eher in New York, Illinois oder Wisconsin nieder, da der Kaufpreis für Ackerland in Pennsylvania mittlerweile stark gestiegen war.[2] Das „Pennsylvania Dutch Country“ wird von den Einheimischen bisweilen als „Pennsylvania Deitschland“ bzw. „Pennsylvania Dutchland“ bezeichnet.
Einzelnachweise
Wikimedia Foundation.